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Das Jugendhaus in Hammerstadt

Auf seiner zweiten Sitzung beschäftigt sich der Gemeinderat Rietschen erneut mit der Immobilie in Hammerstadt und ihrer künftigen Nutzung.

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Bei einer flüchtigen Betrachtung macht das Gebäude des Jugendhauses in Hammerstadt einen intakten Eindruck – doch die Dachkonstruktion ist beschädigt.
Bei einer flüchtigen Betrachtung macht das Gebäude des Jugendhauses in Hammerstadt einen intakten Eindruck – doch die Dachkonstruktion ist beschädigt. © Foto: Rolf Ullmann

Von Rolf Ullmann

Rietschen. Vor den Gemeinderäten stand am Montagabend die Aufgabe, eine umfangreiche Tagesordnung, die 17 Punkte umfasste, abzuarbeiten und dabei eine Reihe von Beschlüssen zu fassen. Zum Auftakt verpflichtete Bürgermeister Ralf Böhmer drei Gemeinderäte, die während der ersten Sitzung nicht anwesend sein konnten. 

So verpflichteten sich Wolfgang Schmidt, Robert Meier und Patrick Schulze zur Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen und dazu, für das Wohl der Gemeinde in ihrer Funktion als Gemeinderat zu wirken. Mit diesem Schritt sind nun alle 14 Mitglieder des Gemeinderates offiziell in ihrer Funktion eingesetzt und bestätigt worden.

Im Tagesordnungspunkt 10 beschäftigte sich der Gemeinderat erneut mit dem Jugendhaus Hammerstadt und seiner künftigen Nutzung. Den Anlass hierzu lieferte ein Schreiben des Vereins „Am neuen Schöps“ an die Gemeinde. In diesem Schreiben, das am 6. August in der Gemeindeverwaltung eintraf, äußert der Verein die Bitte, den Gemeinderatsbeschluss 17/2019 zu ändern. In diesem am 1. April gefassten Beschluss wurde der geplante Verkauf des ehemaligen Jugendhauses an einen Interessenten wieder zurückgenommen. Gleichzeitig erhielt die Gemeindeverwaltung den Auftrag, einen Nutzungsvertrag mit dem Verein abzuschließen. In diesem Papier sollte die Festschreibung der Nutzung des Gebäudes ausschließlich als Kaltlager erfolgen. Über den seitens der Gemeinde gemäß dem Auftrag entworfenen Nutzungsvertrag konnte jedoch keine Einigung erzielt werden.

Denn der Verein als der künftige Nutzer ist nicht damit einverstanden, das Jugendhaus nur als Kaltlager benutzen zu dürfen. Vielmehr sollte es auch als eine Örtlichkeit zum Feiern vermietet werden, um Einnahmen zur Erhaltung des Hauses zu erzielen. Der Verein wünscht weiterhin, dass die elektrischen Anlagen und Geräte auf Kosten der Gemeinde überprüft werden. Einen ersten Schritt hat die Verwaltung inzwischen unternommen, indem sie die Wasserversorgung wieder herstellen ließ. Durch die Dachbaufirma Weso wurde im Verlauf einer Besichtigung festgestellt, dass ein tragender Balken frisch gebrochen ist und dass sich der gesamte Dachbau in einem desolaten Zustand befindet. Die Kosten für die Reparatur des Balkens in Höhe von rund 1 450 Euro sowie für die Instandsetzung des Dachstuhles sind im Haushalt 2019/2020 jedoch nicht enthalten. Seitens der Gemeinderäte wurde die Befürchtung geäußert, dass sich das Jugendhaus zu einem Fass ohne Boden entwickelt und dass künftig erhebliche Mehrkosten auf die Gemeinde zukommen könnten.

In ihrem mit elf Stimmen, bei zwei Enthaltungen, gefassten Beschluss, stimmen die Gemeinderäte zu, die Versorgung des Gebäudes mit Licht und Wasser, aber nicht durch eine Heizung zu gewährleisten. Für die Kosten kommt der Verein „Am neuen Schöps“ auf. Unter Berücksichtigung des baulichen Zustandes des Hauses soll entschieden werden, wofür welche Gebäudeteile künftig genutzt werden können. Auf dieser Grundlage erfolgen die Präzisierung und Festschreibung im Nutzungsvertrag.