Es gibt wieder Schulessen

Ab heute bekommen die Schüler im Landkreis zu Mittag wieder eine warme Mahlzeit. Essensversorger wie das Sport- und Freizeitzentrum (SFZ) Zittau oder die Fleischerei Wagner aus Mittelherwigsdorf beliefern nun wieder die Schulen. Sie sind froh, dass sie nun wieder Essen an die Schulen liefern dürfen.
Da der Schulbetrieb aber nach wie vor eingeschränkt ist und nicht alle Schüler gleichzeitig unterrichtet werden, ist auch der Bedarf an Schulessen noch geringer als vor der Corona-Krise. Törk-Mario Sräga, Vereinsvorsitzender des SFZ Zittau, verdeutlicht das an zwei Zahlen. Etwa 700 Portionen wurden vor der Corona-Pandemie vom SFZ an die Schuleinrichtungen geliefert, aktuell sind es gerade mal 280 Essen. Am Christian-Weise-Gymnasium seien es beispielsweise statt 170 Portionen momentan nur zehn, fügt Sräga hinzu. In der Parkschule kann die Schulspeisung derzeit noch gar nicht realisiert werden.
Auch Andreas Wagner von der Fleischerei Wagner rechnet noch nicht mit dem vollen Umfang. Es werden gut 90 bis 95 Prozent wie vor der Krise ausgeliefert. Damit erreicht der Mittelherwigsdorfer Essensversorger einen sehr guten Wert. Sodexo startet in der Küche Löbau mit etwa 60 Prozent der Portionenanzahl im Vergleich zu vor der Corona-Krise, wie Pressesprecher Alexander Weiss mitteilt. Beim SFZ sind es sogar nur 40 Prozent. Törk-Mario Sräga hofft, dass die Anzahl in den kommenden Wochen auf wenigstens die Hälfte steigt. Einige Schulen hatten schon angedeutet, die Menge der Portionen zu erhöhen. Die genaue Zahl der Essen stehe aber erst Ende der Woche für die jeweils nächste Woche fest, so der SFZ-Vereinschef.
Eingeschränktes Angebot
Weniger Zutaten werden auch deshalb benötigt, weil das Angebot noch eingeschränkt ist. So steht auf dem Speiseplan jetzt nur ein Menü - vor der Corona-Krise bot das SFZ in der Regel zwei verschiedene Essen und teilweise auch ein Salatbüfett an. Auch Sodexo bietet in der Anfangsphase statt der sonst üblichen Gerichte zur Auswahl nur ein Gericht an. "Sobald die Zahl der Essensteilnehmer ansteigt, werden wir wieder die gewohnte Anzahl Gerichte anbieten", verspricht Alexander Weiss.
Für die SFZ-Mitarbeiter ist der Aufwand dennoch größer. Zu den bisherigen Hygienevorschriften gilt es nun weitere Auflagen zu erfüllen. Das Personal muss Mundschutz tragen, die Tische immer wieder desinfiziert und das Besteck direkt jedem Schüler gegeben werden, nennt Sräga Beispiele. Besteckkästen, aus denen sich die Schüler selbst bedienen, sich tabu.
Sodexo hat ebenfalls strikte Hygienevorschriften und Arbeitsschutzregeln für Küche und Essensausgabe festgelegt. Dazu gehört, dass eventuell vorhandene Selbstbedienungstheken und Vitaminnaschbars aufgrund behördlicher Vorgaben und genereller Überlegungen zur Risikominimierung aktuell nicht angeboten werden. Sie bleiben vorerst geschlossen.
Höhere Kosten
Die zusätzlichen Schutzmaßnahmen lassen die Kosten für die Schulspeisung steigen. Dabei sei die schon jetzt kaum kostendeckend, sagt Sräga. Auch Andreas Wagner berichtet davon, dass gerade die Kosten für Hygienemittel extrem gestiegen seien. So müssen die Essen-Fahrer jetzt nach jedem Kunden ihre Hände desinfizieren und die Griffe der Transportbehälter einsprühen.
Sräga rechnet mit einer Preissteigerung von zehn Prozent im nächsten Schuljahr. Aktuell ändert sich nichts mehr, da der Portionspreis für das gesamte Schuljahr festgelegt ist. Bei einer Preiserhöhung bestehe die Gefahr, dass Schulen sich einen anderen Anbieter suchen. "Derzeit ist der Markt jedoch überschaubar, da bei der Schulspeisung schon bisher kaum angemessene Kosten erwirtschaftet werden konnten", sagt Sräga.
Dass das SFZ trotzdem die Essensversorgung nicht einstellt, liege am sozialen Gedanken, so Sräga. Es gehe darum, dass die Kinder eine warme Mahlzeit bekommen.