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Wenn es in einem Solarpark einmal brennt

Eine Großanlage für Sonnenstrom steht im Osterzgebirge, eine weitere ist geplant. Für die Feuerwehr ist das Thema nicht neu, aber mit großer Vorsicht zu behandeln.

Von Franz Herz
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Diese Solaranlage steht auf der Tiefenbachhalde in Altenberg. In Dipps ist eine ähnliche geplant. Welche Folgen hat das für die Feuerwehr?
Diese Solaranlage steht auf der Tiefenbachhalde in Altenberg. In Dipps ist eine ähnliche geplant. Welche Folgen hat das für die Feuerwehr? © Egbert Kamprath

In Dippoldiswalde ist ein Solarpark auf einer freien Fläche zwischen der Kernstadt und Reichstädt geplant. Das Projekt verursacht Diskussionen. Ein Punkt ist dabei, ob die Feuerwehr besonders nachgerüstet werden müsste, um auch einen Brand in einer großen Sonnenstromanlage löschen zu können. Rolf Süßmann (AfD) forderte im Stadtrat die Oberbürgermeisterin auf, sich dazu kundig zu machen. Er nannte das Beispiel Nentmannsdorf.

Nun stehen ja noch weitere große Solaranlagen in der Region. Im November 2018 ist in Altenberg auf dem Gelände der Tiefenbachhalde eine Anlage mit 10 Megawatt Leistung und einer Fläche von insgesamt 20 Hektar errichtet worden.

Sächsische.de fragte Kreisbrandmeister Karsten Neumann, ob große Solarparks die Feuerwehren vor besondere Probleme stellen. „Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass diese technische Anlage nicht feuergefährdet ist, da dort weder thermisch stoffumwandelnde Prozesse stattfinden noch Gefahrstoffe verarbeitet werden“, antwortet dieser. Auch Gefahren für Personen erwartet er kaum. Die Anlagen sind in der Regel eingezäunt. So können sich dort nur Personen aufhalten, die sich auskennen, und sie bewegen sich auch nicht in geschlossenen Räumen.

Trotzdem ist aber nie auszuschließen, dass es beispielsweise durch Blitzschlag oder technische Defekte in der Anlage zu einem Brand kommt. Dabei ist es dann wichtig, dass die Anlage gut gepflegt und der Bewuchs unter den Solarmodulen kurz gehalten ist – damit nicht trockenes Gras Feuer fängt. Im Brandfall erwartet der Kreisbrandmeister bei einer gut gewarteten Anlage nicht, dass sich das Feuer schnell oder großflächig ausbreitet.

Letztlich sind die Solaranlagen aus Feuerwehrsicht auch nur eine elektrische Anlage, wie sie seit Jahrzehnten unsere Umgebung prägen. „Es ist also kein grundsätzlich neues Thema für die Feuerwehr“, stellt Neumann fest. Der Umgang mit solchen Anlagen gehört zur Feuerwehrausbildung. So sind bestimmte Schutzabstände einzuhalten, weil die Stromerzeugung ja nicht einfach abgeschaltet werden kann.

Als Löschmittel ist Kohlendioxid am besten geeignet. Das kann mit speziellen Anhängern an die Einsatzstelle gefahren werden. Wasser darf bei solchen Anlagen nicht zum Löschen eingesetzt werden wegen seiner Leitfähigkeit. Der Mann an der Spritze könnte einen Stromschlag bekommen oder in der Anlage Kurzschlüsse ausgelöst werden. 

Auch Michael Ebert, der Stadtwehrleiter von Dippoldiswalde sagt zum Thema Solarpark: „Das wäre für uns ein Brand in einer elektrischen Anlage, keine grundsätzlich neue Herausforderung.“

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