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„Dance Attack“ in der 1. Bundesliga

Zum ersten Mal in der Geschichte der Weißwasseraner Showtanzgruppe reichte die Punktzahl für die Spitzenklasse.

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Glücklich und motiviert: „Dance Attack“ bei der Turniertanz-DM.
Glücklich und motiviert: „Dance Attack“ bei der Turniertanz-DM. © Foto: privat

Von Julia Kunert

Weißwasser. Wenn zwischen unzähligen Reisekoffern und Schminktaschen, Brotbüchsen, Kissen und Kuscheldecken eine Gruppe verschlafener Tänzerinnen ihren Reisebus belädt, ist es wieder so weit: Die Showtanzgruppe „Dance Attack“ aus Weißwasser fährt zur Deutschen Meisterschaft.

Am vergangenen Sonnabend um 1 Uhr morgens machten sich die 18 junge Frauen und ein Mann im Alter zwischen 15 und 30 Jahren zusammen mit ihren Betreuern und Helfern auf den weiten Weg nach Leverkusen. Hier wurde, wie bereits viele Jahre zuvor, die Deutsche Meisterschaft im Showtanz ausgerichtet, organisiert vom Tanzverband „TAF Germany“ (TAF steht für „The Actiondance Federation“).

19-Jährige leitet die Gruppe

Nach der Ankunft am Vormittag in der Sporthalle in Leverkusen an ging es sofort ans Schminken, Haare flechten und Umziehen. „15.15 Uhr möchte ich jeden von euch komplett fertig sehen!“, hieß es immer wieder von Tänzerin Celina Haßler. Die 19-jährige Studentin hat in diesem Jahr die Leitung der trainerlosen Gruppe in die Hand genommen. „Es war anfangs schon komisch, jetzt so eine Position einzunehmen. Ich bin mit den Mädels aufgewachsen, und nun sollte ich sie plötzlich leiten und auch mal kritisieren. Aber mittlerweile funktioniert das gut und wir fokussieren uns gemeinsam auf ein produktives Training“, erzählte Celina stolz. Die harte Arbeit machte sich bereits zu Anfang des Turniers bemerkbar: Nach der ersten Sichtungsrunde sicherten sich die Tänzerinnen mit ihrer Punktzahl erstmalig einen Platz in der 1. Bundesliga. Damit sollten sie es also mit den Tänzern der Extraklasse aus ganz Deutschland aufnehmen.

Die diesjährige Choreografie „into the woods“ der Berliner Choreografen Sonia Bartucelli und Thomas Bauer hat für „Dance Attack“ besondere Bedeutung. In der Choreografie sind die jungen Frauen Kriegerinnen – und kämpfen symbolisch für alle Frauen dieser Welt. „Wir beweisen, was es heißt, eine selbstbewusste, unabhängige Frau zu sein; nicht, weil wir es müssen, sondern, weil wir es können“, erklärte Celina Haßler. Dieser Aussage kann auch das neueste Mitglied von „Dance Attack“ nur zustimmen: Lukas Wiesner aus Spremberg. Der 22-jährige Industriemechaniker ist noch nicht Teil der diesjährigen Choreografie, wollte „seine Mädels“ aber trotzdem bei der Deutschen Meisterschaft unterstützen. „Ich bin beeindruckt von der Professionalität des Turniers und der Mädels, obwohl es auch echt stressig wirkt. Ich freue mich schon darauf, bald auch an den Turnieren teilzunehmen.“ Schon seit der 4. Klasse wollte er tanzen, blieb jedoch erst bei Fußball und Crossfit.

Jetzt zum Deutschland Cup in Hof

Gut eine Stunde nach der ersten Sichtungsrunde wurde es noch mal spannend für „Dance Attack“: Runde 2 mit der Platzierungswertung. Hochmotiviert und voller Energie ertanzten sich die „Kriegerinnen“ hier einen starken 6. Platz. Überglücklich fielen sich die Tänzerinnen und Helfer in die Arme. „Ich bin stolz auf euch; Mädels. In zwei Wochen noch mal so!“, ermunterte Betreuerin Sindy Troll im Bus. Denn am 26. Oktober sind die Tänzer wieder zum Deutschland Cup in Hof zu Gast. Somit wird die nur zweiwöchige Turnierpause, die für viele Tänzerinnen auch Ferienzeit ist, mit intensivem Training gefüllt sein. Auch Celina Haßler fand nach dem Turnier gerührte Worte: „Wir sind nicht nur eine Crew, sondern eine Familie.“