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Schluss mit Pirnas Holperpiste

Die Herbert-Liebsch-Straße auf dem Sonnenstein soll saniert werden. Am 14. Dezember beginnen die Bauarbeiten - zunächst aber an anderer Stelle.

Von Thomas Möckel
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Herbert-Liebsch-Straße auf dem Sonnenstein: Löchrig und nur notdürftig geflickt.
Herbert-Liebsch-Straße auf dem Sonnenstein: Löchrig und nur notdürftig geflickt. © Archiv: Norbert Millauer

Wer derzeit mit dem Auto über die Herbert-Liebsch-Straße auf dem Pirnaer Sonnenstein rumpelt, hat nicht den besten Untergrund unter den Reifen. Die Trasse gleicht an vielen Stellen einer Holperpiste, sie ist mit Schlaglöchern übersät, oft nur nur notdürftig geflickt, Bordsteine und Gehwege fehlen.

Doch die holprigen Zeiten gehören bald der Vergangenheit an. Pirna will die Strecke in naher Zukunft sanieren und ausbauen lassen. Der Stadtentwicklungsausschuss verständigte sich bereits im Sommer dieses Jahres auf eine Vorzugsvariante, Anfang Dezember vergab das Gremium den Bauauftrag an die Firma Bistra Bau.

Am 14. Dezember beginnen nun die Bauarbeiten, zunächst aber an einer ganz anderen Stelle. Nach Auskunft der Stadt widmen sich die Bauleute anfangs der Kirschallee hinter dem Sonnensteiner Sportplatz, jene Verbindungsachse zwischen der Struppener Straße und der Straße "Cunnersdorf" im gleichnamigen Ortsteil.

Wenn die Herbert-Liebsch-Straße saniert wird, dient die Kirschallee als Umleitungsstrecke. Damit sie als solche taugt, schneiden die Arbeiter die Trasse frei und bessern den Straßenbelag aus.

Ist das vollbracht, startet der Ausbau der Herbert-Liebsch-Straße, jedoch erst im kommenden Jahr, sobald es das Wetter zulässt.

Gehweg ist wichtig für die Schulkinder

Die Stadt hat die Trasse schon seit geraumer Zeit aus mehreren Gründen als sanierungsbedürftig eingestuft. Nach Aussage des Rathauses befindet sich die Verbindungsachse zwischen Struppener Straße und Dr.-Benno-Scholze-Straße in einem schlechten Zustand. Die Fahrbahn ist verworfen und holprig, bisherige Schäden wurden an vielen Stellen lediglich geflickt. Die Randbereiche an der Seite sind unbefestigt, sie dienen in weiten Teilen als Parkplätze.

Auf der Straße zusammenlaufendes Regenwasser wird bislang in vorhandene Straßengräben und in den Bach "Mädelgraben" eingeleitet, der diese Wassermassen vor allem nach starken Regenfällen nicht fasst.

Hinzu kommt ein weiteres Problem: es fehlt ein Gehweg. Laut des Rathauses ist die Trasse aber Teil des Schulwegenetzes und wird als Schulweg immer bedeutender. Im Schlosspark Sonnenstein entstanden in den vergangenen Jahren viele neue Wohnungen, an der Dr.-Benno-Scholze-Straße wurden neue Eigenheime gebaut, an der Grenze der Ortsteile Sonnenstein und Cunnersdorf entsteht das Wohngebiet "Mädelgraben", in Cunnersdorf ist noch ein weiteres Baugebiet geplant. Für die Kinder aus diesen Gebieten ist die Herbert-Liebsch-Straße eine der Hauptrouten zur Grundschule Sonnenstein sowie zur Gauß-Oberschule.

Zwei Engstellen drosseln das Tempo

Gemäß der beschlossenen Vorzugsvariante wird die Herbert-Liebsch-Straße auf einer Länge von 300 Meter ausgebaut. Die Fahrbahnbreite beträgt künftig sechs Meter, laut der Stadt ausreichend dafür, dass sich dort zwei Lkws begegnen können. Mit einer größeren Breite sei aus Sicht des Rathauses zwar mehr Sicherheitsraum für die Lkws gegeben, allerdings animiere sie andere Autofahrer, dort dann schneller zu fahren als erlaubt. Das ist keinesfalls gewollt.

Die Trasse liegt in einer Tempo-30-Zone, mehrere bauliche Eingriffe sollen das künftig zusätzlich verdeutlichen. So soll die Fahrbahn einmal auf einer Länge von zwölf Meter auf eine Breite von 3,50 Meter eingeengt werden, in einem weiteren Abschnitt wird die Fahrbahnbreite auf 5,50 Meter verringert. Baulich umgesetzt wird das mithilfe von zwei sogenannten Grüninseln, die bepflanzt werden. Autofahrer müssen bei Gegenverkehr davor stoppen, so soll das Tempo zusätzlich gedrosselt werden.

Schulweg soll sicherer werden

Darüber hinaus entsteht auf jener Seite, auf der das evangelische Gemeindezentrum Pirna-Sonnenstein steht, ein 2,50 Meter breiter Fußweg. Diese Mindestbreite legt eine Förderrichtlinie fest. Mithilfe des Gehweges soll der Schulweg für die Kinder sicherer werden.

Einen gesonderten Radfahrschutzstreifen wird es auf der Herbert-Liebsch-Straße nicht geben. Nach Auskunft der Stadt sei die Trasse dafür zu schmal. Sie lasse sich auch nicht weiter verbreitern, weil dies zulasten eines breiten Fußweges gehe. Zudem werde die Strecke vom Fahrradverkehr nur schwach frequentiert. Außerdem lasse es die Breite des Gehweges zu, dass Kinder bis zehn Jahre dort sicher mit dem Fahrrad entlang fahren können.

Umleitung führt über die Kirschallee

Wenn im kommenden Jahr der Ausbau der Herbert-Liebsch-Straße beginnt, wird die Trasse nach Aussage des Rathauses abschnittsweise gesperrt, um den Anlieferverkehr zu den dort ansässigen Unternehmen weiter zu gewährleisten. Ein komplette Durchfahrt ist dann aber nicht mehr möglich, der Verkehr fließt während der Bauzeit über die Kirschallee. Die Bauarbeiten insgesamt sollen Mitte 2021 abgeschlossen sein.

Das Vorhaben ist Bestandteil des Konzepts "Soziale Stadt Pirna-Sonnenstein" und kostet nach Angaben der Stadt rund 500.000 Euro.

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