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Neue Wohnungen auf der Gartenstraße

Ein Investor will in Pirna das Eckhaus Gartenstraße/Lauterbachstraße sanieren. Dabei entstehen neue Quartiere - wenn auch nicht so viele wie zunächst geplant.

Von Thomas Möckel
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Haus Gartenstraße 34 in Pirna: In den oberen Etagen entstehen neun Wohnungen.
Haus Gartenstraße 34 in Pirna: In den oberen Etagen entstehen neun Wohnungen. © Thomas Möckel

Das Haus Nummer 34 erhebt sich prägnant über der Gartenstraße in Pirna, das Eckgebäude verbindet die Häuserzeilen an der Gartenstraße und an der Lauterbachstraße. Die Fassade besteht aus roten Klinkern und Sandsteinelementen, genau über der Ecke thront oben ein kleines, spitzes Türmchen. 

Das historische Gebäude aus der Gründerzeit hat allerdings schon bessere Zeiten gesehen. Das viergeschossige Haus steht seit Jahren leer, die Außenhaut ist verwaschen, die Fenster und die Tür des Ladens im Erdgeschoss, einst ein Elektro-Geschäft, sind unten mit Brettern verbarrikadiert - ein Überbleibsel des Hochwassers von 2013.

Die tristen Zeiten sollen jedoch bald vorbei sein. Ein Investor aus Dresden will das Haus sanieren und zusätzlichen Wohnraum schaffen. Nach Auskunft der Stadt Pirna bleibe dabei der Charakter eines Mehrfamilienhauses erhalten. Hinzu komme allerdings, dass der Bauherr das bislang ungenutzte Dachgeschoss für Wohnzwecke ausbauen will.

Flutgefahr ändert die Pläne

Der Pirnaer Stadtentwicklungsausschuss beschäftigte sich schon mehrfach mit dem Vorhaben, zuletzt in seiner September-Sitzung. Geplant war, dass das Gremium das sogenannte gemeindliche Einvernehmen erteilt - also, dass die Stadt mit dem Sanierungsprojekt grundsätzlich einverstanden ist. 

Allerdings musste dieser Punkt noch einmal zurückgestellt werden. Denn es gab seitens der Stadt einigen Änderungsbedarf. 

Laut dem Rathaus sah der ursprüngliche Plan des Bauherrn vor, dass in dem Haus insgesamt elf Wohnungen entstehen. Auch das Erdgeschoss, bislang Gewerbefläche, sollte Wohnraum werden, vorgesehen waren zwei Quartiere, eines mit zwei, eines mit drei Zimmern. 

Jedoch gibt es an diesem Standort ein gravierendes Problem: das Gebäude liegt im Überschwemmungsgebiet sowohl der Elbe als auch der Gottleuba. Zuletzt stand etwa das untere Drittel des Erdgeschosses unter Wasser. Die Linien lassen sich an einigen Stellen am Haus noch erkennen. 

Angesichts dessen vermittelte die Stadt dem Bauherrn, dass Wohnräume im Erdgeschoss des später sanierten Hauses eher nicht sinnvoll seien, weil sie nicht die Anforderungen an gesunde Lebensbedingungen erfüllen. Schließlich kann niemand ausschließen, dass solche Fluten wie 2002 und 2013 Pirna erneut heimsuchen. In einem solchen Fall würde dann wohl Wasser in die Erdgeschosswohnungen eindringen.

Neun statt elf Wohnungen

Nach Aussage des Rathauses habe der Investor seine Pläne nochmals geändert. Statt Wohnraum sind nun Laden- und Büroräume im Erdgeschoss vorgesehen. Damit entfällt auch der Punkt, vor dem Zugang der Wohnungen im Bereich der Zufahrt eine mobile Schutzwand zu errichten. 

Durch den Wegfall der Erdgeschoss-Wohnungen entstehen in dem Haus nun anstelle der zunächst vorgesehenen elf nur neun Wohnungen. Die Quartiere haben zwei bis vier Zimmer, die Größen reichen von 47 bis 105 Quadratmeter. 

Sämtliche Geschossdecken sollen - soweit es geht - erhalten bleiben, ebenso das Treppenhaus sowie die Wohnungstrenn- und Innenwände, soweit dies der neuen Konzeption entspricht. Sämtliche Grundrisse sollen laut des Bauherrn entsprechend heutiger Wohnbedürfnisse gestaltet werden. 

Darüber hinaus wird im Haus ein Fahrstuhl eingebaut, der die Wohnungen bis ins dritte Obergeschoss erschließt. Im Keller und im Dachgeschoss besitzt der Lift hingegen keine Öffnungen. Das Gebäude ist vollständig unterkellert, zu jeder Wohnung gehört ein Kellerabteil. 

Die Haustechnik soll nach Angaben der Stadt im Dach- sowie im Erdgeschoss installiert und verteilt werden und ist so im Falle eines Hochwassers geschützt.

Neuer Anlauf im Ausschuss

Auf der Hofseite will der Investor Balkone installieren, sie bestehen aus einer Metallkonstruktion. 

Alle im Original vorhandenen Details an dem denkmalgeschützten Gebäude sollen nach Angaben der Stadt aufgearbeitet werden. Laut des Investors wird die gesamte Fassade instand gesetzt, fehlende Steine werden ersetzt. Sandsteingewände, Zierbänder und Verblendungen werden ebenfalls gereinigt und instand gesetzt. 

Der Stadtentwicklungsausschuss soll nun in seiner Sitzung am 8. Oktober beschließen, dass die Stadt mit diesem Bauvorhaben einverstanden ist. 

Die Grundrisse und weitere Details zu den künftigen Wohnungen finden sich auf der Internetseite des Investors unter www.palasax.de.

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