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Das wollen wir für Oderwitz erreichen

25 Kandidaten haben für die Gemeinde ganz unterschiedliche Ziele. Sie reichen von Gewerbestandorten, Feuerwehr-Depotbau bis hin zu Bürgerentscheiden.

Von Holger Gutte
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Ein Blick auf Oderwitz.
Ein Blick auf Oderwitz. © Rafael Sampedro

Fünf Wahlvorschläge mit insgesamt 25 Kandidaten sind für die Wahl des Gemeinderates am 26. Mai 2019 in Oderwitz zugelassen worden. Neben den bisher im Gemeinderat vertretenen Parteien und Wählervereinigungen von Freie Wähler/Handwerker- und Gewerbeverein (FW/HGV), CDU, Die Linke und dem Fußballsportverein Oderwitz 02 (FSV) bewirbt sich auch ein Kandidat der AfD für den Gemeinderat. Die SZ hat allen diese drei Fragen gestellt und wollte wissen, was sie noch erreichen wollen. 

Für welche Hochwasserschutzmaßnahmen im Ort möchten Sie sich noch einsetzen?

FW/HGV: Vorrangig wollen wir, dass die bereits begonnenen Hochwasserschutz-Maßnahmen zügig fertiggestellt werden. Darüber hinaus möchten wir uns dafür einsetzen, dass angedachte Rückhalteeinrichtungen zeitnah geplant und umgesetzt werden können und dass die Bäche und Gräben entsprechend ausgebaut werden. Dadurch soll erreicht werden, dass im Ernstfall das Wasser der umliegenden Berge und Felder nicht ungehindert in die Ortschaft herein strömen kann, sondern bereits im Vorfeld reguliert wird.

CDU: Derzeit läuft noch eine wichtige Hochwasserschutzmaßnahme am Uferweg in Oberoderwitz. Alle verhandelten Hochwasserschutzmaßnahmen nach den Flutjahren 2010 und 2013 sind bereits beschlossen, zum weit überwiegenden Teil fertiggestellt beziehungsweise in Planung und Realisierung. Weitere sinnvolle Schutzmaßnahmen werden wir in der kommenden Legislaturperiode im Sinne des Eigentumsschutzes angehen.

Die Linke: Die Linke setzt sich für einen Hochwasserschutzplan ein, der auch Fragen von Starkregenschutz und zu starker Bodenverdichtung thematisiert. Die im Wiederaufbauplan vorgeschlagene Schutzmauer an der Dorfstraße 77 sollte errichtet werden. An besonders gefährdeten Stellen ist der Bau von Rückhaltebecken zu prüfen. Aber es ist auch wichtig, immer wieder daran zu erinnern, dass eine regelmäßige Kontrolle und Beräumung von Gräben und Kanälen durch den Bauhof stattfinden muss, die ebenfalls zum Hochwasserschutz beiträgt.

FSV Oderwitz 02: Beim Hochwasserschutz ist in den letzten Jahren schon viel gemacht worden, nichtsdestotrotz gilt es weiterhin auf die Sauberkeit und kontinuierliche Pflege des Flussbettes zu achten. Es sollte auch die Sanierung noch maroder Bachmauern fortgeführt werden.

AfD: Für die Fortführung der Befestigungen (Oberlauf) und Schaffung von Flutflächen im Südabschnitt des Landwassers.

Welches Projekt steht bei Ihnen auf der Agenda für Oderwitz ganz oben?

FW/HGV: Wir wollen die Eigenständigkeit der Gemeinde erhalten und die dafür notwendigen Strukturen ausbauen und verbessern. Gleichzeitig stehen wir für den Erhalt der Infrastruktur, insbesondere für den Bau eines modernen und leistungsfähigen Feuerwehrdepots, für den Schulstandort, für den Erhalt der medizinischen Versorgung im Ort, für die Erhaltung und Verbesserung des Volksbades und für den weiteren Ausbau des Straßennetzes inklusive der notwendigen Beleuchtungen. Mit letzterem soll vor allem die Sicherheit der Bürger verbessert werden.

CDU: Wir setzen uns für die Errichtung eines modernen und technisch leistungsfähigen Feuerwehrdepots bis 2022 ein.

Die Linke: Die Linke kämpft für ein soziales Oderwitz, wo junge und alte Menschen auch zukünftig gerne leben. Wir sind gegen weitere Gebührenerhöhungen bei Hort und Kita. Wir wollen die Vereinsförderung ausbauen, um das Ehrenamt stärker zu unterstützen. Wir setzen uns für eine zügige Instandsetzung des Volksbades ein und wollen die eigene Personalausbildung in der Gemeinde wieder einführen.

FSV Oderwitz 02: Bessere Bedingungen für den Schul- und Vereinssport. Erweiterung/Sanierung der Sportanlage im Ort, um weiterhin ein hohes Niveau für jung und alt sicherzustellen.

AfD: Wasser und Abwasser sind naturgegeben und damit Sache der Bürger und nicht Profitquelle für Privatleute. Der Abwasserzweckverband Landwasser erhöht fortwährend die Beiträge, ohne Rücksicht auf die ohnehin schon niedrige Kaufkraft der Bevölkerung zu nehmen. Hier werde ich mich für eine strenge Prüfung der wirtschaftlichen Notwendigkeit stark machen.

Gibt es einen Schandfleck im Ort, den Sie unbedingt beseitigen möchten? Wenn ja, wie?

FW/HGV: Die noch wenigen vorhandenen Schandflecke innerhalb des Ortsbildes befinden sich derzeit in Privatbesitz und somit nicht in unmittelbarem Zugriffsbereich der Kommune. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit Eigentümern und öffentlichen Trägern Lösungen zu finden, um das Ortsbild nachhaltig zu verbessern. Wichtig sind dabei Förderprogramme, die es erleichtern, dass derartige Objekte übernommen werden können, damit man sie anschließend abreißen kann.

CDU: Es gibt im Oberdorf an der Dorfstraße eine Immobilie (ehemals Ehrenfried Weder), die beseitigt werden sollte. Hier werden wir mit der Gemeindeverwaltung im Sinne der Sicherheit vor allem für Kinder auf eine Beseitigung drängen.

Die Linke: Die seit Jahren überfällige Sanierung der Oberherwigsdorfer Straße gehört endlich angepackt. Dazu ist mehr Druck auf den Landkreis nötig, um den desolaten, für Radfahrer, Fußgänger und Autofahrer gefährlichen Zustand zu beenden. Außerdem unterstützen wir die Idee, die alte Bahnstrecke Oderwitz-Herrnhut auszubauen und dadurch bereits in den kommenden Jahren eine Brache in einen attraktiven Radweg zu verwandeln, den Menschen von nah und fern nutzen können.

FSV Oderwitz 02: Gibt es nicht.

AfD: Ja, ich werde für die Sanierung des Kretschams Niederoderwitz durch Beantragung von Zuschüssen eintreten.

Und was wollen sie erreichen?

FW/HGV: Wir wollen die positive Entwicklung des Ortes weiter vorantreiben und Gewerbestandorte sowie attraktiven Wohnraum beziehungsweise Eigenheimstandorte schaffen, um die weitere Ansiedlung vorrangig junger Leute zu ermöglichen. Weiterhin wollen wir die örtlichen Vereine tatkräftig unterstützen, um die Kultur und Freizeitangebote zu erhalten und zu verbessern.

CDU: Die Errichtung eines modernen und technisch leistungsfähigen Feuerwehrdepots bis 2022 sowie das Erhalten und Verschönern unseres Volksbades. Die Arbeit der Oderwitzer Vereine fördern. Eine Verbesserung der Bürgersicherheit im Ort, zum Beispiel mit einer durchgängigen Straßenbeleuchtung auch nachts. Weitere Instandsetzung des innerörtlichen Straßennetzes sowie den Rückbau verfallener Gebäude und Industrieanlagen, einschließlich ortstypischer Gestaltung der entstehenden Brachflächen. Das Schaffen einer geschwindigkeitsbegrenzten Zone von 30 km/h am Anfang der Großhennersdorfer Straße. Und das zügige Fertigstellen der B 178n bis zum Anschluss Oberseifersdorf. Außerdem das Schaffung von attraktiven Wohnraum, Planen von weiteren Eigenheimstandorten in der Gemeinde sowie eine Verschönerung der gemeindeeigenen Grünanlagen und Spielplätze. 

Die Linke: Die Linke will mehr Transparenz und Beteiligung der Einwohner: Wir möchten die öffentlichen Gemeinderatssitzungen per Live-Stream im Internet übertragen und Einwohnerbefragungen bei wichtigen Grundsatzentscheidungen, wie dem Verkauf oder der Privatisierung öffentlicher Einrichtungen, ermöglichen. Langfristig streben wir die Etablierung eines Bürgerhaushaltes an, damit die Oderwitzer über die Verwendung eines Teils der Haushaltsmittel direkt abstimmen können. Die Linke strebt ein modernes, lebenswertes Oderwitz an. Dazu gehört für uns die Errichtung von WLAN-Hotspots genauso wie der Erhalt der Bibliotheken, gute Bus- und Bahnverbindungen und viel Grün im öffentlichen Raum. 

FSV Oderwitz 02: Weiteren wirtschaftlichen Erfolg für Oderwitz sichern, wo sich Jung und Alt verstehen und gemeinsam den eh schon stressigen Alltag meistern. Das heißt auch die Zusammenarbeit der Vereine zu verbessern, um die Gemeinschaft zu stärken. Weiteres einbinden der Jugend in öffentliches Leben, infolge dessen sollten wir auch zur Sicherung und Bewältigung der Aufgaben in der Gemeinde für die nächsten Jahre gut aufgestellt sein.

AfD: Recht soll endlich wieder Recht werden und damit fangen wir in der Gemeinde an. Ziel ist eine echte Demokratie mit Volksbefragungen und -entscheiden. Wie die gesamte AfD werde ich mich für Bürgerentscheide zu wichtigen Fragen in unserer Gemeinde stark machen. Ziel dabei ist die Förderung der eigenen Handwerker und Gewerbetreibenden. Oderwitz, wie überhaupt die gesamte Oberlausitz braucht keine fremden Wirtschaftsflüchtlinge. Vielmehr will ich dafür sorgen, dass die vermehrt zu beobachtende Abwanderung von deutschen Großstadtbewohnern auf das Land auch Oderwitz zugute kommt. Darin sehe ich eine wirkliche Bereicherung unserer Heimat im Gegensatz zu noch mehr Sozialhilfeempfängern aus aller Herren Länder.


Sie kandidieren für Freie Wähler/Handwerker- und Gewerbeverein (FW/HGV): (von links) Daniel Schädlich, Torsten Scholze, Ina Niegisch und Jürgen Berthold. Auf dem Foto fehlen: Christian Hubrig, Eberhard Hieke, Renè Lucke, Anke Walter,  Lars Brückner und Robert Heintze.
Sie kandidieren für Freie Wähler/Handwerker- und Gewerbeverein (FW/HGV): (von links) Daniel Schädlich, Torsten Scholze, Ina Niegisch und Jürgen Berthold. Auf dem Foto fehlen: Christian Hubrig, Eberhard Hieke, Renè Lucke, Anke Walter, Lars Brückner und Robert Heintze. © privat
Sie kandidieren für die CDU: (von links) Dr. David Breuer,  Ullrich Grundmann, Frank Scholze, Matthias Domschke, Wolfgang Behr, Dr. Matthias Schulze,  Sven Kloß, Anett Renger, Nicole Eichler, Tom Stöcker und Steffi Bährmann.
Sie kandidieren für die CDU: (von links) Dr. David Breuer,  Ullrich Grundmann, Frank Scholze, Matthias Domschke, Wolfgang Behr, Dr. Matthias Schulze,  Sven Kloß, Anett Renger, Nicole Eichler, Tom Stöcker und Steffi Bährmann. © SZ-Collage
Für Die Linke kandidiert Nick Prasse.
Für Die Linke kandidiert Nick Prasse. © privat
Für FSV Oderwitz 02 kandidieren: (von links) Maik Jährig und Jan Czeczine.
Für FSV Oderwitz 02 kandidieren: (von links) Maik Jährig und Jan Czeczine. © privat
Für die AfD kandidiert Eberhard Hänsch.
Für die AfD kandidiert Eberhard Hänsch. © privat

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