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Neue Einfamilienhäuser bei Pirna - aber nachhaltig

Wohnen im Grünen ist begehrt. Mehrere Familien haben sich jetzt zu einer Bauherrengemeinschaft in Bonnewitz zusammengefunden. Ist da noch Platz?

Von Mareike Huisinga
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Solche Einfamilien- und Doppel-Holzhäuser sind in Bonnewitz geplant.
Solche Einfamilien- und Doppel-Holzhäuser sind in Bonnewitz geplant. © Visualisierung: Architekturbüro Olaf Reiter

Die Wiese, auf der derzeit noch Löwenzahn und anderes wuchert, soll bebaut werden. Auf dem Areal der ehemaligen Gärtnerei in Bonnewitz am Bonnewitzer Berg entsteht eine grüne Wohnanlage. Das Projekt nimmt jetzt konkrete Züge an. Der Plan sieht den Bau von mehreren Häusern vor. Das teilt Marion Kempe auf Nachfrage von Sächsische.de mit. Sie ist die Geschäftsführerin des Vereins bauforum dresden, der das Projekt der Baugemeinschaft begleitet. "Die Bauherrengemeinschaft hat sich jetzt gefunden und trifft sich regelmäßig, um die Details des Vorhabens zu besprechen", sagt Kempe. Sie rechnet damit, dass spätestes im nächsten Frühjahr die Bagger auf dem Gelände in Bonnewitz bei Pirna anrücken.

Treffpunkt ist der Hof

Bei dem Vorhaben schließen sich Familien zu einer Gemeinschaft zusammen. Geplant sind Einfamilien- und Doppel-Holzhäuser, die sich um einen gemeinsamen Wohnhof gruppieren. Jedes Einfamilienhaus verfügt über eine maximale Fläche von 145 Quadratmeter, das Doppelhaus hat 120 Quadratmeter. Wie groß gebaut wird, bestimmen die jeweiligen Bauherren selbst. Das Haus hat zwei Vollgeschosse, das Obergeschoss ragt in den offenen Dachraum hinein. Neben den gemeinsamen Flächen ist jedes Haus von privater Freifläche umgeben. Die Kosten für ein Einfamilienhaus mit Grundstück schätzt die Geschäftsführerin auf ab 450.000 Euro ein, die Doppelhaushälfte liegt bei 380.000 Euro.

Angeordnet werden die Häuser um eine grüne Hoffreifläche. Diese wird gemeinschaftlich von den Hausbesitzern gestaltet und benutzt. So wird in der Mitte ein Baum gepflanzt, es gibt einen Kleinkinderspielplatz, Sitzbänke; flexibel kann ein Grill aufgestellt werden, erklärt Kempe. Der Innenhof wird von Autoverkehr freigehalten. Die Planung sieht vor, dass der Parkplatz für die Bewohner am Ende der Auffahrt zu den Häusern gebaut wird.

Holz ist bei Bauweise angesagt

Das Projekt zeichnet sich nicht nur durch das Thema Baugemeinschaft, sondern ebenso durch Nachhaltigkeit aus, betont Kempe. Nachhaltigkeit meint unter anderem eine Holzrahmenbauweise. Das Dresdner Architekturbüro Olaf Reiter hat Erfahrung mit dieser Bauweise und passt jedes Haus auf die Wünsche seiner Bewohner an. "Letztlich wird ein gestalterisches Ensemble, dass sich aus individuellen Gebäuden zusammensetzt, entstehen."

Um ein KfW 40 plus Energieniveau zu erhalten, bekommen die Dächer eine Fotovoltaik-Anlage. Der so gewonnene Strom betreibt die geplante Sole-Wärme-Wasserpumpe. Sie heizt im Winter und kühlt im Sommer. "Der Strom deckt den Eigenbedarf der Wohnhäuser, kann bei Überschuss aber auch ins öffentliche Netz eingespeist werden und wird eine Ladestation für E-Autos damit speisen", erläutert Marion Kempe. Weitere Stichwörter sind: gesunde Baustoffe unter anderem sichtbare Kreuzlagenholzdecken, Zellulosedämmung, geölte Dielung, Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung, Versickerung bzw. Regenwasser-Zisternen für Gartenbewässerung.

Interessenten kommen noch zum Zuge

Das rund 5.000 Quadratmeter große Gelände am Bonnewitzer Berg, Ecke Hohnsteiner Weg, gehört noch der Stadtentwicklungsgesellschaft Pirna (SEP). "Noch ist Platz für Bauherren in einer Doppelhaushälfte und drei Einfamilienhäusern. Wer sich dafür interessiert meldet sich am besten zu einer Online-Informationsveranstaltung an", sagt die Chefin vom Bauforum Dresden.

Die Anmeldung zu den Informationsterminen erfolgt per E-Mail über [email protected] .

Graupa begrüßt den Plan

Der Ortschef von Bonnewitz und Graupa begrüßt unterdessen das Projekt. "Die Erweiterung des Dorfes mit Einzelhäusern passt gut, zumal der Verkehr durch den Neubau der S177 in Bonnewitz stark reduziert wurde. Die Hanglage ist schön grün und ideal für Familien mit Kindern", sagt Gernot Heerde.

Im Verein Bauforum Dresden engagieren sich überwiegend ehrenamtlich aktive Mitglieder (Architekten, Ingenieure, Landschaftsplaner, Energieberater, Bankkaufleute, Rechtsanwälte, Notare, Wissenschaftler). Nutznießer dieses Engagements sind Baugemeinschaften und das Gemeinwesen, bislang die Stadt Dresden, die lokale Bauwirtschaft sowie die Umwelt. Das bauforum dresden e.V. hat seit 2005 bisher 32 Bauherrengemeinschaften initiiert und begleitet.