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Erst das Softeis, dann der harte Start

Ab dem 15. Mai dürfen die Gaststätten wieder öffnen. Die Vorfreude ist groß. Heute mit: Familie Frenzel vom Erbgericht Berthelsdorf.

Von Anja Weber
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René und Katja Frenzel vor ihrem Erbgericht Bertelsdorf. Die Unwägbarkeiten sind nicht hausgemacht.
René und Katja Frenzel vor ihrem Erbgericht Bertelsdorf. Die Unwägbarkeiten sind nicht hausgemacht. © Daniel Schäfer

Die Zeit für ein Eis gönnen sich René und Katja Frenzel. Schließlich muss man ja probieren, was aus eigener Herstellung kommt. Und Familie Frenzel fiebert auch dem 15. Mai entgegen, wenn sie dann wieder ihr Eis und ihr leckeres Essen an ihre Gäste bringen kann.  Inzwischen haben sie auch schon in ihrer Gaststätte umgeräumt. Katja Frenzel hat dennoch die Zeit gefunden, ihr Lieblingsrezept für die Leser von Sächsische.de zu kochen. Es gibt Kasslersteak mit Spargel und Käse überbacken. Ein schnelles Rezept. 

Die Küche füllt sich bereits mit dem Duft von frisch gebratenen Kassler. Den Spargel hat sie bereits vorgedünstet. Auf jede Kasslerscheibe kommen drei Stangen davon. Dann verteilt sie etwas Sauce Hollandaise darauf und legt eine Scheibe Edamer Käse darüber.  Danach kommt das ganze in den Ofen. In der Zwischenzeit bereitet sie die Petersilienkartoffeln vor. Also Kartoffeln kochen und mit reichlich Petersilie bestreuen. Wer mag, kann auch noch etwas Butter darüber tröpfeln. Inzwischen ist der Käse zerschmolzen und muss schnell aus dem Herd. Es kann angerichtet werden. Im Erbgericht Berthelsdorf kommt da noch etwas Feldsalat dazu - mit Kräutervinaigrette.

Katja Frenzel ist fertig und hat Zeit, auch noch einiges über die vergangenen Wochen zu erzählen. Sie selbst wurde positiv auf Corona gestest und musste in Quarantäne. Doch sie hat alles gut überstanden.  Die unfreiwillige Freizeit hat die Familie genutzt, um die Küche zu renovieren. Eigentlich hatten sie viel mehr mit der Küche vor, wollten einiges modernisieren und umbauen. Doch angesichts der eher unsicheren Zeiten halten sie sich damit erst einmal zurück. "Wir wissen ja nicht, welchen Zeitraum wir ohne oder nur mit geringen Einnahmen überbrücken müssen", sagt Katja Frenzel. Gut getan habe der Familie, dass ihre Gäste sie nicht vergessen haben. immer wieder hätten welche angerufen, und gefragt, wann sie wieder kommen können. Und dass sie sich schon darauf freuen. Aber es gibt da auch ein Problem. Im Erbgericht Berthelsdorf wird viel in größeren Gesellschaften gefeiert. Wer konnte, hat die Familienfeiern ins nächste Jahr verschoben und so wurde bereits nach Ersatzterminen gesucht.

Selbst wenn man nun wieder durchstarten kann, bleiben einige Ungewissheiten. Und die sind nicht hausgemacht. Die Hygieneregeln einzuhalten, dürfte nicht das Problem sein. "Auf den Mundschutz für unsere Bedienung würden wir zwar gern verzichten, aber damit werden wir die nächste Zeit wohl leben müssen. Wir werden jeden zweiten Tisch aus den Gasträumen entfernen müssen, um die Abstandsregeln einzuhalten. Wir können also nur auf schönes Wetter hoffen, damit wir auch den Biergarten nutzen können", sagt Katja Frenzel. 

Wie es konkret mit den vielen reservierten Familienfeiern, den Hochzeiten und anderem weitergeht, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. "Wir wissen ja noch nicht, was uns die Politik vorschreibt. Wenn wir aufgrund der strengen Auflagen nur noch die Hälfte der Gäste bewirten dürfen, dann ist natürlich auch unser Umsatz dementsprechend reduziert, obwohl die Kosten alle weiterlaufen", sagt die Wirtin. Und das nächste Problem ist: Das Unternehmen hat mehr als 10 Mitarbeiter. Somit kommt für Familie Frenzel leider der Corona-Soforthilfezuschuss nicht in Frage. Momentan ist das Personal in Kurzarbeit. Und man werde auch erst mal sehen müssen, wie es anläuft. Auf jeden Fall seien die Mitarbeiter sehr motiviert und freuen sich auf den Neubeginn. In dieser Woche ist Großputz angesagt und dann startet Familie Frenzel am Freitag mit einer frischen Speisekarte durch und natürlich auch mit dem leckeren selbst hergestellten Softeis.

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