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Damit das Löschwasser nicht knapp wird

In den Waldheimer Ortsteilen werden Löschwasserzisternen installiert. Ehe alle damit ausgerüstet sind, vergeht aber noch viel Zeit.

Von Cathrin Reichelt
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So wie in Schönberg soll auch die Löschwasserzisterne in Meinsberg einmal aussehen. Deren Bau ist noch nicht komplett abgeschlossen. Die Handhabung demonstrieren Maschinist Steffen Scharner (links) und der Meinsberger Ortswehrleiter Stefan Voß.
So wie in Schönberg soll auch die Löschwasserzisterne in Meinsberg einmal aussehen. Deren Bau ist noch nicht komplett abgeschlossen. Die Handhabung demonstrieren Maschinist Steffen Scharner (links) und der Meinsberger Ortswehrleiter Stefan Voß. © Lars Halbauer

Waldheim. Für die Meinsberger Feuerwehr ist ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. „Seit zwei Wochen haben wir eine Löschwasserzisterne“, sagt Ortswehrleiter Stefan Voß.

Der unterirdische Löschwasserbehälter wurde auf die Sonnenhufe gesetzt, wo gerade das Wohngebiet um einige Grundstücke erweitert wird. Damit verbessert sich die Situation für die Kameraden der Feuerwehr im Falle eines Brandes enorm. Die Wehr besitzt ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser (TSF-W), auf dem sie lediglich 750 Liter mitnehmen kann. 

„Das reicht zum Schläuche füllen und für den Erstangriff“, so Voß. Die Zisterne fasst dagegen 49.000 Liter Wasser. Im Durchschnitt hat die Meinsberger Wehr zwei bis zehn Einsätze pro Jahr. 2020 sind die Kameraden bisher zum Dachstuhlbrand des Waldheimer Dentalstudios und einem umgestürzten Telefonmast auf die Fabrikstraße in Waldheim alarmiert worden.

Neben Meinsberg haben in den vergangenen zwei Jahren Neumilkau und Schönberg Löschwasserzisternen erhalten. Die Errichtung einer solchen Zisterne Am Breitenberg ist derzeit in der Planung. 

„Aktuell wird die Vergabe der Leistung vorbereitet“, erklärt die Waldheimer Ordnungsamtsleiterin Christin Rost. Massanei soll 2021 eine Zisterne bekommen. Dafür beginne gerade die Planung.

Rund 500.000 Euro für bessere Löschwasserversorgung

Damit setzt die Stadt Waldheim Stück für Stück ihr 2019 beschlossenes Löschwasserkonzept um. „Es gibt einen Maßnahmeplan, nach dem wir sukzessive alle Versorgungslücken schließen wollen“, so die Ordnungsamtsleiterin. Die Umsetzung erfolge aber nicht nur durch die Errichtung von Zisternen, sondern auch durch die Sanierung und Instandsetzung von Teichen oder anderen Löschwasserentnahmestellen. 

Auch in Meinsberg gibt es zwei solcher Teiche. „Einer ist derzeit nicht nutzbar, weil sich darin etwa 50 Zentimeter Schlamm statt Wasser befinden“, sagt Ortswehrleiter Stefan Voß.

Der im Waldheimer Löschwasserkonzept enthaltene Maßnahmeplan ist laut Christin Rost in kurzfristige, mittelfristige und langfristige Maßnahmen unterteilt. Innerhalb der nächsten zehn Jahre sollen diese abgearbeitet werden. 

In dieser Zeit investiert die Zschopaustadt rund 500.000 Euro in alle Projekte, die zu einer besseren Löschwasserversorgung in den Ortsteilen führen. „Entsprechende Fördermittel werden darüber hinaus beantragt“, so Christin Rost.

Trockenheit zwingt zum Umdenken

Während der Erarbeitung des Löschwasserkonzeptes habe die Verwaltung alle Löschwasserentnahmestellen, also Teiche, Zisternen, Hydranten, Staustufen und Ähnliches erfasst und bewertet. 

Damit seien die Versorgungslücken offensichtlich geworden. „Diese gilt es zu schließen. Dabei ist es unerheblich, um welche Art von Löschwasserentnahmestelle es sich handelt“, sagt die Ordnungsamtschefin.

Außerdem habe die anhaltende Trockenheit erhebliche Auswirkungen auf die bestehenden Löschwasserentnahmestellen. „Das Löschwasserkonzept ist nicht abschließend und muss – gerade durch solche Situationen – ständig fortgeschrieben werden.“

Die Entnahmestellen, auf die die Trockenheit Einfluss hat, werden daher aktuell auf ihre Nutzbarkeit geprüft. Danach werde über nötige Maßnahmen entschieden. „Ein Umdenken bei der Errichtung neuer Entnahmestellen findet, mit der Planung von Zisternen, bereits statt. Denn diese sind von Wettereinflüssen unabhängig“, sagt Christin Rost.

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