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Eine Neue zieht in ein Schrotholzhaus ein

Die Angebotspalette im Erlichthof bekommt Zuwachs. Der Gemeinderat gab seine Zustimmung.

Von Rolf Ullmann
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Das ehemalige Glasstübchen im Erlichthof Rietschen soll erneut ständig genutzt werden. Eine Schneiderei wählt es sich als künftiges Domizil aus.
Das ehemalige Glasstübchen im Erlichthof Rietschen soll erneut ständig genutzt werden. Eine Schneiderei wählt es sich als künftiges Domizil aus. © Foto: Rolf Ullmann

Rietschen. Eine Zielstellung der Projektgruppe der Erlichthofsiedler für die künftige Entwicklung des Ensembles der Schrotholzhäuser besteht darin, den Besuchern eine möglichst breite Vielfalt der angebotenen Dienstleistungen zu bieten. Mit dem Beschluss auf seiner jüngsten Sitzung ermöglicht der Gemeinderat Rietschen, einen weiteren Schritt auf diesem Weg zu unternehmen. 

Einstimmung erteilen die Ratsmitglieder dem Projekt zur künftigen ständigen Nutzung des Standortes Am Erlichthof 8 ihre Zustimmung. Das kleine Schrotholzhaus ist vielen Besuchern der touristischen Einrichtung noch als das sogenannte Glasstübchen bekannt. Über mehrere Jahre übte hier die Glasmalerin Gabriele Schmidt ihre Kunst aus und bot ihre zerbrechlichen Erzeugnisse den Besuchern an. Auch eine Handklöpplerin verblüffte an den Wochenenden sowie bei Festen im Erlichthof die Besucher mit ihrer Fingerfertigkeit. Die Keramikerin Susanne Arlet gehört ebenfalls zum Kreis derer, die das kleine Haus einige Zeit für den Verkauf verschiedener Artikel, hauptsächlich Spielzeug aus Blech, in Anspruch genommen hatten. In der jüngsten Vergangenheit ist das ehemalige Glasstübchen in einen Dornröschenschlaf versunken und erwacht nur noch sporadisch zum Leben.

Doch das soll sich künftig ändern. Heike Hoffmann aus Wilhelmshaven plant nämlich, hier eine Schneiderei mit Schauwerkstatt einzurichten. Während eines Urlaubs, den sie gemeinsam mit ihrem Mann in der Lausitz verbracht hatte, sind die beiden auch auf das Schrotholzhausensemble aufmerksam geworden. Der Besuch hinterließ einen so starken Eindruck bei ihnen, dass sie sich entschlossen haben, ihren bisherigen Wohnsitz an der Nordsee aufzugeben und nach Rietschen zu ziehen. Um ihrem Schneiderhandwerk auch künftig nachgehen zu können, bewarb sie sich um die Verpachtung des Standortes an sie. Denn die beiden Räumlichkeiten des Schrotholzhauses, das einst vor seiner Umsetzung als ein Ausgedingehaus in Kringelsdorf stand, eignen sich sehr gut sowohl als Werkstatt als auch zum Ausstellen sowie zum Verkauf ihres Sortiments. Neben Schneiderarbeiten plant Heike Hoffmann den Verkauf von Taschen, Hüten, Gardinen, Deckchen und Wohnaccessoires.

Vor ihrem Antrag stellt sie sich als potenzielle künftige Nutzerin den Erlichthofsiedlern vor. Für ihr Projekt erntet sie die Zustimmung aller Gewerbetreibenden. Am 17. März stellte Heike Hoffmann deshalb ihren Antrag zur Einrichtung einer Schneiderei. Im Verlauf ihrer Sitzung am 11. April dieses Jahres gab die Projektgruppe des Erlichthofes schließlich einstimmig ihre Zustimmung zur Planung und befürwortete diese nachdrücklich.

Neben der Wilhelmshavenerin bekundete eine weitere Antragstellerin ihr Interesse an besagtem Häuschen. Sie wollte es allerdings nur am Wochenende sowie sporadisch bei größeren Festen nutzen.

Nach Abwägen beider Anträge entschied sich der Gemeinderat Rietschen einstimmig für Heike Hoffmann. Bürgermeister Ralf Brehmer wurde durch den Beschluss beauftragt, einen Pachtvertrag mit der künftigen Nutzerin des Häuschens abzuschließen.