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Ein Haus für alle Fälle

Die Kirchgemeinde Porschendorf kann das Pfarrhaus sanieren. Danach ist es offen für alle. Spenden sind willkommen.

Von Anja Weber
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Das Porschendorfer Pfarrhaus. Es wird saniert und bleibt eine öffentliche Begegnungsstätte
Das Porschendorfer Pfarrhaus. Es wird saniert und bleibt eine öffentliche Begegnungsstätte © Dirk Zschiedrich

Das Pfarrhaus in Porschendorf soll erhalten werden. 1735 im ländlich-barocken Stil errichtet, schreibt es die Geschichte des Dorfes mit. Über viele Jahre war das Gebäude Wohnsitz des Kantors und des Pfarrers. Auch der bedeutende deutsche Komponist, Kantor und Organist Gottfried August Homilius verbrachte mehrere Jahre seiner Kinder- und Jugendzeit hier im Pfarrhaus. Sein Vater Gottfried Abraham Homilius war von 1714 bis 1722 Pfarrer in Porschendorf. Um 1940 wurde hier der erste Kindergarten für die Orte Porschendorf und Elbersdorf eingerichtet.

Schon immer war das Pfarrhaus nicht nur ein Wohnhaus. Es war ein Treffpunkt für die gesamte Dorfgemeinschaft. Diesen öffentlichen Charakter zu erhalten und noch weitere Nutzungsmöglichkeiten anzubieten, war ein großes Anliegen der Kirchgemeindevertretung. Und das kann nun auch so umgesetzt werden. Denn inzwischen waren die Bemühungen um ein Finanzierungskonzept von Erfolg gekörnt. Bereits 2015 konnten die zwei Wohnungen modernisiert werden. Das war auch dringend notwendig. Denn nachdem 2009 die letzten Mieter ausgezogen waren, standen die Wohnungen leer. Der Verfall drohte. Mit der Vermietung der beiden Wohnungen stehen der Kirchgemeinde auch wieder Einnahmen zur Verfügung. Doch das soll es nicht gewesen sein.

Für die grundlegende Sanierung sind nun Gesamtbaukosten in Höhe von 560 000 Euro veranschlagt. Finanziert wird das Vorhaben mit 329 000 Euro EU-Fördermittel, 116 000 Euro gibt die Landeskirche dazu und 15 000 Euro stellt die Kirchgemeinde Porschendorf zur Verfügung. Von dem Geld soll das Erdgeschoss vollständig modernisiert werden. Die Mietwohnungen werden vom öffentlichen Teil abgetrennt. Die Fußböden werden erneuert, ein behindertengerechtes WC und eine moderne Küche eingebaut. Geplant ist, den großen Gemeinderaum und den Flur künftig bei größeren Veranstaltungen gemeinsam zu nutzen. Die ersten Arbeiten haben bereits begonnen. Ab September sollen die Fassade und die Fenster im Erdgeschoss saniert werden. Außerdem ist geplant, den Außenbereich umzugestalten.

Im Winter wäre dann der Innenumbau des Erdgeschosses dran. Im Juni nächsten Jahres sollen die Arbeiten komplett abgeschlossen sein. Ziel ist es das Gemeindehaus künftig als öffentliche Begegnungsstätte zu erhalten. Damit sollen musikalische und touristische Aktivitäten unterstützt werden, ebenso die Kinder- und Jugendarbeit ganz im Sinne und Interesse der Porschendorfer Dorfgemeinschaft und der Kirchgemeinde. Auch für private Veranstaltungen kann das Haus genutzt werden. Man wolle damit auch eine Lücke schließen, die mit der Nutzung der ehemaligen Schule als Kindertagesstätte und Jugendclub entstanden ist. Neben der Schule wäre dann auch das Pfarrhaus nicht nur ortsbildprägend, sondern ein wichtiges Gebäude, welches langfristig durch die Dorfgemeinschaft genutzt werden kann. Bis es so weit ist, gibt es jedoch noch einiges zu tun. Und die Kirchgemeinde sucht auch noch nach Spenden. Das Geld ist für eine moderne Inneneinrichtung verplant.

Spendenkonto: Kassenverwaltung Pirna, BIC GENODED1DKD, IBAN: DE33 3506 0190 1617 2090 19, Verwendungszweck: PO-Pfarrhaus Inneneinrichtung

Informationen auch unter: www.kspde.de