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Pirna: Musik gegen den Krieg

Bei zwei Benefizkonzerten wurde am Freitag und Sonnabend Geld für ukrainische Flüchtlinge gesammelt. Zwei von ihnen spielten selbst mit.

Von Heike Sabel
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Kiare und Dima spielten am Sonnabend beim Benefizkonzert des CSD in Pirna.
Kiare und Dima spielten am Sonnabend beim Benefizkonzert des CSD in Pirna. © Marko Förster

Vom Pirnaer Markt klingen am Sonnabend noch die letzten Töne des Chortreffens, da ist im Hof auf der Langen Straße 43 ganz andere Musik zu hören. Zwei Sänger aus Halle und Berlin bereiten ihren gemeinsamen Auftritt vor. Doch vor ihnen musizieren zwei andere.

Kiare ist 16 Jahre und spielt seit zehn Jahren Klavier, seit acht Jahren an der Musikschule in der Ukraine und hofft, nun hier weiter spielen zu können. Ihr Vater ist stolz auf sie und wünscht sich, dass sie ihr Talent entwickeln kann. Der Auftritt beim Benefizkonzert des CSD-Vereins am Sonnabend war ihr dritter hier in der Region. Am Ende ihres Spiels lächelt Kiare. So wie sie die Zuhörer begeistert hat, so freuen sie und ihr Bruder Dima sich über den Beifall.

Danach singen Jordan Hanson und Celina - eigene Lieder, Songs der 90er, Schlager zum Klatschen. Eine Mischung, die zum Publikum passt und zum Abend, trotz des Anlasses. Die Musik verbindet, und das will der Verein. "Sei mutig, Du bist nicht allein" ist ein Lied von Jordan und steht für das Anliegen des Konzertes. Ein Wiedersehen und -hören mit Jordan und Celina und weiteren Musikern gibt es am 9. Juli auf dem Pirnaer Markt zum Christopher Street Day.

Musik verbindet - ganz konkret

Im Uniwerk Pirna spielten am Freitag "Ist das noch Hip Hop" und "T3NNIS" - und zu Beginn Marion Fiedler. Die Musikerin hat das Projekt "Connected" gestartet. Damit will sie Deutsche und aus der Ukraine Geflüchtete mittels der Musik zusammenbringen. Sie trifft sich mit ihnen, meist bei ihnen zu Hause, und sie musizieren gemeinsam. Die 100 Euro vom Freitag werden für Musikinstrumente verwendet. Die anderen 100 Euro des Abends gehen an Archenova.

Regale wieder auffüllen

Silke Hirschberg hat es zum CSD-Konzert nicht geschafft. Sie kommt, als Jordan und Celina ihr letztes Lied schon gesungen haben. Silke ist beim CSD-Verein die, die die Spenden annimmt, sortiert - und den Müll entsorgen muss - gemeinsam mit anderen Helfern. Der Verein kann vorerst noch bis Ende Juni seine Räume noch weiter für Spenden nutzen. Hier stapelten sich am Anfang die Kisten mit Kleidung, Hygieneartikeln, Lebensmitteln, bis hin zu Tierfutter bis unter die Decke, sagt Vorsitzender Christian Hesse.

Von den beim Konzert gesammelten 620 Euro sollen die inzwischen fast leeren Hilfs-Regale aufgefüllt werden. Ein Teil wird zu den Öffnungszeiten an Flüchtlinge verteilt, der andere geht demnächst nach Moldawien, wohin die meisten Ukrainer vor dem Krieg geflüchtet sind.