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Pirna: Sternwarte Graupa bekommt endlich eine Toilette

Jetzt wurden Fördermittel für den Bau bewilligt. Es gibt aber noch weitere Pläne für die Einrichtung.

Von Mareike Huisinga
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Romantisch ist die Sternwarte in Graupa, aber für Besucher mit einem dringenden Bedürfnis nicht immer ganz praktisch. Das soll sich jetzt ändern.
Romantisch ist die Sternwarte in Graupa, aber für Besucher mit einem dringenden Bedürfnis nicht immer ganz praktisch. Das soll sich jetzt ändern. © Daniel Förster

Schluss mit Wildpullern im Kiefernwäldchen! Die Sternwarte Graupa bekommt jetzt endlich sanitäre Anlagen. Darauf hat der Verein Pro Graupa, der die Warte betreibt, lange gewartet. "Jetzt liegt der Fördermittelbescheid vor", freut sich Vereinsvorsitzender Gernot Heerde.

Geplant ist der Einbau von zwei Toiletten. Die Leitungen liegen bereits an. Der Einbau kostet rund 20.000 Euro. Über das Leader-Fördermittelprogramm kommen 15.500 Euro, so Heerde. "Den Rest stemmt der Verein aus eigenen Mitteln", erklärt er. Bis Ende Oktober soll die Maßnahme realisiert sein.


Noch ist es so, dass Besucher der Sternwarte die Toilette der Turnhalle nutzen, die zur Grundschule gehört. "Sie mussten dann nachts durch das Wäldchen laufen, und nicht jeder fand den Weg, sondern lediglich den nächsten Baum", sagt Heerde mit einem Schmunzeln. Die Sternwarte liegt am Sportplatz der Grundschule Graupa.

Geplant: Ausbau zum Forschungszentrum

Allerdings haben die Betreiber der Sternwarte größere Pläne, als nur die zeitnahe Lösung des Toiletten-Problems. Die große Vision ist, die Einrichtung zu einem modernen populärwissenschaftlichen Vortragszentrum auszubauen. Der jetzt noch recht karg anmutende Schulungsraum soll modernisiert werden und künftig Platz für 45 bis 50 Personen haben. In Richtung Norden soll ein Anbau als Foyer entstehen, wo auch Ausstellungen gezeigt werden könnten. "Das ist eine Aufgabe für die nächsten Jahre", sagt Ralf Müller. Er ist Mitglied im Verein Pro Graupa und mit seinem Team zuständig für die Betreibung der Sternwarte. Müller macht sich nichts vor: Die Gesamtsumme für den Ausbau zu einem Forschungszentrum schätzt er auf 300.000 Euro. Gernot Heerde nickt. "Jetzt sind erst mal die Toiletten dran, aber das große Ziel verlieren wir nicht aus den Augen."

Ende der 70er-Jahre wurde die Sternwarte in Graupa errichtet.
Ende der 70er-Jahre wurde die Sternwarte in Graupa errichtet. © privat

Denn: Eine Aufwertung der Graupaer Sternwarte lohne in jedem Fall. Da sind sich beide einig. Geplant ist nämlich eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen der Warte und den Schulen in der Region. "Das Fach Astronomie wird im Physikunterricht leider nur noch gestreift. Wir fühlen uns der einstigen Schulsternwarte verpflichtet und möchten künftig Lehrern und Schülern noch mehr Angebote machen, unter anderem Fachvorträge und Beobachtungen bei speziellen Himmelserscheinungen", erklärt Müller.

1977 bis 1979 wurde die Schulsternwarte Graupa mit Unterstützung von Eltern errichtet. 2015 übernahm der Verein Pro Graupa die Einrichtung.