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Elbufer vom Unrat befreit

Freiwillige räumten in Pirna und Heidenau an der Elbe den Müll weg. Nicht nur das Wasser hatte diesen angeschwemmt.

Von Daniel Förster
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Toni Schacha, Ralf Böhmer und Dietmar Wagner (v.l.) von den Freien Wählern Pirna bei der Aufräum-Aktion am Pirnaer Elbufer.
Toni Schacha, Ralf Böhmer und Dietmar Wagner (v.l.) von den Freien Wählern Pirna bei der Aufräum-Aktion am Pirnaer Elbufer. © Daniel Förster

Links und rechts der Elbe wurden in Pirna und Heidenau die Ufer von angeschwemmtem Müll, aber auch von achtlos und mutwillig entsorgtem Unrat befreit. Noch bevor Sträucher und Bäume ergrünen und der Frühling mit der heranwachsenden Vegetation in Fahrt kommt, wurde am Sonnabend an verschiedenen Stellen im öffentlichen Raum anpackt und auch in Corona-Zeiten Dreck beseitigt. So hatte der Verein Freie Wähler Pirna insgesamt 30 Freiwillige zusammen getrommelt, die drei Stunden lang das Ufer in Pirna abstreiften, darunter drei Stadträte und ein Kreisrat.

Die erneute Aktion der freiwillig Engagierten soll ein kleiner Beitrag für ein saubereres Pirna sein, so Stadtrat Ralf Böhmer, Fraktionschef der Freien Wähler im Pirnaer Stadtrat. An vielen Stellen in Pirna türmt sich Müll, den Mitmenschen achtlos hinterlassen haben und der zusehends das Stadtbild verschandelt.

Von der Plasteflasche bis zum Autoreifen

Die insgesamt 20 Erwachsenen, denen auch zehn Kinder und Jugendliche unter die Arme griffen, waren zunächst rechtselbisch in Copitz aktiv, bevor sie danach auf der altstadtseitigen linken Elbseite zwischen Pirna und Niedervogelgesang im Dickicht herumkrochen. Mit Greifzangen, grauen Müllsäcken und Mülltüten hatten sich die Freiwilligen aufgemacht. Jeweils eine Multicar-Ladung kam auf jeder Elbseite zusammen. Unzählige Plasteflaschen, aber auch Sperrholz, Bretter, Stühle, Metallgestelle, Autoreifen und -räder sowie ein altes Wahlplakat von 2019, wuchteten sie aus dem teils vermoderten Gras. Danach sorgten die Helfer noch gut eine Stunde rings um das Friedrich-Schiller-Gymnasium für Sauberkeit, so Ralf Böhmer.

In der Zusammensetzung der gleichen Leute sorgen diese Freiwilligen bereits seit 2014 - damals noch als Mitglieder der Mittelstands- und Wirtschaftsunion - dafür, dass Pirna im Frühjahr ein Stück sauberer gemacht wird. Nur 2020 gab es coronabedingt eine Unterbrechung der Aktion.

Bauhof entsorgt gesammelten Müll

Dass der Unrat nach der Aktion abgeholt und entsorgt wird, darum kümmerte sich erstmals in Absprache der städtische Bauhof. Vorher hatten das die Initiatoren selbst übernommen und finanziert.

Aber auch in der Viehleite, dem Stadtwald oberhalb des Gottleubatals in Pirna, waren Freiwillige unterwegs, um die Hinterlassenschaften von Müllsündern wegzuräumen.

In Birkwitz-Pratzschwitz hatten zwei Familien dafür die Initiative übernommen.

In Heidenau sammelten vier Mitglieder der Linken acht Säcke Unrat ein - vor allem Plastikmüll, Fahrradteile und -reifen, erklärt Steffen Wolf, Stadtrat und Vorstandsvorsitzender der Linken in Heidenau. „Uns geht es darum, unsere Stadt müllfrei zu gestalten.“ Er und seine Begleiter legten am Elbufer von der Müglitz-Mündung bis zum Fähranleger Hand an. „Jeder redet von Plastemüll in den Meeren. Deshalb ist es das Wichtigste, das Plastikmüll gar nicht erst in die Nordsee und in die Meere gespült wird.“ Dafür seien die Elbanrainer vor Ort verantwortlich. „Bei unserer Aktion haben wir auch ein Schild ‚Maskenpflicht‘, das vorher am Spielplatz stand, aus der Elbe gefischt und wieder aufgestellt“, so Wolf.