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Pepel wird Superintendent in Zwickau

Der Zwickauer Kirchenbezirk ist etwa so groß wie der Meißner und wie der ein neues Gebilde aus zwei Alt-Bezirken.

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© K.-D. Brühl

Von Birgit Ulbricht

Zwickau. Offenbar hat ihn die längere Vertretungszeit für den früheren Superintendenten Eckehard Klabunde auf den Geschmack gebracht: Harald Pepel wird neuer Superintendent des evangelisch-lutherischen Kirchenbezirkes Zwickau. Die Mitglieder der Kirchbezirkssynode wählten den 45-Jährigen jetzt zum Nachfolger von Eberhard Dittrich, der nach zwei Jahrzehnten im Amt Ende vergangenen Jahres in den Ruhestand verabschiedet wurde.

In geheimer Wahl stimmten 43 der 59 Synodenmitglieder für den Wildenhainer Pepel, der damit deutlich mehr Stimmen auf sich vereinigen konnte als der zweite Bewerber Martin Beyer aus Olbernhau. Vor der Abstimmung hatten beide Anwärter wie bei solchen Besetzungen üblich, über eine Stunde die Gelegenheit, sich vorzustellen, Grundsätze ihrer Amtsführung darzulegen sowie den Anwesenden hierzu Rede und Antwort zu stehen.

Termin steht noch nicht fest

Wann der ursprünglich aus Siebenbürgen stammende Harald Pepel offiziell in sein Amt eingeführt wird, steht derzeit allerdings noch nicht fest. Denn noch muss auch die dortige Kirchgemeinde zustimmen und die hiesige Gemeinde muss ihren Pfarrer ziehen lassen. Davon ist zwar letztlich auszugehen, aber wie beim kürzlich neu bestätigten Großenhainer Pfarrer Konrad Adolph zu sehen war, kann sich der Zeitpunkt des Wechsels durchaus verzögern. Der Kreischaer wird frühestens in einem halben Jahr seine Stelle in Großenhain antreten.

Harald Pepel ist Pfarrer der Kirchgemeinden Wildenhain-Walda-Bauda sowie Zabeltitz-Görzig. Gleichzeitig ist er Vize-Superintendent in Großenhain, eine Funktion, die er nach dem Wechsel von Eckehard Klaubunde an die evangelische Akademie nach Meißen lange ausgefüllt hat. So gut offenbar, dass ihm Kollegen Mut machten, sich doch auf eine Superintedenten-Stelle zu bewerben und sich dem nicht zu verschließen, wenn sich die Chance bietet.

Denn Pepel ist nun seit über zehn Jahren im Großenhainer Land und damit ist es in Sachsen für Kirchenleute bald Zeit für einen Ortswechsel. Nach zehn bis 15 Dienstjahren in einer Kirchgemeinde sollte laut Dienstordnung ein Ortswechsel kommen. Der verordnete Weggang soll den Blick und den Geist wachhalten auf die Dinge. Für die Familie ist solch ein Schritt freilich eine Zäsur. Die Kinder, neunte, siebente und erste Klasse wechseln schließlich mit – an neue Schulen und ein neues Lebensumfeld. Die Familie hält zusammen.

„Ja, für ein Pfarrerspaar mit großen Kindern ist so ein Arbeitswechsel natürlich leichter“, bestätigt Harald Pepel. Aber die Familie halte zusammen und gehe diesen Schritt gemeinsam. Es hatte laut Pepel zwischendurch immer wieder Angebote für andere Kirchgemeinden gegeben, aber der Wildenhainer sah keinen Grund, seine Gemeinde gegen eine andere einzutauschen. Tatsächlich ist der Kirchvorstand mit seinem Pfarrer sehr zufrieden. Das Großenhainer Land verliert mit Harald Pepel einen natürlichen, lebensfrohen Menschen, der sich vielfältig engagiert und zu kommunalpolitischen Fragen lebenspraktische Antworten hat. Nicht ganz zufällig kam schließlich das Projekt „Kirchenscheune“ – ein kommunaler und kirchlicher Treff – in seiner Kirchgemeinde zustande.