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Ein Blick in Dresdens neues Kombibad

In Prohlis entstehen eine Schwimmhalle und ein Freibad. Was dort alles geboten werden soll und wann das Kombibad fertig ist.

Von Nora Domschke
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In Prohlis wird ein neues Freibad gebaut, daneben entsteht eine Schwimmhalle. Die Außenbecken sind schon montiert.
In Prohlis wird ein neues Freibad gebaut, daneben entsteht eine Schwimmhalle. Die Außenbecken sind schon montiert. © Marion Doering

Dresden. Dresden bekommt ein zweites Kombibad. Neben dem Georg-Arnhold-Bad im Stadtzentrum wird es ab kommendem Jahr auch in Prohlis eine Schwimmhalle mit angeschlossenem Freibad geben. An diesem Donnerstag wurde Richtfest gefeiert. Bäder-Chef Matthias Waurick und Dresdens Sportbürgermeister Peter Lames (SPD) haben den symbolischen letzten Nagel in das Gebälk der neuen Schwimmhalle geschlagen. Die SZ hat sich auf der Baustelle umgeschaut.

Was wird das neue Kombibad alles bieten?

An der Georg-Palitzsch-Straße entsteht ein Hallen-Erlebnisbad samt Springerturm und ein Freibad mit großen Grünflächen - ähnlich dem innerstädtischen Georg-Arnhold-Bad. Allerdings entsteht in Prohlis keine Sauna, weil die Bäder GmbH im Arnhold-Bad, am Freiberger Platz und in Bühlau neue Saunabereiche gebaut hat. Damit gebe es genügend Kapazitäten in der Stadt.

Schwimmhalle und Freibad sind künftig über einen großen Vorplatz und einen gemeinsamen Eingang neben der Straßenbahnhaltestelle Georg-Pahlitzsch-Straße erreichbar. Von dort werden die Besucher in die Halle oder ins Freibad geleitet. Im Außenbereich ist schon das große Schwimm- und Erlebnisbecken zu sehen, in dem es auch einen Strudelbereich und eine breite Rutsche geben wird. Daneben wird eine Badeplatte angelegt. 

Im großen Schwimm- und Erlebnisbecken des Freibades sind schon der Einstieg und das Oval des Strudelbereiches zu sehen.
Im großen Schwimm- und Erlebnisbecken des Freibades sind schon der Einstieg und das Oval des Strudelbereiches zu sehen. © Marion Doering

In der neuen Schwimmhalle wird sich die Wasserfläche von 370 Quadratmetern in der alten Halle auf 740 Quadratmeter fast verdoppeln. Im Schwimmerbecken stehen dann sechs 25-Meter-Bahnen zur Verfügung, es wird einen Erlebnisbereich mit mehreren Wasserattraktionen wie eine breite Rutsche geben, außerdem zwei Röhrenrutschen und ein Planschbecken. 

In einem eigenen Lehrschwimmbecken ist der Boden höhenverstellbar, sodass dieses auch als Sprunganlage mit Einer-, Dreier- und Fünfer-Ebene genutzt werden kann. Weil das Springen auch relevant für das Sportabzeichen ist, kann das damit auch erstmals im Winter abgelegt werden. Die vorhandene Springerhalle am Freiberger Platz ist Vereinen und Leistungssport vorbehalten. 

Wie gehen die Bauarbeiten voran?

Trotz der Corona-Einschränkungen liegen die Arbeiten im Zeitplan. Zwar gab es bei der Dachkonstruktion Probleme mit der Lieferung, das konnte aber ausgeglichen werden, sodass der Rohbau und die Zimmererarbeiten nun fertig sind. Für das Dach wurden per Autokran 25 Meter lange Leimholzbinder verbaut, die jeweils 4,5 Tonnen wiegen.   

Derzeit wird an der Alu-Glasfassade gebaut, ein Teil der mehr als 1.000 Quadratmeter großen Fläche ist schon montiert. Und auch die Technik für die Wasseraufbereitung und Belüftung ist im Keller installiert. Nun sollen im Innenbereich die Estrich- und Fliesenarbeiten starten.

In der Schwimmhalle wird es auch eine breite Rutsche geben. Der Innenausbau soll jetzt beginnen.
In der Schwimmhalle wird es auch eine breite Rutsche geben. Der Innenausbau soll jetzt beginnen. © Marion Doering

Während in der Halle noch recht viel Phantasie nötig ist, um sich vorzustellen, dass hier bald gebadet wird, ist im Außenbereich schon gut zu erkennen, wie die Anlage einmal aussehen wird. Die Edelstahlbecken und Wasserrohre sind bereits montiert, nun wird das Gelände gestaltet. Ein eigenes Block-Heizkraftwerk ist ebenfalls schon fertig gebaut.

Im Eiltempo soll es weitergehen, aus den derzeit 60 bis 80 Arbeitern der verschiedenen Gewerke werden auf der Großbaustelle bald 120.  

Was kostet das Bad und wann ist es fertig?

Das neue Kombibad wird rund 21 Millionen Euro kosten und damit - nach jetzigem Stand - im geplanten Rahmen bleiben. Die Dresdner Bäder GmbH nutzt dafür 5,2 Millionen Euro aus der Sportförderung und 2,1 Millionen Euro aus dem Bund-Länder-Programm Soziale Stadt.  

Vor 18 Monaten hatten die Bauarbeiten mit dem Abriss der alten Anlage begonnen. In der zweiten Jahreshälfte 2021 soll die neue Anlage fertig sein. Die alte Schwimmhalle wird den Dresdnern bis dahin weiterhin zur Verfügung stehen - sie ist insbesondere für den Schwimmunterricht in der Grundschule ein wichtiger Standort im Südosten Dresdens. 

Von hier aus werden die Bademeister später die Becken in der Halle und im Freibad im Auge behalten.
Von hier aus werden die Bademeister später die Becken in der Halle und im Freibad im Auge behalten. © Marion Doering

Bekommt Dresden ein weiteres Schwimmbad?

Sportbürgermeister Peter Lames versicherte zum Richtfest, dass die Stadt trotz wirtschaftlicher Krisenzeiten an Investitionen festhalte, etwa in ein neues Schwimmbad im Norden der Stadt. Angesichts einer großen Anzahl von Grundschülern, die nicht schwimmen können, müsse die Stadt zumindest die Infrastruktur dafür schaffen, dass sich das ändert. 

Das fordert auch SPD-Stadrat Vincent Drews, der auch im Aufsichtsrat der Dresdner Bäder GmbH sitzt. "Uns ist wichtig, dass Orte der Erholung für alle Dresdnerinnen und Dresdner schnell und wohnortnah zu erreichen sind." Der neue Schwimmhallenkomplex in Prohlis biete dafür in naher Zukunft eine Vielzahl an Angeboten und Nutzungsmöglichkeiten. "Doch auch auf ganz Dresden betrachtet wollen wir die öffentliche Bäder-Landschaft in den kommenden Jahren weiter ausbauen." In den vergangenen Jahren seien bereits wichtige Projekte vorangebracht und umgesetzt worden. "Nach den Neubauten in Prohlis, Bühlau und an der Freiberger Straße muss nun aber auch verstärkt in ausreichend Schwimmfläche im Dresdner Nordwesten investiert werden, um den Bedarf für Schul-, Vereins- und Freizeitschwimmen abzudecken." 

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