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Pirna: Alte Gauß-Turnhalle auf dem Sonnenstein ist verkauft

Der Sportverein „Fit in Pirna“ hat das sanierungsbedürftige Gebäude erworben. Andere Pläne hatten Stadt und Stadtrat vor einiger Zeit ad acta gelegt.

Von Thomas Möckel
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Frühere Gauß-Turnhalle auf dem Sonnenstein: Der Verein "Fit in Pirna" - einziger Nutzer des Objekts - ist jetzt der neue Eigentümer.
Frühere Gauß-Turnhalle auf dem Sonnenstein: Der Verein "Fit in Pirna" - einziger Nutzer des Objekts - ist jetzt der neue Eigentümer. © Norbert Millauer

Die ehemalige Turnhalle der Gauß-Oberschule auf dem Pirnaer Sonnenstein hat einen neuen Eigentümer. Die Stadt hat das sanierungsbedürftige Gebäude für 42.000 Euro an den Sportverein „Fit in Pirna“ verkauft. Nachdem der dafür erforderliche Notarvertrag unterzeichnet und kürzlich der Kaufpreis überwiesen wurde, ist der Eigentümer-Wechsel nun vollzogen. Der Verein wird sich künftig allein um die Sportstätte kümmern, die ausschließlich er nutzt.

Für die Stadt endet damit ein mehrere Jahre dauerndes Verfahren, in dem zunächst verschiedene Ansätze geprüft wurden. Ursprünglich sahen die Pläne des Rathauses vor, dass die Stadt Eigentümer bleibt, die Halle saniert und dem Verein „Fit in Pirna“ weiterhin zur Verfügung stellt. Ein Großteil der Stadträte sah allerdings nicht ein, dass die Halle – für die Pirna ohnehin keine Verwendung mehr hat – auf städtische Kosten für einen einzelnen Nutzer hergerichtet wird. Die Kletterer, die zuvor ebenfalls in dem Gebäude trainierten, waren bereits 2016 ausgezogen, weil die Sportstätte nicht mehr für ihre Zwecke taugte und zudem geplant ist, in der Pirnaer Hospitalkirche eine Kletterhalle einzurichten.

Davon ausgehend beschloss der Stadtrat schon vor geraumer Zeit, dass die Stadt einen Verkauf der Halle an den Verein prüfen möge. Im Juni 2023 stimmte das Kommunalparlament diesem Verkauf für 42.100 Euro zu. Damit verpflichtete sich die Stadt zugleich, die Gutachter- und Vermessungskosten zu tragen, alle anderen mit dem Grunderwerb verbundenen Kosten übernimmt der Sportverein.

Pirna braucht die Sporthalle nicht mehr

Die Stadt hatte mit dem Verein im Vorfeld verschiedene Lösungsansätze besprochen. Dabei hatte der Sportverein mehrfach signalisiert, dass er weiterhin den Kauf der Turnhalle sowie deren schrittweise Instandsetzung in Eigenverantwortung anstrebt. Nach Aussage der Stadt sei das Objekt umfassend sanierungsbedürftig, um es langfristig nutzen zu können. Die bisherigen Instandsetzungsarbeiten sowie Teilsanierungen dienten lediglich dazu, den Baukörper zu erhalten.

Die ursprünglich seitens der Stadt vorgesehene Sanierung hätte mehr als eine Million Euro gekostet. Diese Mittel stehen aber wegen der weiterhin angespannten Haushaltslage absehbar nicht zur Verfügung. Daher erklärte sich der Verein bereit, diese Arbeiten in Eigenregie zu übernehmen. Weil er dafür möglicherweise auf Kredite angewiesen ist, war ein Erwerb zwingend erforderlich – damit sich Banken ihre Darlehensforderungen im Grundbuch sichern können.

Für eine an der früheren Gauß-Oberschule vorhandene Mehlschwalbenkolonie wurden vor einigen Jahren an der alten Sporthalle finanziell geförderte Ersatznistkästen angebracht. Aufgrund der ausgereichten Fördermittel besteht für diese Kästen eine Zweckbindung, die der Sportverein übernehmen muss.

Mit einem Verkauf, so das Rathaus, versetzte die Stadt den Verein in die Lage, die Turnhalle mit eigenen Mitteln und in Eigenleistung schrittweise nach eigenen Bedürfnissen zu sanieren. Pirna wiederum spare bei einem Verkauf die für die Sanierung notwendigen Mittel und personellen Ressourcen. Für die Sanierung des Hallendaches hat das Rathaus dem Sportverein einen Zuschuss von 55.000 Euro in Aussicht gestellt.