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Grüner wird’s nicht am Elbufer

Im Beisein von Elmar Wepper wird der in Großenhain gedrehte Streifen am Montag bei den Filmnächten gezeigt.

Von Catharina Karlshaus
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Als Double Elmar Wepper im Kinofilm „Grüner wird´s nicht“ zu erleben, nimmt der Inhaber der Großenhainer Flugschule Born-2-Fly GmbH, Jan Meißner,  am Montagabend ab 21 Uhr Kurs auf die Dresdner Filmnächte am Elbufer.
Als Double Elmar Wepper im Kinofilm „Grüner wird´s nicht“ zu erleben, nimmt der Inhaber der Großenhainer Flugschule Born-2-Fly GmbH, Jan Meißner, am Montagabend ab 21 Uhr Kurs auf die Dresdner Filmnächte am Elbufer. ©  Kristin Richter

Großenhain/Dresden. Jan Meißner ist aufgeregt. Schon ein paarmal hat der Inhaber der Großenhainer Flugschule Born-2-Fly GmbH das Wetter der nächsten Tage abgerufen. Immerhin wären die jetzt vorhergesagten sonnigen 27 Grad nebst null Prozent Regenwahrscheinlichkeit geradezu ideal für sein Vorhaben.

Denn am Montagabend gilt es schließlich. Dann soll sich für den gebürtigen Dresdner ein kleiner Traum erfüllen. Ein Traum, der vor zwei Jahren gewissermaßen über den Wolken begonnen hatte und dem 50-Jährigen eine ungeahnte Aufmerksamkeit beschert hat.

Jan Meißner, studierter Betriebswirtschaftler und begeisterter Pilot, avancierte mit seinem roten Doppeldecker als Double von Schauspieler Elmar Wepper zum heimlichen Star des Kinofilms „Grüner wird´s nicht“. Im August 2017 vom oscarprämierten Regisseur Florian Gallenberger u. a. auf dem Großenhainer Flugplatz gedreht, wird der Streifen am Montag nun in Deutschlands größtem Freilichtkino-Festival gezeigt.

„Für mich ist das wirklich die Krönung einer ganz besonderen Lebensphase! Ich freue mich riesig, dass der Film tatsächlich am Elbufer, in meiner Heimatstadt Dresden, zu sehen sein wird“, bekennt Jan Meißner. Immerhin seien hier seine Familie, Freunde, Kollegen und Flugschüler ansässig. Viele von ihnen hätten großen Anteil am Entstehungsprozess des ungewöhnlichen Roadmovies in den Lüften genommen und wären ebenso wie er gespannt, die einmaligen Luftaufnahmen auf großer Leinwand sehen zu können.

Höhepunkt in beruflicher Laufbahn

Eine berührend und gleichsam augenzwinkernde Geschichte nach der Romanvorlage von Jockel Tschiersch. Jan Meißner ließ sie als fester Bestandteil der Filmcrew nicht nur viel Zeit mit so renommierten Darstellern wie Dagmar Manzel, Ulrich Tukur oder Emma Bading verbringen. Nein, aus dem Mund von Hauptdarsteller Elmar Wepper – er spielt die Rolle des unglücklichen Gärtners Schorsch, der sich angesichts einer drohenden Insolvenz einfach mit seinem Flugzeug auf und davon macht – wurde ihm höchstes Lob zuteil. „Er ist ein wirklich toller Pilot, dem man total vertrauen kann“, befand der 75-Jährige begeistert im SZ-Gespräch.

Für Jan Meißner bedeutet die Vorführung an den legendären Elbwiesen einen weiteren Höhepunkt seiner beruflichen Laufbahn. Dass er einen der beliebtesten deutschen Schauspieler in luftiger Höhe mit Lederkappe auf dem Kopf in allen Szenen doubeln durfte, sei ihm heute noch eine große Ehre. Und der Gang über die roten Teppiche in Berlin, Wien oder München waren ebenso unvergessliche Erlebnisse wie die Premiere in Großenhain in Anwesenheit von Emma Bading, Florian Gallenberger, Produzent Benjamin Herrmann und Autor Jockel Tschiersch.

In guter Erinnerung werde er vor allem die Flüge mit seiner 280 Kilogramm schweren Maschine durch ganz Deutschland behalten. Immerhin 2 600 Kilometer hat der Doppeldecker im Laufe der Dreharbeiten zurücklegen müssen. Gut 70 Stunden war das Flugzeug unterwegs. Eingedenk der Stopps auf 20 Flugplätzen wurde es von Jan Meißner selbst von Großenhain über Diesbar-Seußlitz, das Moseltal und den Nürburgring bis hinauf nach Amrum, Sylt und schließlich nach Norderney geflogen.

Selbstverständlich nun am Montagabend auch nach Dresden. Nachdem es aus vielerlei Gründen nicht gelungen sei, eine Landegenehmigung an den Elbwiesen zu erhalten, werde der rote Doppeldecker während des Auftritts von Elmar Wepper vor Filmbeginn gegen 20.45 Uhr über dem Areal kreisen. „Mithilfe einer Skype-Verbindung wird es dann hoffentlich möglich sein, mich zur kleinen Gesprächsrunde, an der auch Produzent Benjamin Hermann teilnehmen wird, dazu zu schalten“, verrät Jan Meißner. 

Ob der Traum von „Grüner wird´s nicht“ mit dem Auftritt bei den Filmnächten endgültig ausgeträumt ist oder weitere Angebote in der Film-und Fernsehbranche warten? Der redegewandte Pilot, der selbst am 3. August ab 18.15 Uhr in der MDR-Sendung „Unterwegs in Sachsen“ zu sehen sein wird, hätte nichts dagegen. „Ich würde sofort wieder mitmachen!“