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Pirnaer Bibliothek hat Besuch aus Tschechien

Jana Fiedlerová aus Ústí hospitiert in der Stadtbücherei. Der Gegenbesuch ist bereits geplant.

Von Mareike Huisinga
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Viola Marzahn, Angestellte der Pirnaer Stadtbibliothek (r.), unterhält sich mit Jana Fiedlerová aus Tschechien.
Viola Marzahn, Angestellte der Pirnaer Stadtbibliothek (r.), unterhält sich mit Jana Fiedlerová aus Tschechien. © Millauer

Hat die Pirnaer Stadtbibliothek eine neue Mitarbeiterin? Das hätte man denken können, denn in den vergangenen 14 Tagen erweiterte Jana Fiedlerová den Kreis der Bibliotheksangestellten. Die junge Tschechin kam allerdings nicht, um einfach nur Bücher herauszugeben und wieder in die Regale zu stellen. Vielmehr hospitierte sie in der Einrichtung, um möglichst viel Wissen wieder mit nach Hause zu nehmen.

Das Zuhause ist in Ústí nad Labem privat wie auch beruflich. Denn Jana Fiedlerová arbeitet als Bibliothekarin an der Bibliothek Nordböhmen. Sie ist folglich vom Fach. Warum sie sich für diese Hospitation beworben hat? "Ich wollte möglichst viele neue Ideen mitnehmen, mich mit Kollegen in Pirna austauschen und somit auch neue Kontakte knüpfen", sagt sie in gutem Deutsch.

Block und Stift immer dabei

Gelegenheit, neue Ideen und neue Angebote kennenzulernen, hatte sie in diesem zwei Wochen reichlich. Sie war sie an der Aktion Adventskalender der Stadtbücherei dabei, ebenso wie bei dem wöchentlichen Treff der Pirnaer Tagesmuttis mit ihren kleinen Zöglingen in der Bibliothek und beim offenen Gaming. Letzteres ist ein Angebot für eine jüngere Zielgruppe, um diese an digitale Medien heranzuführen und deren Medienkompetenz zu stärken. "Gleichzeitig ist es auch ein sozialer Treffpunkt für Jugendliche in der Bibliothek", hat sie dabei beobachtet.

Block und Stift hatte Jana Fiedlerová immer unter ihrem Arm geklemmt. "Denn ich konnte viele Fachgespräche mit den Pirnaer Kollegen führen", blickt sie zurück, die sich alles akribisch notiert hat.

Gegenbesuch bereits geplant

Genervte Gesichter bei den Angestellten? Mitnichten. "Die Mitarbeiter der Pirnaer Bibliothek nahmen sich viel Zeit für mich. Ich konnte alle Fragen stellen, besonders Frau Marzahn hat mich sehr unterstützt", erklärt die Tschechin. Die so Gelobte lächelt und gibt das Kompliment zurück. "Frau Fiedlerová ist sehr engagiert, es hat großen Spaß gemacht, sie diese zwei Wochen in unserer Bibliothek zu begleiten. Auch für uns war es eine Bereicherung", resümiert Bibliothekarin Viola Marzahn.

Folglich stimmt auch die Chemie; geplant ist bereits ein Gegenbesuch der Pirnaer Belegschaft in Ústí im nächsten Jahr. "Wir wollen uns gerne die dortige Bücherei anschauen", so Marzahn.

Dieser Plan wird von der Kultur- und Tourismusgesellschaft Pirna (KTP) begrüßt, Träger der Pirnaer Stadtbibliothek. "Überhaupt haben wir gute Kontakte ins Böhmische und pflegen einen regen Austausch", sagt Rex Jakob von der KTP.


Aber es ist auch nicht ausgeschlossen, dass Jana Fiedlerová wiederkommt. "Pirna gefällt mir sehr. Die Bibliothek hat eine besondere Architektur. Die Menschen sind sehr aufgeschlossen und freundlich und natürlich war ich auch auf dem Canalettomarkt, den ich sehr stimmungsvoll finde", fasst die tschechische Bibliothekarin ihre Eindrücke zusammen, die übrigens am liebsten die Harry-Potter-Bücher von J. K. Rowling liest. "Es ist eine ganz andere Welt, in die der Leser abtauchen kann", sagt sie.