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Pirna klickt sich flotter ins Internet

Vodafone baut das Glasfasernetz für die unterversorgten Gebiete aus, ab September dann auch sichtbar. Es ist ein gewaltiges Vorhaben.

Von Thomas Möckel
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Axel Andrée von Vodafone mit einem neuen Kabelstrang in Pirna: Über 300 Kilometer Glasfaser werden in der Stadt verlegt.
Axel Andrée von Vodafone mit einem neuen Kabelstrang in Pirna: Über 300 Kilometer Glasfaser werden in der Stadt verlegt. © Daniel Schäfer

Der Ausbau des Glasfasernetzes für schnellere Internetverbindungen in den unterversorgten Gebieten Pirnas geht weiter voran.

Nach Aussage des Rathauses habe das Unternehmen Vodafone die Vermarktung der neuen Netzgebiete abgeschlossen. Mehr als 70 Prozent der Angeschriebenen in diesen Bereichen hätten sich für einen neuen, schnelleren Internetanschluss entschieden. Daher laufe die Planung jetzt auf Hochtouren.

Wichtige Fragen hätten bereits im Vorfeld geklärt werden können, beispielsweise "Wo werden neue Glasfasertrassen in Pirna gebaut?" oder "Wie viele Multi-Rohre müssen pro Straßenzug verlegt werden?"

Vodafone gräbt sich quer durch Pirna

Nach Auskunft der Stadt seien für Pirna nun optimale Trassen geplant worden. Dabei könne teilweise vorhandene Infrastruktur - beispielsweise Rohrsysteme der Stadtwerke Pirna - genutzt werden. Vor allem im Süden der Stadt könnten so an einigen Standorten lärmintensive Bauarbeiten vermieden werden.

Im September 2021 startet der Glasfaser-Ausbau nun in seine sichtbare Phase. Nördlich der Elbe wird mit der Glasfasermontage begonnen. Die Baufirmen graben sich dann in Richtung Süden weiter, um das neue Netz fertigzustellen. Mitte 2022 will Vodafone den Ausbau abschließen.

Der Startschuss für das Projekt fiel bereits im Herbst 2020. Die Stadt Pirna und Vodafone trafen sich im Ortsteil Neundorf zum symbolischen ersten Spatenstich, zugleich Abschluss eines längeren Vorverfahrens.

Fast 1.000 Haushalte unterversorgt

Seit 2015 hatte sich Pirna bemüht, den Breitbandausbau voranzutreiben, was allerdings immens teuer und von der Stadt allein nicht zu finanzieren war.

2018 beantragte das Rathaus Fördermittel, im Frühjahr 2020 konnte nach einem langwierigen Verfahren der Auftrag an Vodafone vergeben werden.

Denn der Ausbau war dringend nötig: Eine von der Stadt in Auftrag gegebene Studie stufte 886 Haushalte, 108 Unternehmen, mehrere Schulstandorte sowie zwei Krankenhäuser Internet-technisch als unterversorgt ein. "Wir brauchen aber überall schnelles Internet", sagte Pirnas Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke (parteilos) schon vor geraumer Zeit.

60 Kilometer Tiefbau, 300 Kilometer Glasfaser

Ab dem Herbst 2020 begann Vodafone, den Netzausbau sowie die neuen Anschlüsse zu vermarkten. Nun folgt der Tiefbau, das Unternehmen gräbt sich einmal quer durch die Stadt.

Es geht um insgesamt 60 Kilometer Tiefbau, Fachleute verlegen dabei über 120 Kilometer Leerrohre und über 300 Kilometer Glasfaser. Hinzu kommen zwei Technikgebäude sowie mehrere Übergabepunkte.

Auf diese Weise können laut Vodafone dann mehr als 1.100 Haushalte, über 100 Unternehmen, zwei Krankenhäuser sowie einige Schulen mit schnellem Internet versorgt werden.

Dieser Breitband-Ausbau kostet nach Angaben der Stadt insgesamt 8,7 Millionen Euro. Das Vorhaben wird zu 60 Prozent vom Bund und zu 30 Prozent vom Land finanziell gefördert.