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Pirna: Erste Grundstücke für Industriepark IPO gekauft

Es handelt sich um rund ein Zehntel der Gesamtfläche am A17-Zubringer. Gespräche mit Interessenten für eine Ansiedlung gehen weiter.

Von Heike Sabel
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Die Akten zum Industriepark Oberelbe wachsen. Nun gibt es auch die ersten Kaufverträge für Grundstücke.
Die Akten zum Industriepark Oberelbe wachsen. Nun gibt es auch die ersten Kaufverträge für Grundstücke. © Daniel Förster

Zwei Grundstückseigentümer haben jetzt mit dem Industriepark Oberelbe Vorverträge abgeschlossen. Sie beinhalten den Verkauf von rund acht Hektar Fläche in Pirna-Zuschendorf.

Die Bezahlung des Gesamtkaufpreises von rund 550.000 Euro erfolgt in zwei Raten. Die erste ist etwa ein Drittel. Sie orientiert sich am Preis für landwirtschaftliche Fläche. Die zweite Rate wird fällig, wenn die Fläche in Bauland umgewandelt ist. Das ist dann, wenn der Bebauungsplan beschlossen und bestätigt ist, was nächstes Jahr angestrebt wird. Die aus Vertretern von Pirna, Heidenau und Dohna bestehende Zweckverbandsversammlung hat dem Kauf jetzt zugestimmt. Die erste Rate war bereits im Haushalt 2021 vorgesehen und wird davon bezahlt. Der IPO-Haushalt für dieses Jahr wurde am 7. Juli beschlossen.


Die ersten gekauften acht Hektar sind etwa zehn Prozent der bebaubaren Nettofläche des Industrieparks, der insgesamt 140 Hektar umfasst. Die Verhandlungen zum Kauf von Flächen sei nicht einfach, sagt IPO-Projektsteuerer Manfred Elsner. IPO-kritische Kräfte seien bei den Grundstückseigentümern sehr aktiv, sagte er. Dennoch sei es das Ziel, die notwendigen Flächen so schnell wie möglich zu erwerben.

Kritiker erschweren Kaufverhandlungen

Die Anfragen von Interessenten haben etwas nachgelassen, sagt Christian Flörke, Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft Pirna (SEP). Im Schnitt geht eine Anfrage pro Woche ein. Dabei sei ein Trend erkennbar: die Rückkehr deutscher Betriebe und Firmen aus dem Ausland. Aber auch ausländische Unternehmen interessieren sich für den Industriepark. Nächste Woche hat Flörke ein Gespräch mit einem tschechischen Unternehmen aus der Automobilbranche, das sich für eine vier bis sechs Hektar große Fläche interessiert. Sobald Baurecht besteht, werde die Nachfrage steigen, sagt Flörke. Das könnte nächstes Jahr sein, wenn der Bebauungsplan steht.

Mehr Kosten, weniger Förderung

Die Industriepark-Spitze geht nach wie vor von 140 Millionen Euro Kosten für die Erschließung aus. Kritiker des Vorhabens wie der Pirnaer Stadtrat Sebastian Gilbert (Grüne) rechnen die laufenden Kosten von 16 Millionen Euro dazu. Dass es auch eine Zahlung von Vermarktungskosten für wen auch immer gibt, weist Heidenaus Kämmerer Jens Neugebauer zurück. "Wo die Reise aber hingeht, kann ich heute nicht sagen", sagte er am Donnerstag in der Zweckverbandsversammlung. Aufgrund steigender Baupreise kann von einer Erhöhung ausgegangen werden.

In der Versammlung wurde auch die Rückstufung des Landkreises von der Förderpriorität Eins auf Zwei diskutiert. "Damit muss man klarkommen", sagte Pirnas Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke (parteilos). Man strebe nach wie vor eine höchstmögliche Förderquote an. Welche konkreten Auswirkungen das auf den Industriepark habe, sei jetzt Kaffeesatzleserei, sagte Flörke. Scheitern werde er deshalb nicht.