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Erstmals Eisbahn beim Wenzelsmarkt

Über die Idee wurde schon lange diskutiert – zwei Bautzener Gastronomen legen jetzt los.

Von Marleen Hollenbach
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Lange haben die Bautzener von dieser Attraktion geträumt, jetzt ist es soweit. Wenn am 29. November der Wenzelsmarkt eröffnet, wird am Buttermarkt eine Kunsteisbahn auf die Besucher des Marktes warten
Lange haben die Bautzener von dieser Attraktion geträumt, jetzt ist es soweit. Wenn am 29. November der Wenzelsmarkt eröffnet, wird am Buttermarkt eine Kunsteisbahn auf die Besucher des Marktes warten © Glice

Bautzen. Von einer Eisbahn auf dem Wenzelsmarkt träumen die Bautzener schon lange. Immer wieder war die Idee im Gespräch. Doch all die Jahre blieb das Vorhaben ein unerfüllter Wunsch. Bis jetzt. Wenn am 29. November der Weihnachtsmarkt eröffnet wird, können sich die Besucher die passenden Schuhe anschnallen und über die Eisfläche flitzen, oder beim Eisstockschießen ihr Können beweisen.

Dass aus der Idee nun tatsächlich Wirklichkeit wird, dafür sorgen zwei Bautzener Gastronomen – Bodo Siegert und Gerald Friese. Die beides Chefs der Firma Gastromanagement betreiben eigentlich den Mönchshof, ein Restaurant in der Altstadt. Gerade in der Weihnachtszeit haben sie dort auch jede Menge zu tun. Doch die Idee mit der Eisbahn, die geisterte schon lange durch ihre Köpfe. Immer wieder habe man mit der Stadt über diese Attraktion gesprochen, erklärt Gerald Friese. Doch bislang scheiterten die Gespräche an einem geeigneten Standort. In diesem Jahr aber konnte eine Lösung gefunden werden, die beide – Stadt und Gastronomen – zufriedenstellt. Die Eisbahn wird auf dem Buttermarkt in Bautzen direkt hinter der Kinder- und Jugendbibliothek aufgebaut.

Gerald Friese zeigt ein Bild. Darauf kann man bereits erahnen, wie die Fläche aussehen wird. „Es handelt sich um eine Kunsteisbahn“, erklärt er. Eine Bahn mit echtem Eis sei schon allein aus ökologischen Gründen nicht infrage gekommen, erklärt er. Friese spricht von einem riesigen Verbrauch an Strom und Wasser. „Außerdem wären Kühlaggregate notwendig gewesen“, sagt er. Und die sind nicht gerade leise. Über den Lärm der Maschinen wären die Anwohner sicherlich nicht erfreut gewesen, vermutet der Gastronom.

Gleichzeitig beruhigt er Kritiker. „Wir haben eine Kunsteisbahn ausgesucht, die vom Gefühl her einer Natureisbahn sehr nahe kommt“, sagt er. Sogar Profis trainieren auf einer solchen Fläche, so Friese weiter. Eine Firma aus der Schweiz hat diese Bahnen für Eishockeyspieler entwickelt, damit die Sportler auch im Sommer üben können. Für die Bautzener Weihnachtsmarktbesucher heißt das: Sie können die Bahn nutzen, egal wie warm oder kalt es ist. Und auch bei der Größe habe man nicht gegeizt, so der Bautzener. Das Areal ist zehn Meter breit und 22 Meter lang. Und es gibt noch eine gute Nachricht: Die Benutzung der Bahn kostet nichts. Allerdings heißt das nicht, dass man gar nichts zahlen muss. Mit herkömmlichen Schlittschuhen darf man die Fläche nämlich nicht betreten. Wer fahren will, der muss die Schuhe ausleihen. Das sei gegen einen kleinen Obolus möglich, so Friese.

Noch mehr Ideen für die Fläche

Wenn zwei Gastronomen eine Bahn eröffnen, dann ist klar, dass es rundherum auch Verpflegung gibt. Der Wenzelsmarkt wird damit noch ein Stück größer. Bisher konzentrierte sich das Geschehen auf den Hauptmarkt, die Reichenstraße und den Kornmarkt. Schon jetzt ist klar, dass die Bahn auch in den kommenden Jahren fester Bestandteil des Bautzener Wenzelsmarktes ist, erklärt der Gastronom, der viele Ideen hat, wie sich die Fläche noch nutzen lässt. So könnte man zum Beispiel darüber nachdenken, dem Eishockey-Verein Trainingszeiten für die Bahn zu geben. Auch Firmen könnten sich zum Beispiel für das Eisstockschießen anmelden. Friese will sich erst einmal umhören, was gewünscht ist und dann alles sortieren.

Bautzens Oberbürgermeister Alexander Ahrens (SPD) gilt als Befürworter der Eisbahn. Und er gehört zu jenen, die den Wenzelsmarkt gern verlängern würden. Der OB stellt sich einen Wintermarkt vor, der noch nach Weihnachten Besucher empfängt. Dieser wäre vor allem für ehemalige Bewohner der Stadt toll, die ihren Weihnachtsurlaub in der alten Heimat verbringen und sich mit Freunden auf einen Becher Glühwein treffen wollen.

Bislang sieht es aber nicht danach aus, als könne auch dieser Plan in diesem Jahr umgesetzt werden. Die Stadt hat auf ihrer Homepage bereits veröffentlicht, dass der Wenzelsmarkt am 22. Dezember endet. Gut möglich, dass dann auch die Kunsteisbahn wieder abgebaut wird. „Noch hoffen wir, dass wir die Bahn noch ein paar Tage länger betreiben dürfen“, sagt Gerald Friese. Das stehe aber noch nicht fest.