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CDU verliert in Glashütte deutlich

Gewinner sind AfD, Grüne und zwei Wählervereinigungen.

Von Maik Brückner
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© Egbert Kamprath

Die CDU bleibt in Glashütte nach der Stadtratswahl vom Sonntag zwar stärkste politische Kraft, büßt aber im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren mehr als 25 Prozent der Stimmen ein.

 Im neuen Stadtrat werden nicht mehr zehn, sondern nur noch vier CDU-Stadträte sitzen. Zu denen, die es nicht geschafft haben, gehört Gotthard Müller, der zuletzt auch stellvertretender Bürgermeister war. Auch für Stadtrat Markus Graf und den Chef des CDU-Stadtverbandes, Benjamin Rosenkranz, hat es nicht gereicht. Rosenkranz hoffte auf fünf, sechs Mandate. Er glaubt, dass die Wähler der CDU einen Denkzettel verpassen wollten. „Vielleicht war es auch Frust über die Bundespolitik.“

Die von Klaus Köhler geführte Wählervereinigung Reinhardtsgrimma verliert einen Stadtratssitz. Karl-Heinz Funke und Klaus Thierfelder werden nicht mehr am Ratstisch sitzen. Dafür rückt Andreas Dießler in den Stadtrat auf. Köhler glaubt, dass bei vielen Wählern eine Unzufriedenheit mit der Bundespolitik mitschwang und so das Ergebnis zustande kam. Viele Wähler hätte nicht die bisherige Arbeit der Kommunalpolitiker gewürdigt. Es wurden Kandidaten gewählt, die kommunalpolitisch noch nicht in Erscheinung traten.

© SZ-Grafik

Eindeutiger Gewinner der Glashütter Wahl ist die AfD, die aus dem Stand vier Mandate errang. Ihr Spitzenkandidat, Tilo Bretschneider, holte mit mehr als 1 300 Stimmen das beste Einzelergebnis. Gut abgeschnitten haben auch die Grünen, die zwei Mandate gewonnen haben und erstmals im Stadtrat sitzen werden. Der von der CDU zu den Grünen gewechselte Chef des Uhrenherstellers Nomos Glashütte, Uwe Ahrendt, holte hier die meisten Stimmen. Neu im Rat ist auch die neugegründete Wählervereinigung Schlottwitz, die sich einen Sitz erkämpfen konnte.

Erfolgreich war auch die Wählervereinigung Zeitlos, die einen Sitz hinzugewinnen konnte. Hier holte der einstige Bürgermeisterkandidat Maik Lehmann die meisten Stimmen. „Wir gehören zu den Gewinnern“, sagt er. Man habe drei Sitze erhofft, liebäugelte aber mit vieren, so Lehmann. Bedauerlich sei, dass es Franz Brand nicht geschafft habe. Der Schlottwitzer, der über viele Jahren im Glashütter Stadtrat mitarbeitete, in den letzten Monaten vehement für den Bau eines neuen Stadtbades kämpfte und zuletzt von der CDU zu Zeitlos wechselte, schaffte den Einzug nicht.

Einzige Konstante im Glashütter Stadtrat ist bei dieser Wahl die Wählervereinigung Johnsbach, die ihren bisherigen Sitz im Stadtrat verteidigen konnte.

Der neue Glashütter Rat

CDU : Frank Göbel (320 Stimmen), Bernd Grahl (293), Thomas Flasche (288), Jörg Paulusch 286;

AfD: Tilo Bretschneider (1.311), Sven Jäpelt (464), Dietrich Reuße (258), Ulf Jannasch (253)

WV Reinhardtsgrimma: Klaus Köhler (444), Jörg Eichler (271), Andreas Dießler (250);

WV Zeitlos: Maik Lehmann (582), Helmut Wagner (256), Jörg Prasser (174);

Bündnis 90/Grüne: Uwe Ahrendt (532), Frank Zimmerhäckel (375);

FW Schlottwitz: Manuel Schneider (207)

FW Johnsbach: Steffen Barthel (455)

Quelle: Stadt Glashütte

Alle Wahlergebnisse gibt es ausführlich auf sächsische.de