SZ + Döbeln
Merken

Eigentümer sperrt Radweg

Am Stausee Baderitz verläuft ein Teil des Jahnatalweges auf privatem Grund. Eine Lösung hat die Gemeinde noch nicht.

Von Frank Korn
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Der Radweg am Stausee Baderitz ist als solcher nicht mehr nutzbar. Die Schilder weisen darauf hin, dass es sich um Privatgelände handelt.
Der Radweg am Stausee Baderitz ist als solcher nicht mehr nutzbar. Die Schilder weisen darauf hin, dass es sich um Privatgelände handelt. © Frank Korn

Zschaitz-Ottewig. Die Fronten sind verhärtet. Hartmut Jeromin, Inhaber der Herberge am Stausee im Zschaitz-Ottewiger Ortsteil Baderitz, sperrt einen Teil des Jahnatalradweges.

Dabei handelt es sich um einen Abschnitt, welcher auf seinem Grundstück verläuft. Er legte ihn vor vielen Jahren als Wanderweg an, bepflanzte den Wegrand mit Sträuchern und hielt ihn auch in Schuss. Jetzt sind Verkehrsschilder „Durchfahrt verboten“ von beiden Seiten aufgestellt.

Hartmut Jeromin fühlt sich von der Gemeinde im Stich gelassen. Vor einigen Jahren suchte er das Gespräch mit der Gemeindeverwaltung. „Es ging darum, dass der Treppenaufgang verschwindet, und der Verlauf des Radweges so verändert wird, dass er nicht mehr auf meinem Grundstück verläuft“, sagt Jeromin. Die Gemeinde habe gefragt, ob er ihr den Radweg überlasse. Zu einem Verkauf wäre er bereit gewesen, verschenken wollte er die Fläche jedoch nicht. Eine Widmung des Weges hat es nach Auffassung von Hartmut Jeromin, der zum Ende des Jahres seine Gasstätte am Stausee schließen wird, nicht gegeben. Er habe bereits Ende 2018 das Nutzungsrecht für die etwa 500 Meter entlang seines Grundstücks gekündigt.

Bürgermeister Immo Barkawitz (parteilos) bedauert, dass keine Lösung gefunden werden konnte. „Wir haben angestrebt, über die ländliche Neuordnung einen Flächentausch anzuregen. Doch dauert es auf diesem Weg zu lange, die notwendigen Formalitäten zu erledigen“, sagt Barkawitz. „Dass der Weg jetzt gesperrt ist, ist nicht zufriedenstellend, aber nun nicht mehr zu ändern“, fügt er an. Es sei auch nicht sinnvoll, deswegen einen Streit vom Zaun zu brechen.

Die Gemeinde will sich nun Gedanken machen, wie der Radweg in diesem Bereich künftig verlaufen soll. Nach Auffassung des Bürgermeisters muss eine andere Variante gefunden werden. Es müsse eine Lösung her, die auch umsetzbar sei. Wie die aussehen könnte, vermag Barkawitz noch nicht zu sagen. Auch im jetzigen Zustand hätte etwas passieren müssen. „Die Treppe, die auf den privaten Teil des Weges führt, ist für einen Radweg nicht akzeptabel“, so Barkawitz. Man werde sich im nächsten Jahr zusammensetzen und nach einer Lösung suchen.