Hoyerswerda. Eltern erwachsener Kinder wissen, dass es nicht so einfach ist, wenn sie dann in die große weite Welt hinausziehen und oftmals nicht wiederkehren.

Wenn die Familie nicht zerrüttet ist, haben die Kinder als Erwachsene aber stets einen Platz im einstigen Elternhaus. Frank Graumüller hat das jetzt noch etwas ausgedehnt und drei Module der neuen temporären Sitzmöbel im Altstadtzentrum von Hoyerswerda gekauft – für sich selbst, seine Frau Kerstin und den gemeinsamen Sohn Adrian. Der ist jetzt 18 und ist nach der Schule Richtung Dresden gezogen.

Frank Graumüller (59) kam mit seinen Eltern 1975 nach Hoyerswerda, lernte in Lauchhammer und Knappenrode den Beruf des Elektrikers, in dem er später auch arbeitete. Es folgten Signalwerker, Lokführer, nach der Wende die Selbstständigkeit, wofür er auch noch einen Abschluss als Betriebswirt ablegte. Und auch wenn es die „Klangapotheke“ in Hoyerswerda nicht mehr gibt, in Dresden ist die Firma präsent. Und Frank Graumüller ist einer der beiden City-Manager in der Altstadt von Hoyerswerda. Über das City-Management läuft auch das Projekt Boulevard Altstadt, für das modulare Sitzmöbel angeschafft werden sollen. Zum Preis von 75 Euro konnte man sich jeweils ein Modul „kaufen“. Es gehört einem zwar nicht, aber man kann seinen Namen darauf schreiben lassen. Wie sich Graumüllers nun genau auf den drei 50 mal 50 Zentimeter großen Flächen verewigen lassen, ist noch nicht ganz sicher. Aber auf jeden Fall sollen diese dann nebeneinander sein. So hat die Familie nicht nur sinnbildlich einen gemeinsamen Platz in der Stadt.

Im Mai werden die Module produziert und dann zum Beginn des drei Monate währenden Boulevard-Projektes Anfang Juni aufgestellt.