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Niemand will Gablenzer Feuerwehrchef sein

Am 4. März sollte die Wahl der Führungsriege der Freiwilligen Feuerwehr Gablenz stattfinden. Es gab aber keine Bewerber.

Von Sabine Larbig
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© Symbolfoto: SZ/Uwe Soeder

Am Montag beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung einstimmig die Verlegung der Wahl der neuen Feuerwehrführung in den Herbst. Beschlossen wurde zudem die Änderung der Feuerwehrsatzung der Gemeinde.

Was die Änderung der aus 2004 stammenden Satzung betrifft, so waren redaktionelle Einarbeitungen durch überarbeitete oder neue gesetzliche Regelungen nötig. Zudem enthält die Satzung nun auch verbindliche Festlegungen für Kameradinnen und Kameraden der neuen Kategorie „passive Gruppe“. „Das sind Mitglieder bis 67 Jahre, die künftig auf eigenen Wunsch und mit ärztlicher Bescheinigung weiter im aktiven Dienst tätig sein möchten“, erläutert Wehrleiter Freddy Schmidtke. Bislang galt für die Gemeindewehr, dass Kameraden ab 65 in die Alters- und Ehrenabteilung übergehen und somit auch nicht mehr aktiv, wie bei Einsätzen, tätig sind. „Viele Kameraden sind in dem Alter aber noch körperlich fit, wollen aktiv weitermachen. Die beschlossene Satzungsänderung, wie sie andere Wehren im Kreis bereits haben, gibt nun auch unserer Wehr und den Kameraden diese Möglichkeit.“

Aktuell wollen zwei Gablenzer Kameraden die Neuregelung nutzen. „Letztlich hilft sie perspektivisch natürlich auch mit, die Einsatzfähigkeit zu erhalten“, begründet Schmidtke. Im Zusammenhang mit der Aufnahme der „passiven Gruppe“ wurden auch versicherungsrechtliche Fragen geklärt. Konkret beziehe sich dies, so der Wehrleiter, auf Helfer und Unterstützer der Wehr. Also jene, die beispielsweise bei Einsätzen die Versorgung absichern, den traditionellen Fackelumzug, die Alters- und Ehrenabteilung bei Ausflügen sowie die Jugendwehr zu Wettkämpfen begleiten.

Auf ganz anderen Gründen basiert dagegen die vom März auf den September verschobene Wahl von Wehrleiter, Stellvertreter und Personen für weitere zu besetzende Funktionen. „Für die am 4. März geplante Wahl, die wir ohne offizielle Verschiebung vier Wochen später hätten durchführen müssen, fühlte ich mich gesundheitlich noch nicht fit genug für eine Kandidatur. Andere Kandidaten für diesen und die weiteren Posten gibt es bisher auch nicht. Die Vertagung nimmt nun den Druck raus, verschafft der Wehr genug Zeit zur Vorbereitung und die Kameraden können in Ruhe über mögliche Kandidaturen nachdenken“, erläutert Freddy Schmidtke. Gleichzeitig wurde mit der Wahlverschiebung vermieden, dass der Feuerwehrausschuss Personen als Wehrleiter und für die anderen Ämter eingesetzt hätte.

„Die letzten anderthalb Jahre waren für alle Kameraden sehr anstrengend. Nicht allein wegen der Einsätze, Lehrgänge oder Dienststunden. Vor allem wirkten sich die 13 gemeinsamen Großübungen, die mit der durch die EU geförderten Anschaffung unseres neuen Löschfahrzeuges zusammenhingen, sehr erschwerend aus“, weiß der Wehrleiter. Letztlich habe dies alles sowie manche veränderte Familiensituation von Kameraden wohl den Ausschlag dafür gegeben, dass niemand Interesse für einen Posten in der Führungsriege der Wehr und die damit verbundene zusätzliche Arbeit im Ehrenamt zeigte, vermutet Freddy Schmidtke. Ob er selbst im Herbst wieder kandidieren wird, dazu wollte er sich noch nicht äußern. „Das hängt letztlich von meiner gesundheitlichen Verfassung ab.“

Aktuell hat die Freiwillige Feuerwehr Gablenz 39 Mitglieder, davon 24 aktive, und elf Mitglieder in der Jugendfeuerwehr.

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