Es war ein feuchtkalter Spätwintertag, bestes Wetter also, um in der Halle Sport zu treiben, als ein Projekt öffentlichkeitswirksam Fahrt aufnahm. Matthias Leonhardt, Chef des Sportvereins „ESV Lokomotive Pirna“ verkündete mit anderen in der angestammten Sportstätte an der Einsteinstraße, dass es bei dem Traditionsverein künftig eine Basketball-Abteilung geben wird. Diese Sportart fehlte bislang im Portfolio – und auch insgesamt in Pirna, denn bislang konnte man nirgendwo organisiert Körbe werfen.

Dabei erfreut sich diese Ballsportart schon seit geraumer Zeit wachsender Beliebtheit, vor allem Jugendliche eifern beim Dribbling auf dem Pausenhof oder anderen Orten meist ihren Vorbildern aus der berühmten US-amerikanischen Basketball-Liga „NBA“ nach. Da reifte bei Robert Körner, Projektleiter Stadtmarketing bei der Stadtentwicklungsgesellschaft Pirna (SEP) und begeisterter Freizeit-Basketballer, eine Idee: Es wäre doch prima, wenn künftig Basketball als Vereinssport angeboten würde.

Bei ESV Lok Pirna stieß er auf offenen Ohren, der Verein sagte zu, eine solche Abteilung aufzubauen, vorrangig zunächst für Kinder und Jugendliche, aber auch offen für ältere Korbwerfer. Und es gab gleich jemanden, der als Vorbild und Trainer fungierte und aufgrund seiner Vita viele Interessenten anlocken sollte: Andrew Jones, ein US-Amerikaner mit einer langen und bewegten Basketball-Historie, der inzwischen an der Dresden International School als Lehrer arbeitet.

Über 60 neue Mitglieder gewonnen

Reichlich vier Monate ist das jetzt her, als die neue gegründete Basketball-Abteilung Mitte März mit einem Schnuppertraining startete. Der Erfolg war enorm, das neue Angebot entfachte ein regelrechtes Basketball-Fieber. Laut dem Verein sind die Basketballer mittlerweile fester Bestandteil des Mehrspartenvereins. Bislang konnten über 60 neue Mitglieder im Alter zwischen zehn und 50 Jahre gewonnen werden.

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Als Zugpferd erwies sich mehr als einmal der frühere Basketball-Profi Jones. „Ich bin beeindruckt über das Engagement und die rege Trainingsteilnahme der Pirnaer Spieler. Der erste Schritt war definitiv ein riesiger Erfolg“, sagt der ehemalige Kapitän der Dresdner Titans. „Wir sind sehr stolz, diesen mutigen Weg gemeinsam gegangen zu sein“, ergänzt Leonhardt. Der Andrang sei ungebrochen, der Verein habe damit anscheinend eine sportliche Lücke in der Stadt und in der Region schließen können.

Für die kommende Saison 2023/24 hat der Verein dem Bezirksverband vier Mannschaften gemeldet. Zwei von ihnen können bereits auf Liga-Erfahrung zurückblicken, denn die Lok übernimmt das Spielrecht von Jabstepathletics (Herren und U16), die bereits im Spielbetrieb am Spielort Dresden tätig waren. Die Herrenmannschaft des Teams von Jones ist in der abgelaufenen Saison in die Bezirksoberliga aufgestiegen. Ein Höhepunkt für Spieler und Fans werden sicher ein bis zwei Heimspiele der Männer vor den Spielen der Handballer, die in der Mitteldeutschen Oberliga spielen.

Liga für die Jugend, Freizeitteam für Erwachsene

Darüber hinaus geht der Verein mit zwei komplett neuen Teams in den Ligabetrieb: Die U14-Mannschaft wird von den erfahrenen Trainern Paul Litton und Thomas Grams geleitet. Die Spiele finden von Oktober 2023 bis Mai 2024 statt und umfassen eine einfache Hinrunde mit zehn Spielen sowie gegebenenfalls ein Finalturnier mit insgesamt elf Teams in der Bezirksliga. Die U16-Mannschaft wird von Andrew Jones und Falco Hennig betreut und absolviert ihre Spiele im gleichen Zeitraum wie die U14.

Der Trainingsauftakt für die neue Saison ist am 5. September 2023. Interessierte Mädchen und Jungen im Alter von zehn bis 16 Jahre können sich zum kostenlosen Schnuppertraining per Mail an [email protected] anmelden. Außerdem hat die Abteilung – aufgrund der hohen Nachfrage – ein Freizeitteam für Erwachsene auf die Beine gestellt, das sich einmal wöchentlich zum entspannten Spiel trifft. Wer dort künftig mitmischen möchte, kann sich ebenfalls unter dieser Mailadresse anmelden.