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Die Renner auf dem Grill und im Glas

Vor dem Start in die Saison 2019 hörte sich die SZ um: Was sind die Trends des Jahres, was empfehlen hiesige Hersteller?

Von Tilo Berger
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Vor dem Wurst- und Fleischwarenwerk Meister’s in Bautzen präsentieren Prokuristin Gabriela Schlenkrich (l.) und Kundendienstmanagerin Anne Weise eine Auswahl von Grillprodukten für die neue Saison.
Vor dem Wurst- und Fleischwarenwerk Meister’s in Bautzen präsentieren Prokuristin Gabriela Schlenkrich (l.) und Kundendienstmanagerin Anne Weise eine Auswahl von Grillprodukten für die neue Saison. © Steffen Unger

Bautzen. Mancherorts wurde am vergangenen Wochenende schon angegrillt. Und auch wenn der Frühling in diesen Tagen noch mal eine kleine Pause einlegt, steht die Grill- und Biergartensaison vor der Tür. Über Ostern werden Temperaturen bis 17 Grad Celsius und bis zu neun Sonnenstunden am Tag vorhergesagt – danach wird sich mancher Einkaufszettel richten. Anbieter aus der Region wollen dabei sowohl mit neuen als auch mit bewährten Produkten punkten.

Trend aus dem Bautzener Süden: Curry-Bratwurst ohne Darm

Eine Neuheit bringt Meister’s Wurst- und Fleischwarenwerk auf den Markt: Curry-Bratwurst ohne Darm. Eine Erfindung des Jahres 2019 ist sie zwar nicht, sie liegt schon seit Jahren auf dem Grill im Werksverkauf auf dem Meister’s-Parkplatz. Dort verkaufte sich die viereckige Curry-Bratwurst so gut, dass sie jetzt auch in die Läden kommt. Prokuristin Gabriela Schlenkrich spricht bereits jetzt von einer „guten Resonanz“. Die neue Meister’s-Wurst sei „schon überall gelistet. Das will etwas heißen, schließlich drängen außer den Bautzenern auch noch Dutzende andere Hersteller in die Regale. Viele Supermärkte hätten sich bereits mit einem Grillsortiment bevorratet, weiß Kundendienstmanagerin Anne Weise. 

Außer mit seiner Curry-Neuheit tritt die Wurst- und Fleischwaren Bautzen GmbH mit bewährten „Rennern“ der vergangenen Jahre an. Anne Weise zählt dazu vor allem in Bautz’ner Senf oder Eibauer Schwarzbier eingelegte Steaks, Bier-Taler und Bautzner Rauchwurst. Auch feine Bratwurst von Meister’s verkaufe sich in der Region besonders gut.

Trend aus dem Bautzener Norden: Exotische Brutzelsoßen

Was wäre die Bratwurst oder das Steak ohne Senf? Rund 15.000 Tonnen davon kommen jedes Jahr aus dem Bautz’ner Werk im Ortsteil Kleinwelka. Allein 24 Millionen Becher sind mit der mittelscharfen Variante gefüllt. Zu Steaks und dunklem Fleisch wird gern zu Senf mit Pfeffer gegriffen, gegrillter Fisch ruft nach Senf mit Meerrettich. Außerdem liegen exotische Geschmacksnoten im Trend. Die Feinkost-Macher aus dem Bautzener Norden können da mit sechs Brutzelsoßen dienen, unter anderem Sweet Chili, Mexicana und Barbecue.

Trend aus Oppach: Medium-Wasser geht immer

Das Essen trocken herunter würgen ist ungesund – aber es gibt ja genug Getränke. Zum Beispiel von den Oppacher Mineralquellen, wo Marketingchef Norbert Rogge auf Medium mit wenig Kohlensäure schwört: „Das liegt voll im Trend.“ Etwa jede zweite Flasche, die in Oppach die Abfüllanlagen verlässt, hat Medium-Wasser intus. 

Als erfrischende Sommergetränke brachten die Mineralquellen in den jüngsten Jahren mehrere leichte Schorlen auf den Markt. Die jüngsten „Kinder“ schmecken nach Apfel und Rhabarber. „Da steckt außer Wasser ausschließlich Direktsaft aus heimischen Früchten drin“, erklärt Norbert Rogge. Der Marketingleiter hörte sich im Unternehmen um, welche Erfrischungen die Mitarbeiter selbst empfehlen. Besonders oft hörte er Vitamina 10, ein Mix aus Wasser und 20 Prozent Saft von zehn verschiedenen Früchten.

Trend aus Denkwitz: Schorlen selbst gemixt

Wer sich seine Schorle selbst mixen möchte, kann auf den Rat von Stefanie Bauer hören. Die Junior-Chefin der Denkwitzer Kelterei Dressler weiß, dass dafür gern Roter Johannisbeer- oder Rhabarbernektar gekauft werden. „Immer wieder erfrischend ist auch die klassische Apfelschorle, gerne auch mal verfeinert mit Zutaten wie frischem Thymian, Ingwer und vielen Eiswürfeln. Das ist nicht nur lecker, sondern sieht auch toll aus!“, sagt Stefanie Bauer, die am liebsten Apfel-Mango-Saft genießt.

Trend aus dem Bautzener Osten: Frisch gebrautes Märzen

Im Keller des Bautzener Brauhauses lagern 2.000 Liter frisch gebrauten Märzen-Bieres auf durstige Kehlen. Das im März angesetzte Sommerbier – daher der Name – ist ebenso unfiltriert wie Weizen, dessen erster Sud vor zwei Jahren reifte. Brauereichef Karsten Herrmann selbst genießt gern mal ein naturtrübes Kräusen. 

Die jüngste Neuheit des Brauhauses befindet sich aber weder in Kesseln noch Gläsern, sondern unter den Füßen: Im Biergarten mit seinen 120 Stühlen liegt jetzt kein Kies mehr, den Gäste oft unfreiwillig in ihren Schuhen mit nach Hause nahmen. Stattdessen liegt auf dem Boden jetzt Miscanthus, geschnittenes Schilfgras von einer Firma aus Göda.