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Hier gibt's Toilettenpapier satt

Eine Zitterpartie ist vorerst beendet. Beim ländlichen Nahversorger Wreesmann kann ab Montag wieder eingekauft werden.

Von Constanze Junghanß
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Die Wreesmann-Filialen dürfen wieder öffnen.
Die Wreesmann-Filialen dürfen wieder öffnen. © Archiv Constanze Junghanss

„Da sich aufgrund der Coronakrise laufend die Richtlinien und Vorgaben zur Öffnung ändern, kann sich auch täglich der Status unserer Filialen ändern.“ So informiert der Nahversorgungs-Discounter Wreesmann am Sonntag Vormittag auf seiner Internetseite. Von den bundesweit 55 Wreesmann-Filialen waren bis dahin 36 geschlossen worden. Zwischendurch plante das Unternehmen, einen Onlineshop mit Abholsystem einzurichten. Der Testlauf dauerte nur zwei Tage, dann wurde das wieder eingestellt. 

Möglich gewesen wäre dieser Service, wie die SZ auf Nachfrage beim Sächsischen Staatsministerium für Soziales erfuhr. „Einzelhändler dürfen Abhol- und Lieferservice anbieten. Dies umfasst die Auslieferung von bereits bestehenden Aufträgen, als auch die telefonische oder elektronische Entgegennahme von Aufträgen und entsprechende Auslieferung“, sagt Referentin Katharina Strack. Für den Discounter erwies sich der Testlauf jedoch als nicht rentabel, hieß es kurze Zeit später.

Keine leichte Situation für das Unternehmen, zumal die Lage von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gehandhabt wurde. Während beispielsweise im brandenburgischen Cottbus Wreesmann weiterhin offen blieb, wie eine Liste des Unternehmens im Internet zeigte, mussten im Kreisgebiet die fünf Filialen zu machen. In Löbau, Oderwitz, Reichenbach, Rothenburg und Görlitz war auf behördliche Anordnung hin zeitversetzt Ende März zugemacht worden. Wreesmann gilt als Nahversorger gerade im ländlichen Raum, führt neben Haushaltswaren und Gartenbedarf im Sortiment einige Lebensmittel wie Konserven und Dauerbackwaren sowie Tiernahrung und Hygieneartikel. Während Einzelhandelsgeschäfte für Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs so oder so offen bleiben durften, musste Wreesmann zum Bedauern vieler Kunden dem Verkauf einen Riegel vorschieben.

Die Ungewissheit, wie es weiter geht, war groß. Noch am Freitag konnte Markus Drexler, Regionalleiter des Discounters für Ostdeutschland, nichts genaues dazu sagen, wann und ob Wreesmann im Landkreis Görlitz wieder öffnet. Die neue Allgemeinverfügung in Sachsen sollte abgewartet werden. Eine Zitterpartie. „Erst im Nachgang entscheiden wir, wann welche Filialen öffnen“, sagte Markus Drexler. Wenige Stunden später wurde die neue Corona-Schutz-Verordnung vom Freistaat herausgegeben. Die besagt unter anderem, dass ab Montag neben den Lebensmittelläden weitere Geschäfte des Einzelhandels jeder Art bis zu einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmeter aufmachen können.

Die gute Nachricht: Wreesmann informiert aktuell auf seiner Facebook-Seite: „Liebe Kunden! Ab Montag sind auch unsere Filialen in Sachsen wieder geöffnet.“ 21 Standorte gibt es im Freistaat, darunter auch die Filialen im Kreisgebiet. Ebenso ist in Werbe-Annoncen von einem Start ab Montag die Rede sowie unter anderem davon, dass es eine „Riesenauswahl an Hygieneartikeln“ gebe. Angeführt werden da als Beispiele Mundschutz, Toilettenpapier und Desinfektionsmittel – Dinge, die in den letzten Wochen nur noch schwer oder gar nicht mehr zu bekommen waren. Selbstverständlich würden alle Filialen unter den von den Behörden vorgegebenen Vorschriften arbeiten. Die Kunden werden gebeten, ausreichend Abstand zu halten und möglichst alleine einkaufen zu kommen, weitestgehend kontaktlos zu bezahlen und sich an die Markierungen in den Geschäften zu halten.

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