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Ein halbes Jahrhundert Ehrenamt

Seit 50 Jahren schlägt das Herz von Klaus Riehle in Blau und Gelb – in den Vereinsfarben des Eissport Weißwasser und der Lausitzer Füchse.

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Klaus Riehle
Klaus Riehle © Gunnar Schulze

Als Klaus Riehle zum Eissport in Weißwasser kam, war der heutige Füchse-Geschäftsführer Dirk Rohrbach noch nicht einmal geboren. 50 Jahre lang hat der mittlerweile 78-jährige den Traditionsverein in unzähligen Stunden unterstützt – in vielen Funktionen. Dabei war er immer eher der Mann im Hintergrund, der mit seiner freiwilligen Arbeit im Eisstadion dennoch einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen der sportlichen Events leistete.

Schon als Kind faszinierte das Ehrenmitglied des Eissport Weißwasser die schnellste Mannschaftssportart der Welt. Ein Besuch des Natureisstadions bei einem Eishockeyspiel in der Dresdner Lennéstraße, direkt neben dem Rudolf-Harbig-Stadion, war die erste „Tuchfühlung“. Das Eishockeyfeuer in Klaus Riehle war schnell entfacht. Ein weiterer Höhepunkt für ihn war das Eröffnungsspiel des Dresdner Kunsteisstadions 1960 (Dresden vs. Erfurt), das er als begeisterter Zuschauer erlebte. Der Beruf des jungen Mannes, er wurde Lehrer, leistete später Schützenhilfe bei seiner Leidenschaft. Nach Abschluss seines Studiums wurde Klaus Riehle an die „Eishockeyschule“ nach Weißwasser in die damalige 3. POS (Polytechnische Oberschule) versetzt. Häufige Besuche seiner zum damaligen Zeitpunkt auf der Schulbank sitzenden Schützlinge beim Training gingen einher.

Das wurde im Fuchsbau natürlich bemerkt und Trainer Heinz Kuczera sprach den jungen Lehrer an, ob er sich nicht vorstellen könne, den jüngsten Nachwuchs, die Laufgruppe, zu unterstützen. Das ließ sich Klaus Riehle nicht zweimal sagen und war ab sofort mit Rat, Tat und Engagement zur Stelle – überall dort im Verein, wo er gebraucht wurde. In der Saison 1969/70 legte der Routinier den Trainerschein ab, der dem heutigen Trainer-C-Schein entspricht und engagierte sich bei den Kleinschülern, Knaben und im Schülerbereich. Andreas Ludwig, Andreas Gebauer, Torhüter Thomas Bresagk, Torsten Eisebitt und der jetzige Vorsitzende des Eissport Weißwasser Bernard Stefan sind nur einige der Spieler, die Klaus Riehle mit trainierte. Seine aktive Zeit als Trainer währte bis 1998.

Dem Weißwasseraner reichte dies noch nicht. Sein Engagement beim Verein war vielfältig: Seit 1973 war er als Kampfrichter, heutzutage als Spieloffizieller in allen Altersklassen bis zur damaligen Oberliga dabei, er war Zeitnehmer, seine Stimme vielen bekannt, weil er auch als Stadionsprecher agierte. Er engagierte sich in der 2. Bundesliga oder bis heute in der DEL 2. 1975 bis 1989 war Klaus Riehle Mitglied in der ehrenamtlichen Leitung des damaligen Dynamo-Leistungsstützpunktes Eishockey in Weißwasser. Von 2004 bis 2006 war Klaus Riehle Vorstandsmitglied und Vereinsvorsitzender des Traditionsvereins der Glasmacherstadt Weißwasser.

Das Organisationstalent und Engagement von Klaus Riehle blieben auch in Sachsen nicht verborgen. Dort war er von 2008 bis zur Saison 2013/14 Staffelleiter für die Nachwuchsmeisterschaften im Sächsischen Eislaufverband. Auch in das Kapitel „Eishockeyschule“ Weißwasser brachte er sich mit Rat und Tat ein. Seit Februar 2010 übernahm Klaus Riehle die Betreuung des nach Weißwasser gewechselten Nachwuchses im Hotel Kristall und im beruflichen Schulzentrum.

Wer derartig mittendrin ist in der Eishockeygeschichte in Weißwasser, hat etwas zu erzählen. Klaus Riehle war bereits dreimal Festredner zu Vereinsjubiläen und wurde 2012 für sein „Lebenswerk“ als Ehrenmitglied des Eissport Weißwasser ausgezeichnet. „Es bereitet mir nach wie vor viel Spaß und Freude, meinen Verein mit Rat und Tat zu unterstützen. Da zählen die unzähligen Stunden nicht, die ich in und um die Eishalle für meinen Verein verbracht habe. Ich habe das alles immer gern gemacht, trotz mancher Höhen und Tiefen“, sagt Klaus Riehle, der stets auf die aktive Unterstützung von Ehefrau Margitta und der gesamten Familie bauen konnte.

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