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SOE: Arbeitslosigkeit sinkt zum Ausbildungsstart

Nachdem im Sommer noch mehr Arbeitslose gezählt wurden, kehrt sich nun der Trend im Landkreis - vor allen bei einer Altersgruppe.

Von Katarina Gust
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Die Arbeitslosigkeit in der Sächsischen Schweiz und dem Osterzgebirge geht wieder spürbar zurück. Dafür gibt es im September vor allem einen Grund.
Die Arbeitslosigkeit in der Sächsischen Schweiz und dem Osterzgebirge geht wieder spürbar zurück. Dafür gibt es im September vor allem einen Grund. © Daniel Förster

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge scheint sich wieder zu stabilisieren. Im Juli und August gab es noch einen leichten Anstieg bei der Zahl der Arbeitslosen. Dieser Trend wurde im September trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen umgekehrt, wie ein Blick auf die aktuelle Statistik der Pirnaer Arbeitsagentur zeigt.

Demnach sank die Arbeitslosenquote im September wieder unter die Fünf-Prozent-Marke: von 5,1 auf aktuell 4,8 Prozent. Im Landkreis sind derzeit 6.079 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 313 Personen weniger als noch im August.

Freital profitiert von der Nähe zu Dresden

Die niedrigste Arbeitslosenquote gibt es mit 3,8 Prozent in Dippoldiswalde. Die höchste Quote hat mit 5,6 Prozent die Sächsischen Schweiz-Region – in den Geschäftsstellen in Pirna und Sebnitz. In Freital entwickelte sich der Arbeitsmarkt - auch durch die Nähe zur Landeshauptstadt Dresden - am besten. Hier sank die Quote von 4,5 auf 4,1 Prozent innerhalb eines Monats.

"Auch in diesem Jahr ist pünktlich zum kalendarischen Herbstanfang eine Dynamik auf dem Arbeitsmarkt sichtbar", sagt Dana Vogt, Bereichsleiterin der Agentur für Arbeit Pirna. Es hätten mehr arbeitslose Menschen als in den Sommermonaten einen neuen Job bekommen. Dieser Rückgang war in allen Altersgruppen spürbar.

Überdurchschnittlich sei jedoch die Jugendarbeitslosigkeit zurückgegangen. Das hängt zeitlich zusammen, denn im September ist traditionell der Ausbildungsstart. "Zahlreiche Jugendliche konnten mit dem Start der Ausbildung ihre Arbeitslosigkeit beenden", erklärt Dana Vogt. In Zahlen ausgedrückt: Derzeit sind noch 547 Frauen und Männer unter 25 Jahre bei der Arbeitsagentur registriert, 86 weniger als im August.

Im Vergleich zum September 2021 ist die Jugendarbeitslosigkeit allerdings um 108 Personen gestiegen. Das ist wesentlich auf den Ukraine-Effekt zurückzuführen. Geflüchtete Menschen aus der Ukraine können seit Juni dieses Jahres im Jobcenter Leistungen beantragen und werden damit auch in der Statistik registriert.

Zudem erfolgten nach der "Sommerpause" mehr Neueinstellungen und der Beginn von beruflichen Weiterbildungen entlastete den Arbeitsmarkt. Auch das wirkt sich positiv auf die Zahlen aus.

Alle Branchen suchen Fachpersonal

Zuletzt zählte die Arbeitsagentur Pirna insgesamt 2.305 freie Arbeitsstellen im Landkreis. Der Bedarf an neuen Arbeitskräften legte im September wieder zu. "Qualifiziertes Fachpersonal wird in nahezu allen relevanten Branchen händeringend gesucht", sagt Dana Vogt. Innerhalb eines Jahres seien rund 870 mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Landkreis gezählt worden (Stand März 2022). Junge Fachkräfte hätten gute Beschäftigungschancen in der Region. Deswegen nehme insbesondere die Zahl der jungen Arbeitskräfte überdurchschnittlich zu.


Von August auf September wurden insgesamt 412 neue freie Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das sind 85 mehr als im Vormonat. Die meisten betreffen das Verarbeitende Gewerbe (76 Stellen), freiberufliche, wissenschaftliche und technischen Dienstleistungen (40 Stellen), die öffentliche Verwaltung (31 Stellen) sowie das Baugewerbe (26 Stellen).