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Die Friedensfahrt im Schatten der Katastrophe

Trotz des Unglücks in Tschernobyl startet die Friedensfahrt 1986 in Kiew – für die DDR-Sportler gibt es keine Diskussion.

Von Sven Geisler
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Nur zehn Tage nach der Atomreaktor-Katastrophe in Tschernobyl gehen 64 Radrennfahrer im 100 Kilometer entfernten Kiew an den Start. Am Straßenrand stehen die Zuschauer dicht gedrängt.
Nur zehn Tage nach der Atomreaktor-Katastrophe in Tschernobyl gehen 64 Radrennfahrer im 100 Kilometer entfernten Kiew an den Start. Am Straßenrand stehen die Zuschauer dicht gedrängt. © Ullstein

Es ist der 26. April 1986, 1.23 Uhr. In der Nachtschicht wird im Atomkraftwerk Tschernobyl der Ernstfall geprobt: Stromausfall. Der Reaktor müsste weiter reibungslos funktionieren, aber der Versuch geht schief. Die Notabschaltung funktioniert nicht. Durch eine Explosion wird der 1.000 Tonnen schwere Schutzdeckel des Reaktorkerns in Block 4 gesprengt und bei der Katastrophe Experten zufolge 400-mal so viel Radioaktivität freigesetzt wie durch den Atombombenabwurf der US-Amerikaner auf Hiroshima 1945.

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