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Was uns im restaurierten Teil des Zwingers erwartet

Noch in diesem Jahr zieht die Gemäldegalerie in ihre alten neuen Säle im Semperbau. Ein Überblick über die Ausstellungen.

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Besondere Kunstwerke sind in der Porzellansammlung zu sehen. Sie ist die qualitätsvollste und zugleich umfangreichste keramische Spezialsammlung der Welt. Initiator dafür war Kurfürst August der Starke.
Besondere Kunstwerke sind in der Porzellansammlung zu sehen. Sie ist die qualitätsvollste und zugleich umfangreichste keramische Spezialsammlung der Welt. Initiator dafür war Kurfürst August der Starke. © Sven Ellger

Bereits seit 1728 werden Ausstellungen im Zwinger präsentiert. Nach der politischen Wende begann 1991 die nächste Phase der Sanierung. Zuerst waren die Gebäude der Porzellansammlung an der Reihe, die ab 1998 restauriert wurden. Dann folgte der Mathematisch-Physikalische Salon. Zuletzt ist jetzt der Semperbau an der Reihe, in dem die Gemäldegalerie Alte Meister und die Skulpturensammlung bis 1800 untergebracht sind. Seit 2013 wird die Sempergalerie saniert. Am 7. August will Finanzminister Matthias Haß (CDU) die restaurierten Säle den Staatlichen Kunstsammlungen übergeben. Am 7. Dezember wollen sie die Ausstellungen nach dem Umbau wieder feierlich eröffnen. Die SZ gibt einen Überblick für Besucher.

Porzellansammlung

Die Sammlung ist die qualitätsvollste und zugleich umfangreichste Spezialsammlung der Welt, vor allem wegen ihrer herausragenden Bestände frühen Meissner Porzellans sowie ostasiatischer Porzellane des 17. und frühen 18. Jahrhunderts. Zu verdanken ist das Kurfürst August dem Starken, der süchtig nach „weißem Gold“ war, wie er selbst sagte. Die bedeutendsten Exponate sind das berühmte Schwanenservice aus Meißner Porzellan von Johann Joachim Kaendler, die großen Porzellantiere aus Meißner Porzellan von Gottlieb Kirchner, der Porzellanblumenstrauß aus der französischen Manufaktur Vincennes.

Mathematisch-Physikalischer Salon

Er wurde 1728 unter August dem Starken gegründet und ist bis heute eines der weltweit bedeutendsten Museen historischer wissenschaftlicher Instrumente. Der Salon ist das älteste Museum im Zwinger. Gezeigt wird, wie man früher Jahrhunderte lang die Welt vermessen hat. Zu sehen sind erlesene Globen, Uhren, Automaten, Brennspiegel, Fernrohre und andere wissenschaftliche Instrumente, die nicht nur durch ihre Funktion, sondern auch durch ihre Schönheit begeistern. Die bedeutendsten Exponate sind die Planetenlaufuhr von Eberhard Baldewein, historische Globen, Porzellanmantelfernrohr von Johann Gottlob Rudolph oder die Automatenuhr „Trommelnder Bär“ beispielsweise.

Gemäldegalerie, Skulpturensammlung

Die Gemäldegalerie Alte Meister ist wegen der weltberühmten Meisterwerke wie Raffaels Sixtinischer Madonna, Rembrandts Ganymed oder den Dresdner Veduten von Bernardo Bellotto, genannt, Canaletto, bekannt. Sie kommen in frisch restaurierten Sälen der Sempergalerie ab 7. Dezember noch besser zur Geltung.

Die Ausstellung wird auch die Wechselwirkung zwischen Malerei und Plastik zeigen und die Bedeutung der antiken Skulptur für die Malerei der Renaissance und des Barock hervorheben. In der großen Skulpturenhalle im Ostflügel wird mit der Wiedereröffnung die bedeutende Antikensammlung zu sehen sein. Dutzende Gemälde, Skulpturen und antike Vasen wurden speziell für die Neueinrichtung umfassend restauriert und die berühmten einheitlichen Galerierahmen aus dem 18. Jahrhundert überarbeitet.

Die neue farbige Wandbespannung und die ausgeklügelte Beleuchtung lassen Gemälde und Skulpturen in gutem Licht erscheinen. Durch die Oberlichter fällt tagsüber natürliche Helligkeit in die Räume.