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Pirna: Wie das Geschäft mit den Auto-Klassikern brummt

Das V8-Werk ist auf Jahre ausgebucht, derzeit herrscht Annahmestopp. Neugierige können jetzt ein Blick in die Restaurierungs-Schmiede werfen.

Von Thomas Möckel
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V8-Werk in Pirna: Für die nächsten vier Jahre ausgebucht.
V8-Werk in Pirna: Für die nächsten vier Jahre ausgebucht. © Marko Förster

Die Geschichte beginnt beinahe so wie jene von einigen US-amerikanischen Firmengründern, die einmal klein anfingen und daraus durch Beharrlichkeit erfolgreiche Unternehmen formten. Christoph Herbrig ist Inhaber und Geschäftsführer der Firma "Herbrig & Co. GmbH Präzisionsdrehteile" in Bärenstein im Müglitztal, zudem mit Jakub Kleinschmidt Geschäftsführer der Firma "HK Präzisionsteile GmbH" im Klingenberger Ortsteil Höckendorf. Beides sind metallverarbeitende Betriebe.

Vor elf Jahren legte Herbrig den Grundstein für ein weiteres Unternehmen, zu großen Teilen eine Manufaktur – allein in einer Garage. 2023 gründete der Unternehmer das V8-Werk, das eines zum Ziel hatte: US-amerikanische Automobile zu restaurieren und ihnen den Glanz früherer Tage zurückzugeben. Spezialisiert ist der Betrieb auf zwei Typen: Ford Mustang und Chevrolet Corvette.

Herbrig fuhr zu dieser Zeit schon lange einen Ford Mustang, hatte sich aber mehrfach über unzuverlässige Teile-Lieferer und Restauratoren geärgert. So beschloss er, sich dieser Sache selbst anzunehmen. Mittlerweile hat er aus dem einstigen Ein-Mann-Garagenbetrieb ein Unternehmen entwickelt, bei dem es richtig brummt – nicht nur unter den Motorhauben.

Annahmestopp für Komplettrestaurierungen

Ein Teil des V8-Werkes befand sich zunächst in Bärenstein, in Lauenstein war in einer Scheune das Teilelager untergebracht, dazwischen lagen immer Fahrwege, wollte man von einem zum anderen Standort gelangen. 2022 zog Herbrig mit der Auto-Edelschmiede ins Pirnaer Gewerbegebiet Copitz-Nord, er hatte dort für rund eine Million Euro eine 1.000 Quadratmeter große Halle bauen lassen, um die PS-Starken Autoklassiker an einem Ort zu restaurieren.

Inzwischen baut Herbrig in Copitz-Nord eine weitere Halle, die zu großen Teilen als Erweiterung der beiden metallverarbeitenden Unternehmen dient. Ein kleiner Bereich ist aber auch fürs V8-Werk vorgesehen, die Sattlerei zieht aus Lauenstein nach Pirna, der Standort Lauenstein wird dann endgültig aufgelöst. Aktuell beschäftigt das V8-Werk zehn Mitarbeiter.

Und die haben mehr als gut zu tun. "Derzeit sind wir auf vier Jahre im Voraus ausgebucht", sagt Herbrig. Daher gilt für das V8-Werk vorerst ein Annahmestopp – der betrifft vor allem Komplettrestaurierungen und die Sattlerei. Kleine Reparaturen, so Herbrig, seien auch mal zwischendurch möglich, aber eben kein größerer Karosseriebau.

Wer einmal sehen möchte, wo und wie die Auto-Klassiker aufbereitet werden, kann jetzt ein Blick hinter die Kulissen werfen: Das V8-Werk veranstaltet am 28. April von 10 bis 15 Uhr einen Tag der offenen Tür, Neugierige sind willkommen. Aber Achtung: Auf dem Firmengelände gibt es keine Parkplätze für die Besucher. Herbrig bittet daher Schaulustige, ihre Autos auf der Nordstraße oder anderen Flächen in unmittelbarer Nähe abzustellen. Gegenüber dem Unternehmen befindet sich der große Parkplatz vom Copitzer Kaufland.