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Graupaer pochen auf sicheren Fußweg

An der Straße zwischen Bonnewitz und Graupa fehlt eine Extra-Trasse. Jetzt soll es eine Vor-Ort-Begehung geben.

Von Mareike Huisinga
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An der Bonnewitzer Straße, die Graupa mit Bonnewitz verbindet, gibt es keinen Geh-/Radweg. Das finden die Anwohner gefährlich.
An der Bonnewitzer Straße, die Graupa mit Bonnewitz verbindet, gibt es keinen Geh-/Radweg. Das finden die Anwohner gefährlich. © Daniel Schäfer

Das Thema ist nicht neu, aber nach wie vor Aufreger in Graupa und in Bonnewitz. Es geht um den Fuß-/Radweg an der Bonnewitzer Straße, den es nicht gibt. Die Bonnewitzer Straße verbindet beide Ortsteile miteinander.

Schon seit mehreren Jahren engagiert sich der Graupaer Ortschaftsrat dafür, dass solch ein sicherer Weg gebaut wird. Jetzt scheint wieder Schwung in die Sache zu kommen. Noch im März soll es eine Vor-Ort-Begehung mit der neuen Tiefbauamtsleiterin der Pirnaer Stadtverwaltung geben, die sich auf der vergangenen Ortschaftsratssitzung in Graupa vorgestellt hat. Das berichtet Graupas Ortsvorsteher Gernot Heerde (parteilos). "Die Unterstützung von Pirna ist sehr wichtig. Es handelt sich zwar um eine Kreisstraße, zuständig ist letztlich das Landratsamt, aber wir müssen Pirna mit ins Boot holen", so der Ortschef.

Radfahrer aus Deutschland kommen hier vorbei

Für den Neubau eines Fuß-/Radweges gebe es gute Gründe, betont Heerde. Die Straße wird von Anwohnern, aber auch von Touristen stark frequentiert. So ist die knapp zwei Kilometer lange Strecke Abschnitt der Mittellandroute D 4 für Radfahrer, die von Aachen nach Zittau führt. "Radfahrer aus ganz Deutschland kommen hier entlang", sagt Heerde. Aber die Strecke hätte auch eine örtliche Bedeutung, denn sie werde als Schul- und Arbeitsweg genutzt. Viele Graupaer arbeiten in der Heilpädagogischen Schule in Bonnewitz und fahren auf dieser Route zur Arbeit beziehungsweise wieder zurück nach Hause, erklärt der Ortschef.

Radweg durch den Wald keine Alternative

Umgekehrt sind die Bonnewitzer Anwohner auf die Grundschule in Graupa und auf die dortigen Einkaufsmöglichkeiten, wie Bäcker, Poststelle und bald auch der Pennymarkt angewiesen, weshalb sie an der Bonnewitzer Straße entlang gehen oder mit dem Rad fahren. Zwar gibt es eine Alternative, die jedoch nicht optimal ist. Denn ein neuerer Radweg führt von Bonnewitz an der ausgebauten S 177 nach Jessen. Am Waldbeginn zweigt rechts ein Weg nach Graupa ab. "Diese Strecke ist allerdings unbeleuchtet und nur geschottert", sagt ein Anwohner. Mit gutem Gewissen würde man dort folglich sein Kind nicht entlang fahren lassen.

Und auch die Sachsenforst-Mitarbeiter würden von einem Radweg profitieren. Die Verwaltung des Sachsenforstes befindet sich am Ortseingang von Graupa an der Bonnewitzer Straße. Viele Angestellte aus dem Schönfelder Hochland fahren mit dem Rad zur Arbeit, so Heerde.

Mehr Laster durch Ausbau der S 177

Vor einigen Jahren hat die Situation noch eine weitere Dimension bekommen. "Mit dem Ausbau der S 177 von Pirna nach Wünschendorf und dem neuen Anschluss hat auch der Verkehr von Graupa nach Bonnewitz als Zubringer zugenommen", sagt er und weist darauf hin, dass jetzt wesentlich mehr Laster die Strecke nutzen.

Landratsamt: Bedarf muss nachgewiesen werden

Doch so richtig gut sieht es nicht für die Anwohner aus. "Derzeit gibt es keine Pläne für den Anbau eines Geh-/Radweges", teilt Martina Aurisch, Leiterin des Amtes für Straßen und Hochbau, auf Nachfrage von Sächsische.de mit. Vor einer Einordnung einer entsprechenden Maßnahme in das Bauprogramm des Landkreises bestehe die Notwendigkeit, den Bedarf nachzuweisen, führt sie aus. "Erst auf dieser Grundlage könnten planerische Untersuchungen für den Anbau eines Geh-/Radweges erfolgen. In diesem Verfahren sind Abstimmungen mit der Stadt Pirna erforderlich, da ein Teilabschnitt der Kreisstraße in der Baulast der Großen Kreisstadt Pirna liegt", erklärt Aurisch.

Vielleicht wird jetzt bei der anstehenden Vor-Ort-Begehung mit der Pirnaer Tiefbauamtsleiterin der erste Schritt dazu gemacht. Für Heerde steht jedenfalls fest: "Wir werden das Thema weiterhin im Blick haben und für einen Radweg kämpfen."

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