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Waldbrand an der Grenze

Die Feuerwehren aus Altenberg und Zinnwald halfen den Kollegen aus Tschechien. Dazu wurde die Grenze geöffnet.

Von Maik Brückner
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Unweit der deutsch-tschechischen Grenze gab es am Dienstagnachmittag einen Waldbrand.
Unweit der deutsch-tschechischen Grenze gab es am Dienstagnachmittag einen Waldbrand. © Stadt Altenberg

Einen ungewöhnlichen Einsatz hatten die Feuerwehren von Altenberg und Zinnwald am Dienstag. Trotz Corona-Krise halfen sie ihren tschechischen Kollegen, einen Waldbrand unweit der deutsch-böhmischen Grenze zu löschen.

Wie Bürgermeister Thomas Kirsten (Freie Wähler) informiert, wurde seine Stadt gegen 16 Uhr benachrichtigt, dass unweit von Böhmisch Zinnwald ein Waldstück in Flammen steht. Die Flammen loderten in einem Gebiet hinter dem Hochmoor in Richtung Wittichbaude. Altenbergs Gemeindewehrleiter Jan Püschel inspizierte die Lage und stellte fest, dass seine Feuerwehren von deutscher Seite das Waldstück nicht erreichen können. Das Gelände ist sehr unwegsam. Parallel dazu nahm er Kontakt zur Leitstelle auf. Er wollte wissen, ob von tschechischer Seite Hilfe angefordert wurde. Das geschah 16.12 Uhr. Die Altenberger und Zinnwalder Kameraden rückten aus. 

Feuerwehrleute aus Altenberg und den tschechischen Nachbarkommunen löschten gemeinsam den Brand.
Feuerwehrleute aus Altenberg und den tschechischen Nachbarkommunen löschten gemeinsam den Brand. © Stadt Altenberg
Das Löschwasser musste  mit Tankern antransportiert werden.
Das Löschwasser musste  mit Tankern antransportiert werden. © Foto: Stadt Altenberg
Der Einsatz dauerte  bis in die Abendstunden.
Der Einsatz dauerte  bis in die Abendstunden. © Stadt Altenberg

Damit sie helfen konnten, wurde die Grenze geöffnet. Da sich auch der Brandherd selbst auf einem sehr unwegsamen Gelände befindet und es vor Ort kein Löschwasser gibt, musste es antransportiert werden. Die sächsischen Feuerwehrleute teilten sich deshalb auf. Der Zinnwalder Trupp befüllte die Tanks der Feuerwehrfahrzeuge, darunter auch die 9.000 Liter fassenden tschechischen Tanker, mit Wasser aus dem böhmischen Kirchteich. Die Altenberger Kameraden unterstützten die Feuerwehrleute aus Duchov (Dux), Teplice (Teplitz) und Dubi (Eichwald) beim Löschen vor Ort. "Der Brand war sehr schwer zu löschen." Um Glutnester auszumachen, mussten Wärmebildkameras eingesetzt werden. Diese waren hier absolut notwendig, so der Bürgermeister.

"Wir gehen davon aus, dass sich der Brand auf einer Fläche von etwa zwei Hektar ausgebreitet hatte. Das Feuer war etwa 350 Meter von der Staatsgrenze entfernt", so Kirsten. Die Feuerwehren von Zinnwald und Altenberg waren mit vier Fahrzeugen und 22 Kameradinnen und Kameraden im Einsatz. Die Altenberger hatten ihren Einsatz gegen 21.30 Uhr beendet. Kirsten lobte die sehr gute Zusammenarbeit der Wehren. Die gemeinsame Übung mit den Tschechen im Herbst habe sich ausgezahlt.

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