Randale im Graupaer Schlosspark

Idyllisch liegt der Schlosspark Graupa in der warmen Septembersonne. Doch der Schein trügt. Denn oftmals an den Wochenenden in den Abendstunden soll es hier laut zugehen. "Jugendliche, vermutlich aus der Umgebung, treffen sich im Schlosspark", sagt Anwohnerin Sandra Bretschneider. Das findet sie ja noch völlig okay. Aber oftmals hätten die Parkbesucher Bluetooth-Lautsprecher dabei, sodass die Musik bis in die Nachtstunden auf ihr Grundstück rüberschallt. "Mein Mann arbeitet im Schichtdienst und ich am Wochenende. Wir brauchen unseren Schlaf", sagt die Graupaerin.
Die Lautstärke ist allerdings nicht das einzige Problem. Denn vor ungefähr zwei Wochen wurden zwei Bänke, die am Schlossteich standen, in den hinteren Bereich des Parkes geschleppt, nahe dem Hechtteich. Gernot Heerde hat den starken Verdacht, dass es die Jugendlichen waren, die Hand angelegt haben, um hier ungestörter unter sich zu sein. "Das geht natürlich gar nicht, denn die Bänke werden dringend am Schlossteich gebraucht, wo sich oft Spaziergänger und Schlossbesucher hinsetzen, um den schönen Blick auf das Osterzgebirge zu genießen", erklärt Graupas Ortsvorsteher. Außerdem nehmen es die abendlichen beziehungsweise nächtlichen Besucher ganz offensichtlich nicht so genau mit der korrekten Abfallentsorgung. Glasscherben einer Wodka-Flasche liegen auf dem Boden des neuen Treffpunktes, oftmals auch Papiermüll und Verpackungsmüll.
Das zuständige Grünflächenamt der Stadt Pirna sei bereits informiert, so Heerde. Die Bänke werden zeitnah wieder an den ursprünglichen Standort zurücktransportiert und dort fest im Boden verankert. Das bestätigt Stadtsprecher Thomas Gockel. Außerdem wurden die Politessen der Stadt informiert, sodass sie jetzt im Rahmen der normalen Bestreifung die Situation im Graupaer Schlosspark im Augen behalten werden.
Alternative Treffpunkte für Jugendliche in Pirna
Weder Sandra Bretschneider noch Gernot Heerde möchten indes missverstanden werden. "Es ist ja schön, dass der Schlosspark angenommen wird. Aber Regeln müssen eingehalten werden", betonen beide. In diesem Zusammenhang betont der Ortschef, dass es in Graupa auch Zeiten gab, in denen sich die Jugendlichen des Ortes abends an öffentlichen Bushaltestellen getroffen hätten. Aber mit der Eröffnung des Graupaer Jugendclubs Matt's sind diese Zeiten der wilden Treffpunkte vorbei", so Heerde, der die Frage aufwirft, ob den Jugendlichen aus der Umgebung eventuell solche Treffpunkte fehlten.
Dabei gibt es durchaus in den Pirnaer Stadtteilen Orte, an denen die Jugendlichen zusammenkommen, um zu chillen oder miteinander zu quatschen. In der Pirnaer Innenstadt ist es der Altstadttreff in der Dohnaischen Straße und auf dem Sonnenstein der Kinder- und Jugendtreff Olymp. Beide Orte sind in Trägerschäft vom Hanno e.V. Die Copitzer Jugendlichen haben die Möglichkeit, in dem Awo-Jugendtreff "Blue sky" im Stadtteilhaus an der Schillerstraße zusammenzukommen. Das "Blue sky" ist ein offener Jugendtreff für alle zwischen 10 und 22 Jahren. Hier kann man sich mit Freunden verabreden, Neuigkeiten austauschen, Musik hören. Kicker, Tischtennis und Play Station spielen. Außerdem sind Sozialarbeiter vor Ort; sie hören zu und unterstützen, wenn der Wunsch dazu besteht.
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