Wer den riesigen Bauernhof hoch über dem Hohnsteiner Ortsteil Ehrenberg noch von früher kennt, wird sich verwundert die Augen reiben. Das denkmalgeschützte Ensemble wurde in den Jahren 2020 bis 2023 behutsam saniert und ist heute ein echtes Schmuckstück.

Mit der Zeit haben Sten Boden und seine Partnerin Nicole Schulz, die aktuellen Hofbesitzer, neue Ideen entwickelt und umgesetzt. Ganz neu ist der Hofladen, welcher am Dienstag, dem 26. März, eröffnet wird. Dort werden künftig die hofeigenen Produkte angeboten. Dabei ist die Hedwigshöhe viel mehr, als ein traditioneller Bauernhof.

Visionen, Mut und dann anpacken

Auf der Hedwigshöhe im Hohnsteiner Ortsteil Ehrenberg herrscht wenige Tage vor der Eröffnung geschäftiges Treiben. Die schmale Straße ist viel befahren. Das Ziel der Autofahrer: der kleine Verkaufswagen mit den hofeigenen Produkten. Verkäuferin Annegret Bürger hat gut zu tun. Das Angebot werde gut angenommen, deshalb sei man auch auf die Idee gekommen, einen eigenen Hofladen auszubauen. Zudem sei das bei Regen oder auch im Winter eine bessere Variante. "Der Hofladen stellt eine bedeutende Erweiterung unseres Angebotes dar. Und wir können die steigende Nachfrage nach unseren hofeigenen Produkten besser decken", sagt Sten Boden. Mit der Eröffnung wird auf der Hedwigshöhe wieder ein neues Kapitel aufgeschlagen, ein weiteres.

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Gemeinsam mit seiner Partnerin Nicole Schulz habe er schon länger den Wunsch nach einer eigenen Wirtschaft gehabt, erzählt er. Eigentlich wollte er eine in seinem Heimatort Sebnitz-Schönbach haben. Doch dort bot sich kein Hof an. Dann sei man eben auf den in Ehrenberg gekommen. Im März 2020 wurde mit der Sanierung begonnen. Das Ganze habe viel Energie und Kosten gefressen. Auch deshalb überlegten die Eigentümer, wie man das ganze Projekt auch wirtschaftlich gestalten kann. Also wurden zunächst drei Ferienwohnungen für bis zu je fünf Personen eingebaut. Die wurden schon gut gebucht, vor allem von Familien. Denn Kinder finden auf den Hof alles, was das Landleben so ausmacht.

Als nächster Schritt folgte die Verarbeitung der hofeigenen Produkte. Fleischermeister Thomas Förster wurde eingestellt. Es hat sich herumgesprochen, dass die Produkte lecker sind. Dann gab es wieder eine neue Idee. "Wir wollten nicht in die typische Landwirtschaft gehen, sondern schon etwas Besonderes machen", sagt Sten Boden. Es sollte eine Bisonzucht sein. Lehrgänge wurden besucht und die ersten Tiere gekauft. Inzwischen haben sich die Bisons gut vermehrt und sind gewachsen, sodass im Herbst die ersten Tiere geschlachtet und verarbeitet werden können.

"Das Fleisch ist besonders wertvoll, enthält viel Protein, eben etwas Besonderes", sagt Sten Boden. Während die Bisons etwas außerhalb grasen, können die hübschen, zotteligen Hochlandrinder gleich auf dem Hof begrüßt werden. Weitere tierische Mitbewohner sind Alpakas, Ziegen, Pferde, Schafe, Esel aber auch Tauben und die Hauskatzen.

Im neuen Hofladen werden Rind- und Schweinefleisch aus eigener Aufzucht angeboten, zudem eine breite Palette an Frisch- und Dosenwurst. So mancher Urlauber nimmt letztes schon jetzt als Mitbringsel für zu Hause mit. Außerdem gibt es lokale Erzeugnisse wie Imkerhonig oder frische Hühnereier. Zusätzlich wird täglich ein wechselndes Angebot an warmen Speisen zur Verfügung stehen.

Am nächsten Projekt wird bereits gearbeitet. Zusätzlich zum Hofladen in Ehrenberg wird ab April jeden Donnerstag ein mobiler Verkaufsstand in Pirna am Waschpark, Lohmener Straße 13e, mit frischen Produkten für die Kunden aus Pirna und Umgebung vor Ort sein.

"Die Realisierung unseres neuen Verkaufskonzeptes fällt in eine Zeit, in der das Interesse an lokalen und nachhaltig produzierten Lebensmitteln wächst. Und dem wollen wir gerecht werden", sagt Sten Boden.

So haben Hofladen und Verkaufsstand geöffnet