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Baustart nach dem großen Fest

Mit der Rekonstruktion der Grotte beginnen in wenigen Wochen die Bauarbeiten am Rakotzsee im Kromlauer Park.

Von Rolf Ullmann
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Die Kromlauer Blütenkönigin Stefanie Engler enthüllte als eine ihrer letzten Amtshandlungen am Sonnabendnachmittag die Bautafel an der Rakotzbrücke.
Die Kromlauer Blütenkönigin Stefanie Engler enthüllte als eine ihrer letzten Amtshandlungen am Sonnabendnachmittag die Bautafel an der Rakotzbrücke. © Foto: Rolf Ullmann

Kromlau. Die zahlreichen Gäste, die der Einladung zur Enthüllung der Bautafel an der Rakotzbrücke gefolgt waren, erblickten am Sonnabendnachmittag nur einen einsamen kleinen Bagger auf dem trockengelegten Grund des Rakotzsees. „Man könnte meinen, dass sich hier seit dem ersten Spatenstich während des Blütenfestes im vergangenen Jahr nichts getan habe. Doch dieser Eindruck täuscht“, sagte Dietmar Noack, der Bürgermeister der Gemeinde Gablenz zur Begrüßung der Anwesenden. 

In der Tat waren die letzten Wochen und Monate gekennzeichnet durch die Erstellung der Baugutachten, verschiedene Untersuchungen des Baugrundes sowie der Grotte und vor allem der Rakotzbrücke. Die am Pfingstsonnabendnachmittag enthüllte Bautafel vermittelt seither in Wort und Bild den erreichten Stand bei der Verwirklichung des anspruchsvollen Projekts zur Sanierung des Ensembles. Des Weiteren erfährt hier der neugierige Betrachter, welche Schritte die Bauarbeiten künftig voranbringen werden.

Eine Stütze für die Rakotzbrücke

Dem ersten Spatenstich folgt in Kürze eine weitere Zeremonie an der Grotte. Hier ist am 6. August die öffentliche Grundsteinlegung für die Sanierungsarbeiten geplant. Dazu ist auch der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer als Ehrengast geladen, informierte der Bürgermeister später die Anwesenden im Festzelt. Mit vorsichtigem Optimismus äußerte Dietmar Noack die Erwartung, dass während des 56. Park- und Blütenfestes im nächsten Jahr die Grotte sich im neuen Glanz zeigt. Auf die Zeitdauer zur Sanierung der Rakotzbrücke angesprochen, verwies das Gemeindeoberhaupt auf die Unwägbarkeiten sowie die Schwierigkeiten, die ein solches Bauwerk mit sich birgt. Zwei bis drei Jahre werden wohl ins Land gehen, ehe dieses große Vorhaben erfolgreich zum Abschluss gebracht werden kann. Für dieses Jahr ist die Errichtung einer Tragkonstruktion für die Rakotzbrücke geplant. Ab September oder dem Oktober soll diese Konstruktion die Brücke unterfangen und dadurch einen Einsturz verhindern. Neben dem Baugeschehen am Rakotzsee ist es gelungen, auch andere Bereiche des Kromlauer Parks noch attraktiver für die Besucher zu gestalten. So sind rund 450 000 Euro in die Instandsetzung verschiedener Wege im Park geflossen. Neben dem sogenannten Richterstuhl erfreut die neue Brücke am Inselteich das Auge des Betrachters. Dietmar Noack nutzte die Gunst der Stunde vor der Krönung der neuen Blütenkönigin, um sich sowohl beim Freistaat Sachsen als auch bei allen Sponsoren für die Unterstützung zu bedanken, damit der Kromlauer Park als ein touristisches Ziel künftig noch mehr Besucher in die Region zieht.

Vor diesem Moment hatte sich Stefanie Engler, die 6. Kromlauer Blütenkönigin, gefürchtet und doch auch ein wenig darauf gefreut. „Für mich geht mit der Übergabe der Schärpe eine wundervolle Zeit zu Ende, die ich nicht mehr missen möchte. Zugleich bin ich auch froh, künftig ein bisschen mehr Zeit für mich zu haben,“ sagte die scheidende Blütenkönigin. In den vergangenen fünf Jahren erfüllte sie als Vertreterin der Region vielfältige Aufgaben zu deren Repräsentation auf Veranstaltungen im Freistaat und darüber hinaus.

Einen Herzenswunsch erfüllt

Einen ihrer schönsten Momente erlebte Stefanie Engler, als sie der kleinen Emilia den Herzenswunsch, einmal einen Tag lang eine Prinzessin zu sein, im Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau erfüllen konnte. In ihrer mit viel innerer Bewegung vorgetragenen Rede im Festzelt bedankte sie sich bei ihren Eltern, dem Bürgermeister der Gemeinde sowie bei Dirk Thorausch, der sich als hilfreicher Begleiter ihrer Majestät während der Reisen und Auftritte bewährte. Unter den anwesenden Königinnen und Prinzessinnen hat sie sich durch ihr gewinnendes Auftreten sowie ihre sympathische Ausstrahlung viel Anerkennung und Freundschaften erworben.

An ihr wird ihre Nachfolgerin, die achtzehnjährige Abiturientin Antonia Jahnke, stets auch ein wenig gemessen werden. Bereits am Sonntag stellte sie als die neue Kromlauer Blütenkönigin unter Beweis, dass sie sich als eine würdige Nachfolgerin von Stefanie Engler erweisen wird. Mit einem freundlichen Lächeln und stets zu einem Erinnerungsfoto bereit, gereichte sie dem 55. Park- und Blütenfest zur Ehre.