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Der Sportmacher

Dietmar Wagner ist seit 20 Jahren Geschäftsführer des Kreissportbundes. Und seit geraumer Zeit ist er auch politisch aktiv.

Von Thomas Möckel & Heike Sabel
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KSB-Geschäftsführer Dietmar Wagner: Immer quirlig, immer unterwegs.
KSB-Geschäftsführer Dietmar Wagner: Immer quirlig, immer unterwegs. © Daniel Förster

Erlebt man Dietmar Wagner, dann meist so: quirlig, immer unterwegs, Anfragen beantwortet er knapp, aber präzise. Stillsitzen ist nicht so seine Sache, er braucht immer etwas zu tun, will agieren, organisieren, veranstalten. Das hat auch mit seinem Beruf zu tun. 

Seit 20 Jahren ist Wagner Geschäftsführer des Kreissportbundes (KSB), bei dem er im Juli 2000 anheuerte. Als einer von 26 Bewerbern für den Posten hatte der gebürtige Schneeberger das Verbandspräsidium mit seinen Ideen am meisten überzeugt. So wurde der frühere Sportlehrer Nachfolger des inzwischen verstorbenen Klaus Rechenbach - zunächst als Chef des Kreissportbundes Sächsische Schweiz.

Unter der Führung des heute 64-jährigen Wagner, so KSB-Sprecher Stephan Klingbeil, habe sich der KSB immer weiterentwickelt. Nach der Fusion mit dem KSB des ehemaligen Weißeritzkreises im Jahr 2008 stieg auch die Zahl der Mitglieder stetig an. Mit aktuell über 43.000 Mitgliedern ist der KSB weiterhin die größte Bürger-Organisation im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Der KSB unterstützt zahlreiche Vereine, Einrichtungen und Partner in der Region bei ihrer Arbeit sowie dabei, Veranstaltungen zu organisieren. 

In den zurückliegenden 20 Jahren hat der KSB aber auch selbst mehrere Veranstaltungen ins Leben gerufen oder sie erweitert. Dazu zählen die Vorschulkinder-Sportfeste in Dippoldiswalde, Freital, Pirna und Sebnitz mit mittlerweile mehr als 1.000 Teilnehmern. Ebenso gehören das Gartenstraßenfest sowie die Sport- und Vereinsmeilen an den Elbwiesen beim Stadtfest in Pirna und beim Freitaler Windbergfest dazu. 

Auch die von Wagner mit angeschobene Sponsoren-Allianz für Bob-Rekordweltmeister Francesco Friedrich und sowie für den inzwischen zurückgetretenen Vize-Olympiasieger im Viererbob, Nico Walther, trugen maßgeblich zu den großen Erfolgen der beiden Spitzensportler bei. So überraschte Friedrich den KSB-Chef zum 20-jährigen Jubiläum mit einem Blumenstrauß und Glückwünschen, viele andere reihten sich in die Gratulanten-Schar mit ein. 

2007 hat Dietmar Wagner sein Herz für Belarus (Weißrussland) entdeckt. Seither geht es jedes Jahr mit jungen Sportlern im April - diesmal erstmals nicht - in die Kleinstadt Bragin am Rande der Tschernobyl-Sperrzone zum Gedenklauf. Wagner brettert dann über die Landstraßen und schimpft jedes Mal an der polnisch-belarussischen Grenze über die langen Wartezeiten und Kontrollen, doch sobald er in Belarus bei den Freunden ist, ist das vergessen, und er fragt, wann die Braginer nach Pirna kommen und nach dem Termin für den Lauf im nächsten Jahr. Als ihm 2006 eine Zusammenarbeit mit den Braginer Sportlern vorgeschlagen wurde, wollte er am liebsten gleich am nächsten Tag losfahren. 

Und weil der Sport-Job offensichtlich nicht ausreicht, ist Wagner nun auch politisch aktiv: Seit der Kommunalwahl 2019 sitzt er für die Wählervereinigung "Freie Wähler - Wir für Pirna" als Abgeordneter im Pirnaer Stadtrat.

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