Gunther Emmerlich hilft Dampfer-Freunden

Dresden. Das Geld reicht nicht. Knapp 23.000 Euro sind zu wenig. Viel zu wenig, bedenkt man das Spendenziel, das Michael Hillmann angepeilt hat. Demnach sollten innerhalb eines Monats 100.000 Euro für die Dampfer zusammenkommen. Weil das nicht klappt, gibt es nun gar kein Geld. Zumindest nicht über die Internetplattform, auf der Hillmann seine Spendenaktion organisiert hat. Denn diese sogenannte Crowdfunding-Seite zieht die angekündigten Spenden nur dann ein, wenn das Sammelziel erreicht wurde. Nun muss keiner der rund 130 Unterstützer zahlen.
Am 21. Juli hat Hillmann die Aktion gestartet. Das Geld sollte letztlich dazu dienen, den Dresdner Verein "Weiße Flotte - Freunde der Sächsischen Dampfschiffahrt" zu unterstützen. Dieser Verein hat selbst Spendenkonten eingerichtet und dort nach eigenen Angaben eine sechsstellige Summe gesammelt. Mit dem Ziel, im Bieterwettbewerb um die Übernahme des finanziell angeschlagenen Unternehmens mitreden zu können. SZ-Informationen zufolge hat der Weiße Flotte-Verein aber keine Chance. Dagegen wird voraussichtlich einer von drei Investoren zum Zuge kommen, die die Verantwortlichen der Flotte als "seriöse" Bieter identifiziert haben.
Hillmann will trotzdem nicht aufgeben. "Ich möchte den registrierten Unterstützern anbieten, eine Spende für einen klar definierten Zweck zu leisten", erklärt der Dresdner, der sich auch in der "Fachgruppe Elbeschiffahrt" engagiert, die wiederum Teil des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz ist. Das heißt, er will bestenfalls alle rund 130 Geldgeber überzeugen, ihre Spende nun direkt auf das Konto des Weiße-Flotte-Vereins zu überweisen.
Dazu hat er einen Text verfasst, der den Spendenstand erklärt und in dem auch die Kontodaten dieses Vereins stehen. Parallel dazu will die Elbeschiffahrt-Fachgruppe beraten, wie sie künftig dazu beitragen kann, "die Arbeit der Sächsischen Dampfschifffahrtsgesellschaft nachhaltig zu unterstützen".
Kurz vor dem Ende der Crowdfunding-Kampagne hat sie dabei selbst prominente Unterstützung bekommen. Gunther Emmerlich ruft in einem Video dazu auf, dem Verein bei seinem Anliegen zu helfen. Die Flotte sei ein "Großod", kein Kleinod, sagt der Sänger und Entertainer, das müsse Dresden erhalten bleiben.
Unterdessen läuft die Frist ab, innerhalb derer Sanierungsgeschäftsführer Burkhard Jung einen Investor für das Unternehmen gefunden haben will. Er selbst sprach stets von Anfang September und betonte dabei, ihm sei wichtig, dass das gesamte Unternehmen samt allen Schiffen erhalten bleibe. Ob es tatsächlich so kommt, entscheidet sich in diesen Tagen in den letzten Verhandlungen mit den potenziellen Geldgebern. Entscheidend ist dabei, welche Geldsumme sie aufzubringen bereit sind und mit welchen Bedingungen die Übernahme der Dampfschifffahrt vertraglich verknüpft ist.