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Pirna: Wie sich Verwirrtheit und Demenz unterscheiden

Beide Erkrankungen haben ähnliche Symptome. Ursachen und Behandlungen sind aber verschieden. Darüber klärt eine Vorlesung des Pirnaer Klinikums auf.

Von Thomas Möckel
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Chefärztin Carolin Höhlig: Es ist wichtig, die Unterschiede zwischen Delir und Demenz zu verstehen, um Betroffene angemessen zu behandeln.
Chefärztin Carolin Höhlig: Es ist wichtig, die Unterschiede zwischen Delir und Demenz zu verstehen, um Betroffene angemessen zu behandeln. © Helios Klinikum Pirna

Vor allem älteren Menschen haben Angst davor, im fortschreitenden Alter aus der Spur zu geraten und verwirrt zu sein, Dinge zu vergessen, sich nicht mehr orientieren zu können. Diese Furcht, so das Helios Klinikum Pirna, trügen viele in sich. Laut der Statistik gehöre Verwirrtheit unter älteren Patienten im Krankenhaus zu den sehr häufigen Komplikationen. So wiesen von den 65-jährigen Patienten etwa 20 Prozent ein sogenanntes "Delir" auf. Delir sei aber keineswegs gleichzusetzen mit Demenz.

"Wir sprechen von Delir, wenn es sich um einen akuten Zustand handelt, der plötzlich auftritt und eine vorübergehende Desorientierung mit sich bringt", sagt Dr. Carolin Höhlig, Neurologin und Chefärztin der Klinik für Akutgeriatrie und Frührehabilitation am Pirnaer Klinikum. Das könne verschiedenste Ursachen haben. "Hier spielt Flüssigkeitsmangel eine große Rolle, aber auch Infektionen und Medikamente können die Ursache für eine Verwirrtheit sein. Sogar Operationen können ein Delir auslösen", so die Fachärztin.

Ein Delir zeige sich dadurch, dass die Betroffenen Schwierigkeiten beim Denken, bei der Orientierung, in der Wachheit und in ihrer Aufmerksamkeit erleben. Allerdings variierten laut Carolin Höhlig die Symptome stark und könnten sich durchaus schnell ändern. Für eine bestmögliche Behandlung sei es wichtig, das Delir frühzeitig zu erkennen. Durch die Therapie der zugrundeliegenden Ursachen und beispielsweise das Anpassen von Medikamenten könne das Delir gelindert werden.

Demenz für zu langfristigem Gedächtnisverlust

Bei der Demenz hingegen verhält es sich anders. Bei dieser Erkrankung komme es laut der Klinik zu einer allmählichen und oft dauerhaften Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten. "Die Alzheimer-Krankheit gehört zu den häufigsten Formen von Demenz", sagt Carolin Höhlig. Betroffene litten unter langfristigem Gedächtnisverlust, würden zunehmend nicht mehr urteilsfähig, auch ihre Persönlichkeit verändere sich. Wird diese Krankheit diagnostiziert, liege der Fokus bei der Behandlung darauf, die Symptome zu bewältigen sowie Betroffene und deren Angehörige zu unterstützen.

Insgesamt sei es nach Aussage der Chefärztin wichtig, die Unterschiede zwischen Delir und Demenz zu verstehen, um ältere Menschen angemessen versorgen und unterstützen zu können. Indem man das Bewusstsein für diese Zustände schärfe, könne die Klinik dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Daher bietet das Pirnaer Klinikum am 24. August eine Vorlesung für jedermann mit dem Titel "Aus der Spur geraten: Akute Verwirrtheitszustände im Alter und ihr Unterschied zur Demenz" an. Referentin ist Carolin Höhlig. Die Vorlesung beginnt 17.30 Uhr im Konferenzraum der Klinik, der Eintritt ist frei. Die Klinik bittet potenzielle Gäste, sich möglichst vorher per Mail unter [email protected] oder telefonisch unter 03501 71181246 anzumelden.