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Erstes Jahr trotz Corona gemeistert

Die Seniorenresidenz „An der Schillerhöhe“ Waldheim hat vor genau einem Jahr die ersten Bewohner aufgenommen.

Von Elke Braun
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Der erste Geburtstag der Alloheim-Seniorenresidenz „An der Schillerhöhe“ ist am Sonnabend gefeiert worden.
Der erste Geburtstag der Alloheim-Seniorenresidenz „An der Schillerhöhe“ ist am Sonnabend gefeiert worden. © Thomas Kube

Als Heimleiter Nico Schönfelder vor einem Jahr die ersten vier Bewohner in der Alloheim-Seniorenresidenz an der Breitscheidstraße begrüßte, war an Corona überhaupt noch nicht zu denken.Inzwischen leben 110 Frauen und Männer in dem Heim. Die noch übrigen sechs Plätze sind bereits fest reserviert. Und das Virus hat auch in dieser Pflegeeinrichtung seine Spuren hinterlassen.

„Die Zeit war für unsere Bewohner sehr schwierig“, sagt Pflegedienstleisterin Carmen Gey. Teilweise würden die Kinder in anderen Bundesländern leben. Besuche waren zeitweise überhaupt nicht möglich. „Und die Bewohner durften eine Zeit lang nur in den Garten“, ergänzt Nico Schönfelder. Dennoch sei der Kontakt zu den Angehörigen mit Telefonaten aufrechterhalten worden. „Außerdem hatten wir ein großes Besuchszelt aufgebaut, in dem die Bewohner ihre Angehörigen unter der Beachtung der Hygieneregeln kurzzeitig empfangen konnten.“

Senioren sagten wieder ab

Schwierig sei die Zeit der Corona-Beschränkungen auch insofern gewesen, dass einige Senioren, die eigentlich aufgenommen werden sollten, kurzfristig wieder absagten. „Sie wollten sich einfach die Zeit, in der die Angehörigen sie nicht besuchen dürfen, nicht antun“, so Carmen Gey. Das sei verständlich. Deshalb musste teilweise umdisponiert werden.

Froh ist Nico Schönfelder darüber, dass die Alloheim-Gruppe, zu der die Residenz „An der Schillerhöhe“ gehört, in Sachen Corona-Regelungen immer etwa zwei Wochen voraus war. „Wir sind nie in Schwierigkeiten gekommen, was die Bereitstellung von Mundschutz oder Hygienekleidung betrifft. Da hat uns unsere Zentrale in Düsseldorf bestens versorgt“, so Schönfelder. Hervorragend geklappt habe überdies die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, „insbesondere, was die Notbetreuung der Kinder unserer Mitarbeiter anbelangt“, so Schönfelder. Insofern konnte auch während der Coronazeit der Heimbetrieb nahezu reibungslos weiterlaufen.

Rege genutzt wird von den Bewohnern die kleine Bibliothek, die direkt ans Foyer angrenzt. Karlheinz Oehme gehört zu den Stammgästen. Er ist fast täglich dort, um zu lesen.
Rege genutzt wird von den Bewohnern die kleine Bibliothek, die direkt ans Foyer angrenzt. Karlheinz Oehme gehört zu den Stammgästen. Er ist fast täglich dort, um zu lesen. © Dietmar Thomas

Im ersten Jahr ist die Residenzleitung dem Vorhaben treu geblieben, die Bewohner nach und nach einziehen zu lassen. „Das ist im Nachhinein betrachtet auch richtig gewesen“, sagt Carmen Gey. Zunächst seien vom montags bis donnerstags jeweils vier Bewohner täglich aufgenommen worden. „Später haben wir die Aufnahmen auf zwei pro Tag reduziert“, so die Pflegedienstleisterin. Es sei wichtig, dass das Personal sich für die Neuankömmlinge genügend Zeit nehmen kann. „Zudem ist der mit der Aufnahme verbundene bürokratische Aufwand sehr hoch“, sagt sie.

Hauseigene Küche ist beliebt

Insgesamt sind laut Nico Schönfelder im ersten Jahr 170 Bewohner, die einen Pflegegrad von 2 bis 5 haben, in das Heim eingezogen. „Das war eine Herausforderung für das Team, das diese erfolgreich gemeistert hat“, lobt der Heimleiter. Auch dass das Haus inzwischen so gut wie voll belegt ist, sei nicht die Regel. In jedem Falle sollen sich die Bewohner ab der ersten Minute in ihrem neuen Zuhause wohlfühlen.

Besonders beliebt bei den Bewohnern sei die hauseigene Küche, in der die Speisen frisch zubereitet werden, so Carmen Gey. Ein großer Vorteil sei außerdem, dass die Wäsche der Bewohner in der Seniorenresidenz gewaschen wird.

Carmen Gey freut sich, dass zu den Bewohnern mehrere Ehepaare gehören, die sind in den Doppelzimmern untergebracht. Einige Paare wohnen aber auch in Einzelzimmern, die im Obergeschoss mit einem separaten Gang über die Terrasse verbunden sind.

Bestnoten bei Prüfung erhalten

Stolz ist das Team des Alloheimes an der Breitscheidstraße darauf, dass es bei seiner ersten Prüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) Anfang dieses Jahres durchgängig Bestnoten erhalten hat. Dabei werden unter anderem die Bewohner-Zufriedenheit, die hygienischen Gegebenheiten und der gesundheitliche Zustand der Bewohner unter die Lupe genommen.

Schwierig sei es nach wie vor, gute Pflegefachkräfte zu finden und diese auch in der Einrichtung zu halten. Insgesamt arbeiten rund 70 Mitarbeiter in der Seniorenresidenz – von der Pflegefachkraft, über technisches Personal bis hin zu den Verwaltungsangestellten. Seit September absolviert eine junge Frau ihre Ausbildung zur Altenpflegerin in der Waldheimer Einrichtung. Im September dieses Jahres werden drei weitere dazu kommen.

Das gelungene erste Jahr haben Mitarbeiter und Bewohner am Freitag und Sonnabend gefeiert. Das kleine Sommerfest für die Bewohner musste allerdings wegen der noch bestehenden Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie ohne Angehörige stattfinden. Am Nachmittag unterhielt Steffen Bräuer die Bewohner mit einem kleinen Hofkonzert.