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Baudenwirt übernimmt Hotel Dreiländereck

Alexander Fichte betreibt weiterhin die Sonnebergbaude in Waltersdorf, stellt sich mit seiner Frau aber in Zittau noch einer anderen Herausforderung.

Von Holger Gutte
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Ines und Alexander Fichte vor ihrer Sonnebergbaude in Waltersdorf.
Ines und Alexander Fichte vor ihrer Sonnebergbaude in Waltersdorf. © Rafael Sampedro

Für Alexander Fichte und seine Frau Ines beginnt am Montag ein neues Zeitalter. Von da an betreiben sie nicht nur die Sonnebergbaude in Waltersdorf, sondern nun auch das Hotel "Dreiländereck" in Zittau.

"Wir haben uns mit der Entscheidung über ein Jahr Zeit gelassen und alles gut überlegt. Aber letztendlich hatten wir doch ein gutes Bauchgefühl", sagt der 40-Jährige. Zwar sind ihre Baude am Fuß der Lausche und ein Hotel im Stadtzentrum von Zittau zwei völlig unterschiedliche Objekte, aber man kann beides gut miteinander verknüpfen, sind sie überzeugt. "Jedes Haus hat seinen eigenen Charme und wir sehen das als eine schöne Herausforderung an", sagt Alexander Fichte. 

"Ich bin sehr froh über ihre Entscheidung, auch das Hotel ,Dreiländereck' zu führen", sagt Noch-Hotel-Eigentümer Dietrich Mickan. Der gebürtige Zittauer, der inzwischen aber in den alten Bundesländern lebt, hatte das "Dreiländereck" von der Treuhand gekauft und 1996 aufwendig saniert. Statt Gaststätte mit Tanzsaal machte er daraus ein renommiertes Hotel. Der Amberger Bauunternehmer erfüllte sich damit einen Traum in seiner einstigen Heimat. 

"Ich bin zufrieden, wie es seither gelaufen ist. Aber mit 80 Jahren kann man sich auch von einem Hotel trennen", sagt er. Familie Fichte entspricht genau dem Betreiber-Typ, den er sich fürs "Dreiländereck" gewünscht hatte. Dietrich Mickan wollte das Hotel nicht an eine große Kette oder ausländische Investoren verkaufen. 

"Ich habe Wert darauf gelegt, dass es eine Familie aus der Region führt", sagt er. Als er Alexander und Ines Fichte dann mal in ihrer Sonnebergbaude in Waltersdorf besuchte, stand sein Wunschkandidat fest." Sie pachten es erst einmal, haben aber die Kaufoption für das Hotel", berichtet Dietrich Mickan.

Auf einen Schlag haben Fichtes nun die doppelte Mitarbeiterzahl. Zu den zwölf Beschäftigten in der Sonnebergbaude kommen nun noch einmal zehn im Zittauer Hotel hinzu. Der Gast im "Dreiländereck" werde kaum eine Veränderung merken, höchstens Geschäftskunden wegen der geänderten Kontaktdaten, schildern Fichtes. 

Die Öffnungszeiten bleiben unverändert. Ebenso soll es weiterhin vor dem Hotel nachmittags das Kaffee- und Kuchen-Angebot und abends einen Barbetrieb geben. "Ich will auch am Namen Dreiländereck nichts ändern", sagt Alexander Fichte. 

Mit dem Hotel in Zittau betreibt er nun gleichzeitig auch das Parkhaus auf der Pfarrstraße. Dort sollen ebenso die bisherigen Parkgebühren weiterhin gelten .

"Wir übernehmen auch alle Mitarbeiter", berichtet der Baudenwirt. Anett Strauch soll als bisherige Hoteldirektorin weiterhin operativ die Geschäfte vor Ort in Zittau führen. Das Hotel in Zittau ist in einem Top-Zustand und verfügt über 80 Betten, heißt es.

Meist buchen Geschäftsreisende oder Städte-Touristen Zimmer im "Dreiländereck", in der Sonnebergbaude dagegen sind es Wanderer. "Also ein ganz anderes Klientel. Aber vielleicht würden auch die Zittauer Hotelgäste mal gern an unseren Veranstaltungen im Gebirge teilnehmen wollen", meint Alexander Fichte. Auch wenn beide Häuser auf ein völlig anderes Konzept ausgerichtet sind, das wiederum erhalten bleiben soll, würden mit den beiden Objekten in Waltersdorf und in Zittau vielfältige Synergien entstehen, berichtet er. Und das betreffe nicht nur die Werbung.

"Wir haben zwei super Teams, auf dessen Erfahrung wir auch setzen", sagt Alexander Fichte. Und auch mit dem Hotel in Zittau will er in seiner Sonnebergbaude keine Abstriche machen. Der 40-Jährige hängt schließlich an der Baude. Als er sie 2013 von seiner Mutter Cornelia Hartmann übernahm, hatte diese die Sonnebergbaude bereits seit 1994 geführt. 

"Mich haben so viele Waltersdorfer gefragt, ob wir wieder ein Sommerfest ausrichten wollen. Und nach einem Jahr Pause wird es das 2019 wieder geben", sagt Alexander Fichte. Ähnlich sieht es mit der "Haus-Kirmes" und der Suppen-Party im November aus  - die allerdings schon ausgebucht ist. 

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