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Wie Richard Wagner Porzellan leuchten und klingen lässt

Die Wagner-Stätten in Graupa zeigen jetzt die Schau „See the Sound of Wagner“ – eine sehr außergewöhnliche Installation.

Von Thomas Möckel
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Künstlerin Christiane Toewe (r.) mit ihren "flüsternden Flaschen": Musik und Bewegungsgeräusche lösen bestimmte Reflexe aus.
Künstlerin Christiane Toewe (r.) mit ihren "flüsternden Flaschen": Musik und Bewegungsgeräusche lösen bestimmte Reflexe aus. © Claudia Hübschmann

Die Richard-Wagner-Stätten im Jagdschloss des Pirnaer Ortsteils Graupa widmen sich, wie der Name schon sagt, dem 1813 geborenen Bombast-Komponisten. Richard Wagner schuf in dem kleinen beschaulichen Örtchen im Sommer 1846 den Großteil seiner Oper „Lohengrin“. In der Ausstellungsstätte zu seinen Ehren geht es vordergründig um seine Komponierkunst und seine Musik.

Porzellan spielt dabei eher keine Rolle. Umso erstaunlicher ist es nun, dass sich eine ganz neue Ausstellung diesem Material widmet. Allerdings geht es dabei nicht um profanes Essgeschirr, sondern um ein Gesamtkunstwerk: Die Schau „See the Sound of Wagner“, die im Jagdschloss ab 18. Februar zu sehen ist und ist eine außergewöhnliche Installation aus Porzellan, Licht und Musik.

Diese drei unterschiedlichen Komponenten gehen laut der Kultur- und Tourismusgesellschaft Pirna (KTP) eine Interaktion ein. Musik erzeugt Töne. Töne rufen bei den flaschenförmigen, handgefertigten Porzellankörpern, die auf einer großflächigen Tafel angeordnet sind, Leuchtreflexe hervor. Je nach eingespielter Musik – hier, wie könnte es anders sein, instrumentale Stücke von Richard Wagner – fallen die Reaktionen in Intensität und Länge unterschiedlich aus. Hinzu kommen Geräusche, die von den Besuchern ausgelöst werden, und die die Interaktion zusätzlich verstärken, verändern und beeinflussen.

Geräusche lassen Flaschen flüstern

Die Idee zu dieser Installation stammt von der Bamberger Künstlerin Christiane Toewe, die sich seit vielen Jahren mit dem Material Porzellan und dessen spezieller Eigenschaft der Lichtdurchlässigkeit beschäftigt. Die Installation in Graupa basiert auf Toewes Konzept der „whispering bottles“, der flüsternden Flaschen.

Dieses interaktive Raumkonzept sei laut der Künstlerin ein Spiegelbild der Kommunikation innerhalb der Gesellschaft. Bis zu 150 Porzellankörper reagieren auf die Umgebungsgeräusche der Besucher mit Licht. Durch diese Impulse gesteuert, nehmen sie unterschiedliches Verhalten an. Es entstehen verschiedene Lichtreaktionen, die Flaschen zeigen ihren eigenen Charakter und beginnen miteinander zu flüstern, einige bleiben aber auch stumm. In der Schau in Graupa kommt nun auch Musik als Auslöser zum Einsatz.

Dem Projekt, so die KTP, wohne ein großer ästhetischer Reiz inne. Man sollte Zeit mitbringen, um sich dem Miteinander von Musik und Lichtspiel der Porzellankörper hinzugeben. Diese Installation ist bis zum 30. April 2023 zu erleben. Weitere Infos gibt es unter www.wagnerstaetten.de.