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Auf der dicken Berta zum Titel

Weil die Mandy bockte: Die Waldheimer Bipro-Legenden müssen auf die Ersatzmaschine ausweichen. Das hat funktioniert.

Von Dirk Westphal
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Gute Laune trotz durchwachsenen Wetters im tschechischen Most: Das Team Bipro Legends ist zum dritten Mal in Folge Meister im German Endurance Cup geworden.
Gute Laune trotz durchwachsenen Wetters im tschechischen Most: Das Team Bipro Legends ist zum dritten Mal in Folge Meister im German Endurance Cup geworden. © Team/privat

Motorsport. Das Waldheimer Motorsportteam Bipro Legends hat im tschechischen Most allen Grund zum Feiern gehabt. Die Piloten Stefan Genscher, Tino Striegler und Rico Söhnel gewannen den vorletzten Lauf im German Endurance Cup, einer Deutschen Langstreckenmeisterschaft, und sicherten sich damit den Titel in ihrer Klasse. Für die Rennsportmannschaft aus Mittelsachsen ist das der dritte Gesamtsieg in Folge. „Ein Hattrick, das kann sich schon sehen lassen“, sagte Teamchef Stefan Genscher.

Dabei hatte das Rennsportwochenende für die Bipro-Legenden gar nicht so optimal begonnen. Das durchwachsene Wetter bedeutete ein Fiasko für jegliche Abstimmung des Motorrades. Trotz nasser Strecke wagte sich Genscher mit „Mandy“, einer der beiden Maschinen des Teams, auf die Strecke. 

Das Ende vom Lied: Der Waldheimer Routinier stürzte in einer Schikane. Stefan Genscher trug nicht nur Prellungen davon, sondern auch die Suzuki war mit Zündaussetzern reparaturbedürftig. „Die Mandy hat uns das übelgenommen“, sagt der Pilot lachend, und dass so die „Dicke Berta“ zu ihrem Einsatz kam. 

Die hätte zwar keine Traktionskontrolle, dafür aber mehr Leistung. Da es am Sonntag aufklarte, passte dann auch das Trockensetup und Genscher ging von Platz zehn ins Rennen. Allerdings fuhr er nicht lange. „Die Berta hing nicht am Gas wie sonst“, sagte er und fuhr an die Box, als die Konkurrenz zu überholen begann. 

Auch Rico Söhnel, der danach aufstieg, bemerkte die fehlende Leistung und beendete früh seinen Turn. Die Maschine wurde in die Box geschoben, der Tank abgenommen und getauscht. Das Problem saß offensichtlich an der Benzinpumpe. Danach begab sich Söhnel wieder auf die Strecke. 

„Fünf Runden hat uns der Stopp schon gekostet, auf die Länge von 666 Kilometern gleicht sich das wieder aus. Am Ende wird abgerechnet“, sagt Genscher und fügt an: „Erst recht, da die weiteren Turns problemlos liefen.“ Und so sprang letztendlich in der Gesamtwertung der sechste Platz raus.

 Mit dem zeigte sich das Team, welches wieder perfekt funktionierte, sehr zufrieden. Allerdings wäre ohne Stopp, rein rechnerisch, sogar Rang vier von etwa 35 Teams möglich gewesen. „Und da gibt es keine Fahrer, die langsam unterwegs sind“, sagt Genscher, für den und dessen Weggefährten nun in zwei Wochen in Brno die Kür folgt, da ihnen der Meistertitel zum Saisonfinale nicht mehr zu nehmen ist.

Das gilt auch für Teammitglied Tino Striegler, der parallel den HR-Cup fährt und in Most auf seiner Suzuki GSX-R1000 die Meisterschaft in der Klasse bis 1000ccm perfekt machte. Zudem holte sich Henry Graupner aus Petersberg in dieser Rennserie auf einer Aprilia RS 250 den Gesamtsieg in der Zweitakt-Klasse.