SZ + Hoyerswerda
Merken

Blutspende ausgesetzt

Blutspendedienste müssen jetzt bei ihren mobilen Terminen pausieren.

Von Juliane Mietzsch
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Hier in der Straße am Lessinghaus befindet sich die Hoyerswerdaer Blutspendestation der Haema. In den nächsten Wochen kann hier nicht gespendet werden.
Hier in der Straße am Lessinghaus befindet sich die Hoyerswerdaer Blutspendestation der Haema. In den nächsten Wochen kann hier nicht gespendet werden. © Foto: Juliane Mietzsch

Hoyerswerda. Besonders während der üblichen Grippezeit ist es wichtig, dass gesunde Menschen zu lebensrettenden Spendern werden. Dieser Tage scheint es noch wichtiger, dass genügend Blutspenden getätigt werden. Letzten Donnerstag (19. März) hatte auch die Haema Blutspendestation Hoyerswerda wieder dazu eingeladen. Vorerst allerdings ein letztes Mal, denn alle mobilen Spendetermine wurden mittlerweile bis einschließlich 17. April dieses Jahres eingestellt.

Ein mäßiger Betrieb am Nachmittag hat die Mitarbeiter nur zu wenig Verschnaufpausen kommen lassen. Natürlich gab es weitere Vorkehrungen, die Unterbindung der Verbreitung des Coronavirus betreffend. Am Eingang stand unübersehbar Desinfektionsmittel bereit. Ein weiterer Fragebogen musste von allen Spendewilligen ausgefüllt werden. Damit bestätigten Spender, nicht in einem der genannten Risikogebiete gewesen zu sein, und ferner, dass kein Kontakt zu Infizierten oder Verdachtsfällen bestand. So sollte sichergestellt werden, dass Risiken schon an der Tür abgewiesen werden.

Kaum Risiken

Die Mitarbeiter vergewisserten sich vor dem ersten Kontakt, ob die Hände desinfiziert wurden und nahmen die Anmeldung wie üblich vor. Alles weitere verlief wie gewohnt und ohne weitere Schutzmaßnahmen. Kein unnötiger Mundschutz oder Ähnliches. Abstand wurde versucht zu halten. Die Warteplätze waren angeordnet wie bisher. Also wurde einfach ein Stuhl freigelassen. Die Spender, Männer wie Frauen, kamen aus jeder Altersgruppe und nicht nur aus Hoyerswerda, sondern auch aus dem Umland.

Blutspenden birgt kein erhöhtes Risiko der Ansteckung, wenn erhöhte Kriterien bei der Spenderauswahl angewendet werden wie auch bei der Haema.

Das Robert-Koch-Institut stellt zu diesem Thema eine Stellungnahme des Arbeitskreises Blut des Bundesministeriums für Gesundheit zur Verfügung. Darin wird erklärt, dass das Risiko einer Infektion durch eine Transfusion als sehr gering eingeschätzt wird. Es wird darauf hingewiesen, dass es während einer Epidemie bzw. Pandemie zu einer Gefährdung der Versorgung mit Blutkomponenten kommen kann. Engpässe können entstehen, wenn sowohl Spender als auch Personal fehlen und weniger Einrichtungen, wie Schulen, zur Verfügung stehen.

Außerdem sind Blutkomponenten nicht so lange haltbar, wie Plasmaderivate es sind. Doch auch diese Spenden sind weiterhin notwendig, um mittelfristig Engpässe in der Versorgung zu vermeiden. Plasma- und Blutspenden sind, so zumindest der Stand der Information zum Zeitpunkt der Recherche, nach wie vor in den Spendezentren der Haema, wie zum Beispiel in Dresden, möglich und erwünscht.