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Friseurin startet nochmal neu durch

Carola Selzer baut in Großpostwitz ein Haus für ihren Salon. Es ist etwas Besonderes; nicht nur äußerlich.

Von Katja Schäfer
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Mit seiner ungewöhnlichen Form und Farbe zieht der Neubau an der Hauptstraße zwischen Großpostwitz und Obergurig viele Blicke auf sich. Carola Selzer schafft darin neue Räume für ihren Friseursalon.
Mit seiner ungewöhnlichen Form und Farbe zieht der Neubau an der Hauptstraße zwischen Großpostwitz und Obergurig viele Blicke auf sich. Carola Selzer schafft darin neue Räume für ihren Friseursalon. © Steffen Unger

Großpostwitz. Der Neubau ist noch nicht ganz fertig,, zieht aber schon jetzt viele Blicke auf sich. Denn das Haus, das in den zurückliegenden Monaten an der Hauptstraße zwischen Großpostwitz und Rodewitz neben der Firma Miunske entstanden ist, sieht ungewöhnlich aus. Lang und schmal ist es. Und von außen ganz schwarz.

Das Dach und die Seitenwände, die mit Aluminiumblech verblendet sind, das wie Schiefer wirkt, bleiben dunkel. Aber die zur Oberlausitzer Straße zeigende Giebelseite wird demnächst noch mit hellem Holz verkleidet, kündigt Bauherrin Carola Selzer an. Sie richtet in dem Gebäude, das als Anbau an das Wohnhaus der Familie entsteht und mit ihm über einen Gang verbunden ist, einen neuen Salon für ihr Friseurgeschäft ein.

Bisher bedient die 53-Jährige ihre Kunden in einem kleinen gemieteten Laden mit dem Namen „Salon Carola“ im Schirgiswalde-Kirschauer Ortsteil Rodewitz. „Seit 25 Jahren schon“, berichtet sie stolz. Jetzt startet sie noch mal neu durch, und zwar als Naturfriseur. „Künftig arbeite ich verstärkt mit Produkten, die die Belastung für den Körper und auch für die Umwelt verringern“, sagt Carola Selzer. Wie sie erklärt, wird dabei unter anderem auf die Verwendung von tierischen und pflanzlichen Hormonen, auf den Einsatz von Paraffinen, aufchemischen Desinfektions-, Schäum- und Quellmitteln sowie auf chemische Farb- und Duftstoffe verzichtet. Das Wasser fürs Haarewaschen wird in ihrem neuen Salon speziell aufbereitet.

„Für alle Kunden, die das wünschen, arbeiten wir natürlich auch weiterhin mit konventionellen Produkten“, betont die Friseurmeisterin, die eine Mitarbeiterin beschäftigt.

Besondere Atmosphäre

Passend zum neuen Konzept ihres Salons, den sie künftig „Haargeflüster“ nennt, gestaltet die Großpostwitzerin das Gebäude. Vor allem ökologische Materialien kommen dafür zum Einsatz. „Das Haus wurde in Holzständerbauweise errichtet. Auch die Dämmung und die Decken sind aus Holz“, berichtet die Unternehmerin. Die Wände wurden mit Lehmfarbe gestrichen. Die Möbel für den Friseursalon, in dem Brauntöne dominieren, baut ein Tischler aus Bucheholz. Der Raum, der die gesamte vordere Breite des Hauses einnimmt, ist barrierefrei. Er hat auch deshalb eine besondere Atmosphäre, weil er bis zur Dachspitze offen ist. Eine Klimaanlage säubert die Luft. An den Kundenraum schließen sich weitere geschäftlich genutzte Abschnitte an, unter anderem der Bereich, in dem künftig die Haarfarben gemischt werden, sowie ein Aufenthaltsraum. Im hinteren Teil des Hauses, das innen weitaus mehr Platz bietet, als man von außen vermutet, entstehen private Räume.

Gegenwärtig sind in dem Neubau an der Oberlausitzer Straße in Großpostwitz, für den die Friseurmeisterin Fördermittel aus dem Leader-Programm bewilligt bekommen hat, noch zahlreiche Handwerker zugange. „Die Firmen kommen alle aus der Region“, betont Carola Selzer. Schon bald muss jedoch zumindest im vorderen Teil des Hauses alles fertig sein. Denn der Termin für die Eröffnung des Salons „Haargeflüster“ steht schon fest. Am 2. Februar um 10 Uhr schließt Carola Selzer die Türen für Kunden und Neugierige auf.

Produkte aus der Naturkosmetik

Friseurin zu werden, war ihr Wunsch, solange sie zurückdenken kann. Bis heute übt die 53-Jährige den Beruf mit Begeisterung aus und ist dabei Neuem gegenüber sehr aufgeschlossen. So erlernte sie zum Beispiel in der Schweiz eine spezielle Technik des Haareschneidens. Gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin frisiert sie sowohl Frauen als auch Männer. An jedem Donnerstag bietet sie einen Herrentag ohne vorherige Terminvereinbarung an. „Viele Männer gehen gern ganz spontan zum Friseur, wollen sich vorher nicht anmelden“, benennt Carola Selzer ihre Erfahrungen. Den Herrentag wird sie auch im neuen Salon beibehalten.

Nachdem die Großpostwitzerin sich in der Vergangenheit intensiv mit dem Thema Gesundheit beschäftigt hat, möchte sie künftig noch stärker als bisher Produkte aus dem Bereich der Naturkosmetik einsetzen. Sie ist überzeugt davon, dass es Bedarf an solchen Angeboten gibt. Das beweist auch der Fakt, dass schon bisher sogar aus Dresden Kunden zu ihr kommen. Künftig kann die Friseurmeisterin sie und alle anderen in Räumen empfangen, die zu dem Konzept passen, bei dem das Natürliche im Vordergrund steht.