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Der Mann für Dohnas Radwege

Andreas Burow ist vielen als Zeitnehmer von Läufen bekannt. Er wandert und radelt aber auch. Nun sogar in offiziellem Auftrag.

Von Heike Sabel
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Nicht ohne mein Fahrrad: Wenn Andreas Burow jetzt unterwegs ist, schaut er anders auf die Radwege. Hier am Dohnaer Bahnhof hat er das erste schiefe Schild entdeckt.
Nicht ohne mein Fahrrad: Wenn Andreas Burow jetzt unterwegs ist, schaut er anders auf die Radwege. Hier am Dohnaer Bahnhof hat er das erste schiefe Schild entdeckt. © Daniel Schäfer

Einen Wanderwegewart gibt es inzwischen in fast jeder Kommune. Radwegewarte jedoch sind rar. Der Landkreis hat zwar zwei benannt, einen für die Sächsische Schweiz und einen für das Osterzgebirge, doch deren Gebiete sind recht groß. Um das von Dohna müssen sie sich jetzt nicht mehr kümmern. Dohna nämlich hat als eine der ersten Kommunen einen eigenen Radwegewart: Den Meusegaster Andreas Burow.

Der Meusegaster ist vielen als Organisator und Zeitnehmer von Läufen in der Region bekannt. Seit vergangenem März hat er gezwungenermaßen viel Zeit. "Nahezu alle unsere Zeitnahmetermine wurden ja abgesagt. In diesem Jahr sind bis Ende Mai bereits alle Veranstaltungen abgesagt und im Juni sieht es auch nicht besser aus", sagt Burow. Als Rentner hat er zudem inzwischen viele Zeitnahmetermine, vor allem die umfangreicheren, abgegeben. "Da muss man sich neue Herausforderungen suchen."

210 Kilometer nonstop mit dem City-Bike

Inzwischen wandert Burow monatlich so um die 250 Kilometer. Zwei-bis dreimal pro Woche laufen er und seine Frau Strecken zwischen 14 und 18 Kilometern. Dazu kommen seine Touren mit dem Citybike - um die 2.000 Kilometer waren es 2020. Vorigen August fuhr er damit von Meusegast nach Bestensee bei Berlin über 210 Kilometer nonstop und vor allem nur auf Radwegen. "Diese waren teilweise in erbärmlichem Zustand", sagt Burow.

Da er viel auf Wander- und Radwegen unterwegs ist, bot er sich der Stadt Dohna als Wanderwegewart an. Da diese ehrenamtlichen Stellen in der Stadt und den Ortsteilen aber alle besetzt sind, wurden ihm die Radwege anvertraut. "Das konnte ich mir gut vorstellen", sagt Burow und so gab es zur jüngsten Stadtratssitzung die offizielle Berufung mit den dazugehörigen Blumen.

Die großen Touren sind die seltenen, die rund um Dohna die täglichen. Dabei hat er schon bisher schiefe und fehlende Schilder, ausgespülte Wege, Holperpisten, Hindernisse entdeckt. Nun fährt er die Rad- und Wanderwege noch einmal aufmerksam ab, diesmal statt mit dem Blick des Wanderers mit dem des Radfahrers. "Inzwischen wurden ja fast alle Radwege in und um Dohna mit Schildern und Wegweisern ausgestattet", sagt Burow. Das erste schiefe Schild hat er gleich am Bahnhof entdeckt. Wenn es etwas wärmer wird, will er sich auch die anderen Dohnaer Ortsteile aus Radfahrersicht ansehen und der Stadt dann sagen, was wo zu machen ist.

Neue Routen finden und beschildern

Neben dem regelmäßigen Blick auf die vorhandenen Wege hat sich Burow folgende Schwerpunkte vorgenommen:

  • Die radseitige Anbindung der Ortsteile an die Stadt Dohna. So fehlt zum Beispiel ein Radweg von Burkhardswalde über Meusegast nach Dohna zur Anbindung an den Radweg ab Köttewitz.
  • Alternativrouten zu den bisherigen Radwegen finden und ausweisen.

Das Radwegenetz soll in Deutschland, Sachsen und dem Landkreis in den nächsten zehn Jahren massiv ausgebaut werden. So ist auch seit Jahren ein Radweg im Müglitztal im Gespräch. Burow hat also viel zu tun. Vielleicht werden weitere Kommunen dem Dohnaer Beispiel und dem des Landkreises folgen und so die drei Männer entlasten.

Eine Lieblingsstrecke hat Burow noch nicht. "Aber das kann ja noch werden", sagt er. Er entdeckt immer wieder und immer noch neue Wege. Inwiefern sie auch öffentlich ausgewiesen werden können, wird dann durch die Stadt zu prüfen sein. Jetzt bereitet sich Burow erst einmal auf die nächste Wanderung vor. Ziel ist Maxen.

Erreichbar ist Andreas Burow über die Dohnaer Stadtverwaltung - telefonisch unter 03529 56360 oder per Email an [email protected].

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